Kraft raus Tipps

Wut und Aggressionen haben auch körperliche Auswirkungen. Wir spüren am eigenen Körper, wenn uns etwas ärgert. Oft spüren wir An- und Verspannung. Meistens ist es erst nach kurzer Zeit möglich, sich in einer Situation, die uns wütend macht, gut auszudrücken. Es kann sehr hilfreich sein, zuerst Anspannung abzubauen, um wieder einen kühleren Kopf zu bekommen. Folgende Tipps können bei Bedarf, in Situationen wenn Kinder angespannt oder aggressiv sind, hilfreich sein:

Muskel an- und entspannen

Eine Übung kann sein, von unten bis oben, also beginnend bei den Zehen, jeden einzelnen Muskel anzuspannen und dann wieder zu entspannen. Am Ende kann der ganze Körper angespannt werden.
Eine andere Übung ist, folgende: Geht zu zweit zusammen und setzt euch vis a vis auf den Boden. Die Beine sind angewinkelt un die die Fußsohlen stehen am Boden. Eure Knie sind aneinander: eine/r von euch hat die Knie innen, der/die Andere außen. Versucht nun, die Knie der/des Anderen auseinander zu bringen bzw. eure Knie nicht auseinander bringen zu lassen. Nach kurzer Zeit könnt ihr verschnaufen und dann die Rollen tauschen.

brüllen

Oft kann es auch gut sein, laut zu schreien. Das wirkt befreiend. Wichtig ist hier, sich nicht gegenseitig zu beschimpfen, sondern unterschiedliche Laute gemeinsam zu schreien wie zu Beispiel „AAAAAAA“ oder „OOOOOOOO“ oder „IIIIIIIII“. Falls andere Leute in der Gegend sind, wäre es sehr nett, diese zu „warnen“, weil sie sich sonst vielleicht über euch ärgern.

schmeißen, boxen

Softbälle und Polster eignen sich gut, um gegen eine Wand, die nicht kaputt gehen kann, geschmissen zu werden. Hier kann Kraft abgegeben werden. Auf Pölster kann man auch nach Lust und Laune boxen.
Auch sich gegenseitig in die Hände zu boxen, ohne sich zu verletzen, kann hilfreich sein. Dazu geht ihr zu zweit zusammen und stellt euch vis a vis voneinander auf. Eine/r von euch positioniert die nach vorne zeigenden Handflächen neben den eigenen Schultern und lässt sie locker. Der/die Andere kann nun in die Handflächen boxen und sich dabei austoben. Nach einiger Zeit könnt ihr die Position wechseln.

Betti Zelenak

aus dem kumquat "Autsch!" 3/2010