Kostenlos, anonym, bald Geschichte? Rat auf Draht muss bleiben!
(Wien, 26.06.2013) Der ORF muss sparen und nun soll der Rotstift auch bei Rat auf Draht angesetzt werden. Österreichs Kinder- und Jugendorganisationen sind geschockt. Die beiden größten konfessionellen Institutionen, die Katholische Jugend Österreich und die Katholische Jungschar Österreich, sprechen sich gemeinsam klar gegen diese Kürzung aus und fordern zum Überdenken der Entscheidung auf.
Im Schnitt werden täglich 220 Beratungen bei Rat auf Draht von Experten und Expertinnen durchgeführt – kostenlos und anonym. „1-4-7“ ist wohl die bekannteste Notruf-Hotline für Kinder und Jugendliche. Trotz des großen Erfolges soll diese nun den Einsparungen des ORFs zum Opfer fallen.
„Kinder und Jugendliche sind die Zukunft, da sind sich immer alle einig. Warum wird dann trotzdem zuerst bei uns eingespart?“, fragt sich Noemi Müller, Vorsitzende der Katholischen Jugend Österreich. Von der Klärung von einfachen Fragen zu Themen wie Sexualität oder Gesundheit bis zur Hilfe in Notsituationen bietet Rat auf Draht ein breites Spektrum an Hilfestellungen an. Dank dieser Breite und der Anonymität wird diese Hilfe auch gerne von vielen Kindern und Jugendlichen angenommen. „Rat auf Draht leistet großartige und wichtige Arbeit. Es wäre fatal diese Anlaufstelle zu schließen“, so Noemi Müller und blickt sorgenvoll in eine mögliche Zukunft ohne Rat auf Draht: „An wen sollen sich all die Kinder und Jugendlichen wenden?“
„Wieder einmal trifft eine Sparmaßnahme die Schwächsten: Mädchen und Buben die Hilfe und Rat brauchen. Das ist sparen an der falschen Stelle“, stellt auch Sigrid Kickingereder, Vorsitzende der Katholischen Jungschar Österreichs fest und bekräftigt: „Als Lobby der Kinder in Österreich setzen wir uns dafür ein, dass Rat auf Draht erhalten bleibt!“
Daher fordern die Katholische Jungschar und die Katholische Jugend Österreich alle EntscheidungsträgerInnen im ORF Stiftungsrat dazu auf, sich noch einmal sorgfältig mit den Konsequenzen auseinanderzusetzen und ihre Entscheidung zu überdenken.