Den Amazonas und seine Bewohner/innen schützen
Die Mitarbeiter/Innen der DKA-Partnerorganisation CIMI (Conselho Indigenista Missionário) begleiten indigene Völker im Amazonasgebiet seit Jahren bei ihrem Autonomieprozess und dem Kampf um rechtmäßiges Land. Darüber hinaus setzen sie sich gemeinsam mit den Indigenen unter anderem für adäquate Bildung, medizinische Versorgung und nachhaltige Landwirtschaft ein. Ein Schwerpunkt in der gemeinsamen Arbeit ist auch der Erhalt des Regenwaldes und der Biodiversität am Amazonas.
Seit Jahren kämpfen die indigenen Völker im Amazonasgebiet in Brasilien darum, dass ihr Land rechtlich abgesichert, also demarkiert ist. Einige der indigenen Territorien haben diese Demarkierung bereits durchgesetzt, Hunderte weitere befinden sich im Demarkierungsprozess. Seit Präsident Bolsonaro im Amt ist, hat sich die Situation für die Indigenen allerdings dramatisch verschlechtert. Schon in seinem Wahlkampf kündigte Bolsonaro an, dass es unter seiner Regentschaft „keinen Zentimeter mehr Land für die Indigenen geben wird“. Diese Drohung wurde ab 2019 durch eine systematische Politik der Diskriminierung, durch Ausgrenzung, Angriff und Bedrohung der indigenen Rechte umgesetzt – obwohl die indigenen Rechte in der Verfassung verankert sind. Neben Invasion, Zerstörung und Enteignung haben indigene Völker auch Probleme mit dem Zugang zu differenzierter öffentlicher Politik (wie etwa qualitätsvolle Bildung in ihren Muttersprachen) oder spezifischer Gesundheitsversorgung.
Verstärktes Risiko durch die Corona-Pandemie
Die Corona-Pandemie trifft Brasilien weltweit am Härtesten, und hier den Norden ganz besonders. Die gesundheitliche Verfassung der indigenen Völker ist besonders verletzlich. Die mangelnde Gesundheitsversorgung in den Dörfern führt dazu, dass die Indigenen – wenn sie eine Gesundheitsbehandlung brauchen – reisen müssen, wobei das Ansteckungs- und Verbreitungsrisiko in Pandemiezeiten enorm steigt. Die Invasionen in den indigenen Territorien, die während der Pandemie zugenommen haben, verstärkt das Ansteckungsrisiko.
Die Verteidiger/innen des Waldes
Nicht nur Indigene, die den Amazonas bewohnen, sondern auch der Regenwald an sich ist in Gefahr. Auch wir in Europa kennen die Bilder vom brennenden Wald und wissen, welchen Rückschlag diese Rodungen im weltweiten Kampf gegen die Klimakrise bedeuten. Dabei leisten viele indigene Völker einen wichtigen Beitrag zum Erhalt des Regenwaldes, indem sie ihre Lebensart an die Natur anpassen und so die Biodiversität erhalten. Das lässt sich auch in Zahlen belegen: Die abgeholzte Fläche des Waldes in den indigenen Gebieten beträgt laut Studien im Jahr 2020 nur 1,4%, während es außerhalb der indigenen Gebiete über 20% sind.
CIMI im Amazonasgebiet
Der Indigenenmissionsrat der katholischen Kirche, CIMI (Conselho Indigenista Missionário) ist seit den 1980er Jahren Partnerorganisation der DKA. CIMI arbeitet in Brasilien eng mit allen Institutionen zusammen, die für indigene Fragen zuständig sind und unterstützt Indigene in ihrem Einsatz für das Recht auf Land und ihrem Widerstand gegen Invasionen und Zerstörung ihrer Territorien. Weiters arbeiten sie an der Dokumentation über unbefugtes Eindringen und Rechtsverletzungen sowie an Forderungen zur Demarkierung indigener Gebiete. Darüber hinaus setzen sie sich gemeinsam mit den Indigenen für Bildungsangebote, Wissensaustausch zum Thema Landwirtschaft und Ernährungssicherheit sowie Gesundheitsversorgung im Amazonasgebiet ein.