Auf der Jungschar-Vollversammlung im April 2015 wurde nicht nur die neue Diözesanleitung gewählt, sondern auch viel über aktuelle Themen aus dem Pfarrleben diskutiert. Hier findet ihr die Ergebnisse der Befassung mit dem Prozess Pfarre Neu: Zehn Forderungen zu Rahmenbedingungen, damit Jungschar- und Mini-Arbeit gut funktionieren kann, sowie acht Tipps die ihr in der Pfarre umsetzen könnt, um Jungschar und Ministrant/innen zu stärken.
Forderungen der Jungschar-Vollversammlung
Finanzielle Unterstützung für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen
Um die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen sinnvoll zu gestalten und Gruppenleiter/innen eine angemessene Aus- und Weiterbildung zu ermöglichen, braucht die Jungschar Unterstützung aus den Pfarren.
Bsp: Aus- und Weiterbildungen für Gruppenleiter/innen (Grundkurse, Weiterbildungen, ...), Bildungsmaterialien, Räume, Instandhaltungskosten und Verbrauchsmaterial, evtl. Honorare für externe Expert/innen, Anschaffungen (DKA Gewänder, DKA Danke Veranstaltungen, ...)
Alle Ausschüsse in der Pfarre sollen sich mindestens einmal pro Jahr mit der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen beschäftigen.
Dies kann durch eine Befassung mit aktuellen Themen (Kinderrechte, etc.), Austausch, das Suchen eines Gesprächs, Planung von gemeinsamen Aktivitäten, Inputs, gemeinsamen Aktionen (Generationenübergreifend) oder Beteiligung an Aktivitäten der JS- und Mini- Arbeit erfolgen.
Bsp: Besuch der GL-Runde; Spielenachmittag JS und Senior/innen, ...
Anerkennung und Wertschätzung der ehrenamtlichen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen
zum Beispiel durch explizite Erwähnung der Aktionen und Aktivitäten dieser Gruppierungen. Wir wünschen uns eine eindeutige Positionierung für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, besonders durch den PGR und andere Personen, die wichtige Ämter in der Pfarre ausüben.
Veränderungen zulassen.
Junge Menschen sollten sich aktiv in Veränderungsprozessen beteiligen können und auch wichtige Aufgaben übernehmen dürfen.
Laufende und aktuelle Information über den Pfarre Neu Prozess sowie aktive Mitbestimmung und eine beratende Funktion von Verantwortlichen für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen im Prozess.
Fragen die für Gruppenleiter/innen relevant sind, sind beispielsweise: Was bedeutet der Pfarre Neu Prozess für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen in der Pfarre? Was ist der aktuelle Stand der Dinge?
Die Gruppenleiter/innen sind Expert/innen für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Es ist wichtig, dass ihre Meinungen und Ansichten im Prozess gehört werden.
Kinder brauchen Raum
Kinder brauchen Platz um sich entfalten zu können, sie wollen spielen, laufen und sich bewegen, dafür braucht es ausreichend Raum. Außerdem ist es wichtig, dass Gruppenleiter/innen genügend Stauraum für die notwendigen Materialen zur Verfügung gestellt bekommen.
Nähe nutzen
Bei einer Zusammenlegung von Pfarren sollte unabhängig von Dekanatsgrenzen auf geografische Nähe und verkehrstechnische Anbindungen geachtet werden.
Kindervertretung im PGR
Um den Kindern in der Pfarrgemeinde eine Stimme zu geben, sollte verpflichtend ein Platz für eine/n Deligierte/n aus der Gruppenleiter/innen-Runde oder aus der Arbeit mit Kindern vorgesehen sein. Diese/r soll die Anliegen der Kinder im PGR vertreten.
Lokale Vorteile gemeinsam nutzen
Die Arbeit mit Kindern verlangt Vielfältigkeit, dafür sind verschiedene Örtlichkeiten notwendig, diese können z.B. Sportanlagen, Grünflächen oder Spielplätze umfassen. Im Pfarre Neu-Prozess ist es wichtig, auch auf diese Gegebenheiten zu achten und sie als Synergien sinnvoll zu nützen.
Keine Nachteile durchs Ehrenamt
Ehrenamtliche sind eine wichtige Stütze für die katholische Kirche, die ehrenamtliche Tätigkeit verlangt viel Zeit und Engagement. Das geht meist zu Lasten anderer Verpflichtungen wie beispielsweise der Ausbildung. Um daraus keine finanziellen Nachteile zu ziehen, fordert die katholische Jungschar Wien von den Verantwortlichen der katholischen Kirche Unterstützung bei ihrem Einsatz für ein weiteres Toleranzsemester im Studium und Sonderurlaube.
Tipps der Jungschar-Vollversammlung
Wer weiß, was Jungschar tut, wird Jungschar unterstützen!
Je besser Eltern und Andere über das, was Jungschar tut und wofür sie steht, informiert sind, desto eher können wir auf ihre Unterstützung setzen, wenn wir sie brauchen.
Die Pfarre soll sehen, dass wir da sind!
Sich hin und wieder in der Pfarre zu präsentieren und aktiv am Pfarrleben teilzunehmen verbessert das Image der Jungschar im Kontext der Pfarre. Pfarrgemeinderats-Sitzungen sind öffentlich - bei Themen, die Kinder betreffen, könnt ihr euch auch einbringen, auch ohne gewählt zu sein.
Auch ohne Kinder kann man Spaß haben!
Nehmt euch in der Gruppenleiter/innen-Runde regelmäßig bewusst Zeit miteinander, ohne für Kinder oder mit Kindern zu arbeiten, um so das Team zu stärken.
Jenseits des Jungscharheims ...
... gibt es mehr! In eurer Umgebung gibt es sicher auch andere Gruppen, die mit Kindern arbeiten. Wenn ihr euch vernetzt, könnt ihr nicht nur Ideenaustausch betreiben und Synergien nutzen, sondern auch nach außen hin stärker auftreten.
Kenne deine Pfarre - Überblick schaffen und anbieten
Es ist wichtig das man als Pfarre ein Profil hat, das verschiedenen Gruppierungen zeigt. Es soll übersichtlich, gut strukturiert und leicht zugänglich ist. Es soll erkennbar sein welche Angebote in der Pfarre bestehen (z.b. Bibelrunde, Jungschargruppen, etc. ), wer die jeweilige Ansprechperson ist und wie diese kontaktiert werden kann. Diese Infos sollten möglichst aktuell sein. Das ist sowohl für die Arbeit der pfarrinternen Gruppen wichtig, als auch für Außenstehende, die Interesse am Pfarrleben haben. Das ist zum Beispiel in gedruckter Form und oder auf der Homepage möglich.
PGR beschicken- Verantwortung übernehmen
Der Pfarrgemeinderat ist das Entscheidungsgremium der Pfarre. Deshalb ist es wichtig dass auch die Interessen der Kinder und Jugendlichen vertreten werden. Am besten durch jemanden, der einen direkten Bezug dazu hat, zum Beispiel eine/n Gruppenleiter/in. Es gibt gewisse Sonderbestimmungen für Jugendvertreter/innen, informier dich darüber!
Vernetzt euch!
Überlegt wie viele nette, coole, kompetente Leute es in eurer GL-Runde gibt, die gibt es vielleicht auch in euren Nachbarpfarren. Der Pfarre Neu-Prozess ist ein guter Anlass, sich kennen zu lernen, und die Qualitäten zu vereinen. Vielleicht entstehen dadurch gemeinsame Sommerlager oder andere coole Aktionen.
Kinder sind Gegenwart und Zukunft
Die Arbeit in der Jungschar/ bei den Ministrant/innen ermöglicht den Kindern einen ersten, spielerischen und positiven Zugang zu Gott und der Kirche. Kirche muss offen sein und ansprechend für alle Altersgruppen. Jungschar und Minigruppen stärken Kinder in ihrer Persönlichkeitsentwicklung und machen das Erleben von Gemeinschaft möglich. Damit der Bezug zur Kirche nach der Jungschar aufrecht bleibt, ist es wichtig sich Gedanken zum Angebot für diese Altersgruppe zu machen.