Als ich noch ein Kind war, gab es in der Nähe meines Elternhauses ein Grundstück, auf dem die Natur sich ausbreiten durfte. Ein Holzstadel stand dort und eine Futterkrippe für Rehe und sonst war auf diesem ca. 800 Quadratmeter großen Stück Land nur Gestrüpp, Sträucher und Bäume. Meine Freund/innen und ich haben es geliebt uns dort herumzutreiben. Wir haben im Stadl gespielt, haben aus den Zweigen der Bäume Pfeil und Bogen gebastelt, sind auf die Bäume geklettert, um Ausschau nach potentiellen Feinden (Erwachsenen) zu halten und haben immer wieder Mais und Kartoffeln für die Rehe in die Futterkrippe gelegt. Es war ein Paradies für uns.
Irgendwann wurde der alte Holzstadel weggeräumt, da das Dach schon einsturzgefährdet war und der Bauer, dem der Grund gehörte, den Schuppen nicht renovieren wollte, da er ihn nicht mehr benötigte. Jetzt war zwar unser Unterschlupf und Geheimversteck weg, jedoch wucherten noch mehr Büsche und Bäume dort und so blieb der Platz für uns etwas besonders, ein großes Abenteuer, das immer wieder aufs Neue Überraschungen für uns bereit hielt. Blindschleichen, Eidechsen, Bienennester, . . . alles, was es in der Natur eben so gibt. An diese Zeit in meinem Leben denke ich sehr gerne zurück. Denn die Erinnerung ist eine sehr fröhliche und durchwegs positive. Die damals erlebten Abenteuer werden mich mein Leben lang begleiten und immer wenn ich an dem Grundstück vorbei fahre, muss ich daran denken, wie das damals so war.
In Lauf der Zeit können wir viele Abenteuer erleben. Angefangen vom Spielen in einem alten Holzstadel, die erste eigene Jungschargruppe, die man leitet, über die erste Beziehung, den ersten Tag im Lehrbetrieb, den Uni-Abschluss, die erste große Reise, die man ohne Eltern unternimmt, eine Hochzeit, ein Wohnungskauf, etc. Gott hält viele Überraschungen und unvorhersehbare Abenteuer für uns bereit.
Auch in der Bibel kann man von Abenteuern lesen. Im Buch Genesis im Kapitel 16 wird Noah zum Beispiel von Gott mit einem ganz besonderen Abenteuer bedacht. Er soll mit seiner Familie und einem Haufen Tieren der einzige Überlebende nach der Flut sein. Gott bat ihn, eine riesengroße Arche zu bauen und sich und seine Lieben in Sicherheit zu bringen. Und er sollte uneingeschränkt auf Gott vertrauen.
Ob der ganzen Abenteuer, die unser Leben für uns bereit hält, ist das Gottvertrauen vielleicht eines der größten. Auf eine Macht zu vertrauen, die man nicht wirklich begreifen und schon gar nicht sehen kann, ist nicht immer einfach. Manchmal scheinen uns die Abenteuer und Herausforderungen vor die uns Gott stellt zu groß.
Es scheint uns, als wären wir viel zu klein und schwach um die Aufgaben zu meistern, die uns im Lauf unseres Lebens begegnen. Doch ich persönlich bin überzeugt davon, dass Gott einen Plan für mich hat. Dass jedes bestandene Abenteuer, jede gemeisterte Herausforderung, jede überwundene Hürde mich stärker macht für die nächste und dass Gott schützend seine Hand über mich hält.
Nika Fürhapter