Agrarökologie auf den Philippinen

Die Philippinen gehören zu den Ländern mit der größten Biodiversität weltweit und Mindanao, dank fruchtbarer Böden und günstiger Klimabedingungen, galt lange als Kornkammer des Inselarchipels. Dennoch befinden sich acht der zehn ärmsten und am stärksten von Hunger betroffenen Regionen der Philippinen in Mindanao.

Die Landwirtschaft Mindanaos wird inzwischen von großer konventioneller Plantagenwirtschaft basierend auf dem Einsatz von chemischen Dünge- und Pflanzenschutzmitteln geprägt Diese landwirtschaftlichen Modelle haben jedoch nicht zur Armutsbekämpfung beigetragen, sondern Kleinbauern und –bäuerinnen in Folge von Überschuldung weiter marginalisiert. In den nächsten Jahren plant insbesondere die Bananenindustrie eine Ausweitung des agro-industriellen Anbaus von Bananen für den Export. Dies wird eine weitere Verdrängung der kleinbäuerlichen Landwirtschaft zur Folge haben.

Aber auch die Folgen des Klimawandels machen den Menschen auf Mindanao schwer zu schaffen. Steigende Temperaturen, Dürren, aber auch Überflutungen gefährden die Ernten und Taifune gewinnen an zerstörerischer Kraft.

Agro-Eco Philippines, eine der Partnerorganisationen der Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar setzt sich dafür ein, die Lebenssituation der Bauernfamilien zu verbessern. Bäuerinnen und Bauern erhalten Trainings zu biologischer Landwirtschaft, um die für sie lebenswichtige Versorgung mit Reis zu sichern. Dadurch soll ihnen ein von Großkonzernen autonomer Anbau ermöglicht und eine vielseitige und nachhaltige Nahrungsproduktion gewährleistet werden. Dabei steht die Eigenversorgung der Familien im Zentrum. Überschüsse können diese direkt  - also ohne Zwischenhandel  - verkaufen und haben somit mehr zum Leben.

Auf Modellfarmen werden klimaresistente Reissorten erforscht und das Saatgut anschließend mit anderen Bäuerinnen und Bauern auf den ganzen Philippinen getauscht. Es wurde beispielsweise eine Reissorte erprobt, die besonders gut an regionale Gegebenheiten angepasst und gegen Dürre gewappnet ist. Auch versucht die Organisation mehr Vielfalt in die monotone Landwirtschaft von Reis und Kokospalmen zu bringen: Früchte, Gemüse und in kleinem Rahmen auch Viehzucht sollen die eigene Ernährung verbessern.

Mehr Informationen über Agro Eco Philippines, Agroindustrie und nachhaltige Landwirtschaft findest du hier:

    • DKA-Blogbeitrag „Philippinen: Agrarökologie, um der Corona-Krise zu begegnen ...“
    • Bericht über Agroindustrie und dem nachhaltigen Gegenentwurf (PDF) ...
    • Hintergrundbeitrag von Ö1 zum Nachlesen ...