Förderung von Ernährungssicherheit und Ermächtigung von Frauen in der Provinz Eastern Cape (Südafrika)


Eastern Cape ist eine der ärmsten Provinzen Südafrikas, die stark von Ernährungsunsicherheit geprägt ist. Versuche der Regierung und Lokalverwaltung, die landwirtschaftlichen Erträge durch leistungsstarkes genmodifiziertes Saatgut und chemische Düngemittel zu steigern und dadurch die Armut zu verringern, schlugen leider fehl. Sie führten bei den vielen lokalen Kleinbauern und -bäuerinnen zu hohen Schulden, hohen ökologischen Folgekosten (Wassermangel, Bodenauslaugung) und keinem nachhaltigen Ertragsgewinn. DELTA, eine Partnerorganisation der Sternsingaktion, die von einer Frauengruppe in Eastern Cape ins Leben gerufen wurde, engagiert sich heute in der Arbeit mit Frauen zu Empowerment, Gender, HIV und Ernährungssicherung durch die Förderung von Gemüsegärten.

Starke Abwanderung besonders von männlichen Arbeitssuchenden in Eastern Cape führte dazu, dass Frauen im lokalen Ernährungs- und Sozialsystem eine Schlüsselrolle spielen: Sie führen den Haushalt, halten das Sozialgefüge zusammen, betreuen Kinder und alte Menschen und sind auch im Ernährungssystem unabdingbar. Gleichzeitig ist der soziale Status der Frau besonders durch die regional traditionelle Xhosa-Kultur nicht den Männern gleichgestellt. Ein niedriges Bildungsniveau, Analphabetismus und schlechte Chancen am Arbeitsmarkt bewirken, dass die Frauen nur eingeschränkten Zugang zu Informationen, Ressourcen, finanziellen Mitteln und Märkten haben und sich den Männern unterordnen.

Die Dreikönigsaktion unterstützt in dieser Provinz Südafrikas zwei Organisationen, DELTA (Development Education and Leadership Teams in Action) und Zingisa Educational Project, die eine Kooperation eingingen, um durch die kombinierte Expertise beider Organisationen der Provinz eine nachhaltige Unterstützung anbieten zu können. Durch die Arbeit von DELTA mit Frauengruppen zu Themen wie Empowerment, Genderbewusstsein und Frauenrechten soll das politische Bewusstsein der Frauen für Leadership, geschlechterbasierter Gewalt, Patriarchat und ihren eigenen Rechten gestärkt werden. Auch die aktive Teilnahme von Frauen in der Lokalpolitik und den Entscheidungsprozessen soll gefördert werden. Die Expertise von Zingisa in kleinbäuerlicher Landnutzung und lokaler Saatgutproduktion ohne gentechnisch modifizierte Organismen soll die Ernährungssicherheit fördern und die Lebensbedingungen der ländlichen Bevölkerung verbessern.

Die hauptamtlichen und ehrenamtlichen Mitglieder der beiden Organisationen organisieren für ihre Vorhaben Meetings, Seminare und Trainings für Frauengruppen und planen Aktivitäten rund um den Weltfrauentag, um Bewusstsein zu schaffen. Auch Männer werden in die Arbeit zu Genderthemen aktiv miteinbezogen. Neben Dialogforen zu Ernährungssouveränität rufen DELTA und Zingisa auch „Food Festivals“ ins Leben, auf denen eigene Produkte der Kleinbauern und -bäuerinnen vermarktet werden, aber auch Wissen zu traditionellem Saatgut geteilt wird. Durch die zusätzliche Vernetzung mit bereits bestehenden Kleinbauer- bzw. Kleinbäuerinnen-Vereinigungen und die Stärkung strategischer Allianzen soll die Ernährungssicherheit in der Provinz gefördert und die Armut nachhaltig bekämpft werden.