Unterstützung des gewaltfreien Widerstands in Kolumbien


Schon seit dem Jahr 1984 hat die Partnerorganisation der DKA, die „Corporación de Apoyo a Comunidades Populares“ (CODACOP), zum Ziel, gemeinsam mit Gemeinden und sozialen Organisationen in Kolumbien Menschenrechte einzufordern und die Organisationen in ihrem friedlichen Widerstand gegen Gewalt und ein ausbeuterisches Wirtschaftsmodell zu bestärken. Dieses vom Staat verfolgte Modell beruht auf dem Abbau von natürlichen Ressourcen. Ziel der Partnerorganisation ist es, möglichst viele lokale Organisationen und Initiativen zu erreichen, um gewaltlose Widerstandsstrategien aufzuzeigen, und ein Bewusstsein über die negativen Auswirkungen dieses ausbeuterischen Entwicklungsmodells zu schaffen.

Viele Jahre lang fand in Kolumbien ein bewaffneter Konflikt zwischen Streitkräften der Regierung, Milizen und Guerilla-Gruppierungen statt. Unter den Menschenrechtsverletzungen, die dabei geschehen sind, litt vor allem die Zivilbevölkerung. Zwar konnte 2016 ein Friedensabkommen erreicht werden, es wurde jedoch schon im Jahr 2019 wieder aufgelöst. Die Hoffnung auf einen stabilen Frieden im Land ist im Wanken und eine neue Krise ist indes dazugekommen – die Coronapandemie.

Vor ihrem Hintergrund kam es zu autoritären Entwicklungen im Land. Die Pandemie wurde zur Schwächung von Rechtsstaat und Gewaltenteilung instrumentalisiert und auch die finanziellen Hilfen, die von der kolumbianischen Regierung versprochen wurden, kamen kaum bei der Bevölkerung an. Stattdessen wurden regierungsnahe Unternehmen großzügig unterstützt – die Korruption ist im Steigen. Bedingt durch die drohende Wirtschaftskrise und die neoliberale Politik, die der Staat weiterhin verfolgt, ist die Sorge groß, dass wachsende Armut und soziale Ungleichheit die Stimmung im Land kippen lassen und es zu gewaltsamen Protesten kommt.

Vor diesem Hintergrund leistet die Arbeit von CODACOP einen wichtigen Beitrag. Um das oben genannte Szenario zu vermeiden setzt die Partnerorganisation auf Zusammenarbeit mit lokalen Projekten. Die Organisation, Koordination und Vernetzung lokaler Initiativen durch Regionaltreffen zu stärken und Wege des friedlichen Widerstands gegen Gewalt und Bergbau zu erarbeiten, gehören genauso zu den Methoden von CODACOP wie die Begleitung des Widerstands, anwaltschaftliche Tätigkeiten und die Sensibilisierung der Bevölkerung über die negativen Auswirkungen des Bergbaus.

Zentrale Ziele sind dabei immer die Verteidigung der Menschenrechte – Menschenrechtsverletzungen werden dokumentiert und verfolgt – und die Friedenssicherung für die Zivilgesellschaft durch Aufzeigen von Alternativen. In die Organisationsstruktur von CODACOP werden neben Vertreter*innen der Frauenbewegung und indigenen Völkern auch Umweltaktivist*innen eingebunden.