PGR: Macht Platz für die Jungschar!

Im März 2022 findet die nächste Pfarrgemeinderats(PGR)-Wahl statt. Da wird entschieden, wer in den kommenden fünf Jahren maßgeblich in der Pfarre und den möglichen Teilgemeinden mitentscheiden kann und darf. Auch wenn es viele andere Orte und Möglichkeiten zum Mitgestalten der eigenen Pfarrgemeinde gibt, lohnt es sich, den PGR als einen Platz in Betracht zu ziehen, an dem man sich für die Anliegen der Kinder einsetzen kann.

Warum braucht Jungschar Platz im PGR?

Ganz klar: Als Jungschar ist es eine unserer Aufgaben, den Stimmen der Kinder Gehör in der Gesellschaft und somit auch in der Pfarre zu verschaffen. Kinder sind ein wichtiger Teil jeder Pfarrgemeinde und sollten in ihren Anliegen gut gehört und vertreten werden. Als Gruppenleiter/in hat man oft einen guten direkten Draht zu den Kindern und kann sich mit ihnen gemeinsam mit Themen beschäftigen, sie zu Geschehnissen befragen und sich so auch authentisch für ihre Anliegen einsetzen.

Aber diese Frage nach dem „Warum“ kann man auch noch aus anderen Perspektiven beantworten. Aus Jungschar-Perspektive kann man ganz klar sagen: Damit man auf dem aktuellen Stand bleibt, Einblick in andere Bereiche des Pfarrlebens bekommt (wodurch sich unter Umständen spannende gruppenübergreifende Projekte ergeben können) und das Pfarrleben nach den Jungschar-Werten und -Idealen mitgestalten, prägen und so Veränderung bewirken kann.

Eine aktive Beteiligung der Jungschar im PGR ist aber auch aus Pfarrperspektive lohnend. Wenn man bei Entscheidungen auch auf die Ideen, Wünsche und Bedürfnisse der Kinder zurückgreifen kann, können Denkprozesse vielseitiger und neue Wege beschritten werden.

Wie bekommt Jungschar Platz im PGR?

Dass ein Platz für einen/n (oder mehr) Jungschar-Vertreter/in(nen) im PGR gut für die Kinder, die Jungschar und die Pfarre ist, ist wie gesagt ja offensichtlich. Aber wie kommt man jetzt zu so einem Platz?

Das Naheliegendste ist es wohl, sich wählen zu lassen. Das heißt, man muss am Wahltag mindestens 16 Jahre alt sein, katholisch und natürlich kandidieren. Ob man dann unter die gewählten Mitglieder des PGRs kommt, entscheidet sich bei der Wahl selbst. Auch möglich ist es, als bestelltes Mitglied dem PGR anzugehören. Das heißt, dass es zu einer Kooptierung durch den Pfarrer nach Anhörung des PGR kommt, weil z.B. durch die Wahl noch niemand im PGR sitzt, der die Anliegen der Jungschar vertritt. Insgesamt darf die Anzahl der bestellten Mitglieder aber nicht mehr als 1/3 der gewählten Mitglieder betragen.

Es gibt aber neben diesen beiden relativ bekannten Möglichkeiten, als Mitglied mit Stimmrecht einen Platz im PGR zu bekommen, noch weitere spannende Möglichkeiten. So ist auch jedes Mitglied des Pfarrleitungsteams, dessen Mitglieder in der ersten Sitzung vom PGR gewählt werden, Mitglied im PGR, falls es das nicht durch Wahl ist. Auch hier gibt es die Beschränkung, dass maximal drei Pfarrleitungsteam-Mitglieder nicht aus dem Kreis des PGRs stammen dürfen. Im Pfarrleitungsteam zu sein bringt natürlich auch noch andere Aufgaben mit sich. Falls du darauf keine Lust oder dafür keine Zeit hast, wäre es noch möglich, als entsandtes Mitglied für Kinder- und Jugendpastoral Stimmrecht im PGR zu haben. Auch hier darf die Anzahl der entsandten Mitglieder mit Stimmrecht insgesamt nicht mehr als 1/3 der gewählten Mitglieder übersteigen. Aber es ist auch möglich, falls es schon zu viele entsandte Mitglieder gibt, dass man ohne Stimmrecht entsandt wird, an Sitzungen und Diskussionen teilnehmen darf man trotzdem.

Wenn dich eine dieser Möglichkeiten interessiert, dann sprich doch jemanden aus eurem aktuellen PGR oder die Wahlkommission, die es in jeder Pfarre gibt, darauf an! Doch auch wenn du nicht PGR-Mitglied bist, kannst du an den öffentlichen Teilen der Sitzungen teilnehmen und so einen Eindruck über die Themen gewinnen, die aktuell sind. Als Gast hat man jedoch dann kein Stimmrecht und das Rederecht muss einem/einer vom/von der Vorsitzenden erteilt werden.

Nimm Platz (ein)!

Egal auf welche Weise die Jungschar im PGR vertreten ist – durch konkrete Projekte, die auch in die Pfarre wirken, wie z.B. ein Spielefest oder eine offene Gruppenraum-Tür, bekommt die großartige Jungschararbeit, die ihr leistet, noch mehr Aufmerksamkeit und Raum. Manchmal ergeben sich so auch Gespräche, aus denen wieder neue Ideen für gemeinsame Aktionen mit anderen Gruppen entstehen oder es stellt sich zufällig heraus, dass im Kammerl der Bastelgruppe seit Jahren genau das Material lagert, das ihr gerade dringend sucht.

Auch innerhalb der Jungschar-Gruppenstunde hat Mitbestimmung in der Pfarre Platz. Erzähle von aktuellen Plänen wie Festen, Umbauten oder anderen Themen, die in der Pfarre gerade aktuell sind und erarbeite methodisch mit den Kindern, was ihre Wünsche und Ideen dazu sind. Oder führt einen Kinderfreundlichkeitstest der Pfarre, Angebote und Räumlichkeiten durch und formuliert dann eure Vorschläge in einem Schreiben an den PGR.

Wusstet ihr, dass es ein Kinderstimmrecht gibt? Ein Grund mehr, den Kindern zu ermöglichen, sich aktiv mit dem PGR auseinanderzusetzen und eine/n gute/n Vertreter/in wählen zu können, auch wenn es aktuell noch nicht vorgesehen ist, dass Kinder unter 16 bzw. vor der Firmung ihre Stimme selbst abgeben, können sie aktiv ihre Eltern beauftragen, für wen mit der Kinder-Stimme gestimmt werden soll und warum. Redet darum auch im Vorfeld der PGR Wahl unbedingt mit den Kindern darüber, was der PGR eigentlich ist, wer da aktuell vertreten ist und wer kandidiert. Vielleicht könnt ihr ja mal ein paar Menschen aus dem Kreis der Kandidat/innen in einer Gruppenstunde zu einer Fragerunde einladen. Oder ihr erarbeitet einen Fragebogen, den alle Kandidierenden im Vorfeld ausfüllen? Weitere Ideen, wie man mit Kindern gut im Rahmen einer Gruppenstunde zur PGR Wahl arbeiten und wie die Pfarre kindgerecht zur Wahl informieren kann. Viel Spaß beim Platz einnehmen und Pfarre gestalten!