Nicht nur für Kinder – das Lager
Natürlich wird ein Jungscharlager für die Kinder veranstaltet. Trotzdem – oder gerade deswegen – darf gerade in der Vorbereitung nicht auf Eltern- und Öffentlichkeitsarbeit vergessen werden.
Lange vor dem Lager – Ausschreibung und Anmeldung
Die Vorarbeiten eines Lagers beginnen meist schon Monate vor dem eigentlichen Lagerbeginn. Als Fixtermin einer Programmvorschau für das Jungscharjahr, die an alle Kinder geschickt wird oder auch z.B. im Pfarrblatt aufscheint, könnt ihr das Lager zum ersten Mal vorankündigen. Auch im Anschluss an eine Veranstaltung in der Pfarre (wie z.B. die Aufnahme der neuen Jungscharkinder am Christkönigssonntag) kann eine erste Vorankündigung erfolgen, dabei können auch Fragen und Ängste der Eltern persönlich besprochen werden.
Die eigentliche Einladung der Kinder auf das Lager, die Ausschreibung, könnt ihr je nach Anzahl der teilnehmenden Kinder unterschiedlich gestalten:
Eine zweiteilige Ausschreibung besteht aus einem verlockend gestalteten Folder, der etwa fünf Monate vor dem Lager an die Kinder adressiert wird und grundsätzliche Informationen enthält. Der Anmeldebogen und der Erlagschein für eine etwaige Anzahlung sollten beiliegen. Ungefähr eineinhalb Monate vor dem Lager erfolgt dann die zweite Ausschreibung an alle angemeldeten Kinder, der ein Erlagschein für die Bezahlung des restlichen Lagerbeitrags, der Gesundheitsfragebogen, das genaue Informationsblatt und eine Einladung für Kinder und Eltern zum Informationsabend beiliegen sollten (siehe dazu auch Kasten).
Wenn die Zahl der Lagerteilnehmer/innen eher gering ist und der Großteil der angeschriebenen Kinder auch aufs Lager mitfahren wird, könnt ihr eine Ausschreibungsform wählen, die alle Informationen, Anmelde- und Fragebögen sowie Erlagscheine auf einmal enthalten sollte und etwa zweieinhalb bis drei Monate vor Lagerbeginn verschickt bzw. verteilt wird.
Kurz vor dem Lager – der Informationsabend
Der ca. zwei bis drei Wochen vor Lagerbeginn veranstaltete Informationsabend bietet Kindern, Eltern (Erziehungsberechtigten) und auch euch die Möglichkeit, Informationen auszutauschen und Unklarheiten zu beseitigen.
Zunächst solltet ihr das Lagerteam vorstellen, damit die Eltern (wenn sie es noch nicht wissen sollten) wissen, wem sie ihre Kinder für die Dauer des Lagers anvertrauen. Dann könnt ihr Dias o.Ä. vom Lagerquartier zeigen, damit die Kinder eine Ahnung bekommen, wie es am Lager aussehen wird, und sich schon darauf einstellen können.
Um mögliche Unsicherheiten zu beseitigen, kann der Ablauf eines typischen Lagertags beschrieben werden, d.h. wann geweckt wird, wann und was es zu essen geben wird, usw.
Grundsätzliche Informationen sollen hier auch ihren Platz haben (z.B. Infos zur An- und Abreise, mögliche Zeckengefahr,…). Wichtig ist, dass ihr Kindern und Eltern genügend Raum für (noch) ungeklärte Fragen lasst. Wenn viele Fragen zur Organisation offen sind, kann es auch sinnvoll sein, diese mit den Eltern alleine zu besprechen, während ein Teil der Gruppenleiter/innen mit den Kindern inzwischen im Nebenraum spielt.
Am Lager
„Keine Nachricht ist eine gute Nachricht!“, so haben wir in meiner Pfarre den Eltern versucht klar zu machen, dass es ihren Kindern dann am besten geht, wenn diese nicht zu Hause anrufen. Nichtsdestotrotz ist es für die Lagerleitung wichtig, eine Kontaktnummer für Notfälle zu haben – z.B. wenn sich ein Kind verletzt oder starkes Heimweh hat. Umgekehrt sollte es auch für die Eltern eine Telefonnummer vom Lagerquartier geben, unter der sie jederzeit anrufen können.
Nach dem Lager
Es ist nett, sich an schöne Erlebnisse zurückzuerinnern. Noch netter ist es, das gemeinsam mit allen Beteiligten zu tun. Ein „Lagerabend“ bietet allen, die mit auf Lager waren, die Möglichkeit dazu. Außerdem könnt ihr denen, die nicht mit waren (Omas und Opas, Mamas und Papas, Onkeln und Tanten, Freund/innen und Bekannten und natürlich allen anderen Mitgliedern eurer Pfarre), berichten, wie es war. Ihr könnt einen Überblick über das Programm geben, Fotos und Dias zeigen. Wenn ihr am Lager Fotos gemacht habt, könnt ihr diese auf DVDs brennen und verkaufen oder auch Nachbestellung einzelner Fotos anbieten.
In vielen Pfarren werden auch Lagerzeitungen „herausgegeben“, die nicht nur für die Kinder und Leiter/innen die schönen Erinnerungen konservieren (ich seh mir die Lagerzeitungen aus den guten alten Zeiten heute immer noch gern an), sondern auch öffentlichkeitswirksam die Jungschararbeit dokumentieren.
Darüber hinaus könnt ihr die ganze Pfarre durch einen Artikel und Fotos im Pfarrblatt bzw. einen kurzen Bericht im Schaukasten über das Lager informieren.
Gute Eltern- und Öffentlichkeitsarbeit kann das Leben am Lager, mit den Eltern und auch in der Pfarre erheblich erleichtern und vereinfachen.
Bernhard Baumann
[aus dem context "Lager leiten"]