Aufgaben der Gruppenleiter/innenrunde (des Pfarrleitungskreises)

Für gutes und lustvolles Arbeiten ist es wichtig, zu wissen, dass du nicht alleine als GruppenleiterIn in deiner Pfarre etwas für die Jungschar tust. Es ist sinnvoll, dass GruppenleiterInnen regelmäßig zusammenkommen und sich im Pfarrleitungskreis besprechen, etwas miteinander tun, Aktionen planen etc. . Was eine GruppenleiterInnenrunde alles zu tun hat, ist im Folgenden beschrieben.

1. Der Pfarrleitungskreis

Ein Pfarrleitungskreis ist das Treffen aller GruppenleiterInnen (GL) einer Pfarre. Das Treffen aller GL findet ungefähr einmal monatlich statt. Pfarrleitungskreise sind ab zwei GL in einer Pfarre sinnvoll. Wenn ein/e GL allein in einer Pfarre für die Jungschar arbeitet, soll er/sie sich eine/n Zweite/n suchen, mit dem/der er/sie sich hin und wieder besprechen kann, bzw. kann man mit GL aus den Nachbarpfarren oder aus dem Dekanat Kontakt aufnehmen. Wenn mehr als 15 GL in einer Pfarre sind, ist es zielführend, den Pfarrleitungskreis für manche Aufgaben zu teilen.

Zum Pfarrleitungskreis können weitere Personen eingeladen werden, die regelmäßig mit der Jungschar oder mit Jungschargruppen Kontakt haben (ElternvertreterInnen, ehemalige GL, Pfarrer, Kinder- und JugendvertreterInnen der Gemeinderates ...) oder Fachpersonen für ein bestimmtes Thema, das im Pfarrleitungskreis besprochen werden soll. Die Entscheidung andere Personen einzuladen obliegt dem Pfarrleitungskreis.

2. Organisation des Pfarrleitungskreises

Der Pfarrleitungskreis bestimmt gemeinsam eine Person, die die Gruppe leitet und somit Jungscharpfarrverantwortliche/r bzw. PfarrleiterIn der Jungschar ist. Diese Person soll nach Möglichkeit ein/e Ehrenamtliche/r sein. Der/die LeiterIn soll eine methodische Aufbereitung von Besprechungspunkten einschließlich einer Reflexion überlegen. In sehr kleinen Gruppen wird es oft nicht als notwendig erachtet, eine Person als LeiterIn zu bestimmen. Hier ist es sinnvoll, mindestens eine/n GesprächsleiterIn für einen Pfarrleitungskreis festzulegen.

Der Pfarrleitungskreis macht sich aus, wer den Kontakt zum/zur VorsteherIn der Pfarre hält, wer für den finanziellen Bereich, für Einladungen und Protokolle, für Öffentlichkeitsarbeit, wer für Vertretung und Kontakt zu anderen pfarrlichen und überpfarrlichen Gremien (Dekanat, Diözese) zuständig ist, und wer für die Dreikönigsaktion verantwortlich ist.

3. Aufgaben und Möglichkeiten eines Pfarrleitungskreises

Im Pfarrleitungskreis kommen die Wünsche und Anliegen der GL zur Sprache. Hier haben die GL ihre eigene Bezugsgruppe, hier können sie über ihre Fragen, Ziele und Arbeitsweisen diskutieren, sich den Frust von der Seele reden, einander bestärken, miteinander etwas gestalten und unternehmen und auch voneinander lernen. Verschiedene Bereiche sind Aufgabe des Pfarrleitungskreises:

a) Austausch

Im Pfarrleitungskreis ist es möglich Erfahrungen aus der eigenen Gruppenarbeit auszutauschen und neue Impulse zu erhalten:

  • meine Rolle / Aufgabe / Motivation als GL
  • meine Beziehung als GL zu den Kindern meiner Gruppe
  • die Entwicklung meiner Gruppe
  • die Entwicklung von neuen Konzepten/ von grundsätzlichen Zielen für die JS-Gruppe
  • Entwicklung von Zukunftsperspektiven für die Arbeit mit Kindern und Visionen, die über den Horizont hinausschauen
  • sich austauschen über gesellschaftliche Entwicklungen
  • das Miteinanderumgehen der GL reflektieren

b) Diskussion über gemeinsame Ziele

Grundlage jeder Zusammenarbeit sind gemeinsame Ziele, die allen bewußt sind und die alle akzeptieren können. Es ist wichtig daß alle in der Gruppe wissen, wofür sie arbeiten, denn diese gemeinsamen Ziele sollen als Basis der Zusammenarbeit dienen, die gemeinsame Arbeit erleichtern und gleichzeitig in eine bestimmte Richtung lenken. Damit für jeden einzelnen eine Identifikation mit diesen Zielen möglich ist, müssen diese gemeinsam erarbeitet und regelmäßig von allen hinterfragt werden. Für GruppenleiterInnen, die schon länger bei der Gruppe sind, geht es dabei Ziele kritisch zu hinterfragen, sie gegebenenfalls zu ändern oder sie aufzufrischen. Für neue GruppenleiterInnen ist dieses Hinterfragen die Möglichkeit, diese Ziele kennenzulernen und sie zu diskutieren. Das Ergebnis dient dann wieder der Gruppe als Basis ihrer Weiterarbeit.

c) Organisation

Der Pfarrleitungskreis bietet Raum sich über arbeitsbezogenen Themen auszutauschen.

Es werden Vereinbarungen über gruppenübergreifende Kinderfeste, Kindermessen, Sommerlager und andere Aktionen (insbesondere Dreikönigsaktion) ... getroffen und Informationen und Schulungsmöglichkeiten außerhalb der Pfarre weitergegeben.

d) Methode und Didaktik

Im Pfarrleitungskreis können die GL miteinander Spiele und Methoden ausprobieren.

e) Bildung

Der Pfarrleitungskreis entscheidet über Themen, mit denen sich die GL auseinandersetzen wollen (z.B. Kinder in der Kirche, Bedürfnisse von Kindern, Kooperationsspiele). Diese Themenbereiche werden von einem/einer GL vorbereitet oder man lädt eine Fachperson (z.B. jemanden aus der Diözesanleitung) dazu ein, bzw. besuchen die GL gemeinsam eine dekanatliche oder diözesane Bildungsveranstaltung.

f) Beratung

Wenn schwierige Situationen in der Gruppe auftreten - sei dies mit einem bestimmten Kind oder mit der ganzen Gruppe - kann sich der/die GL Unterstützung bzw. Beratung im Pfarrleitungskreis holen.

g) Zusammenarbeit mit anderen Gremien

Der Pfarrleitungskreis arbeitet mit anderen Gremien der Pfarre (Pfarrgemeinderat, Kinderausschuß) zusammen bzw. soll ein Austausch über diverse Aktivitäten bestehen.

Bei pfarrlichen Gremien können sich die GL auch Unterstützung holen. Der Pfarrleitungskreis kümmert sich, daß jemand Vertretungsaufgaben zu Dekanats- und Diözesanebene wahrnimmt. Auch hier kann man Hilfe z.B. in schwierigen Gruppensituationen oder Tips bzw. Angebote für GL-Schulungen erhalten.

g) Gemeinsame Aktionen

Die Pflege von persönlichen Beziehungen soll auch in der GL-Runde nicht zu kurz kommen. Gemeinsam etwas zu unternehmen und zu feiern gehört dazu und fördert die Beziehung unter den GL. Eine den GL gemäße religiöse Ausdrucksform (z.B. meditieren, eine Geschichte, Gottesdienst,...) soll ebenso im Pfarrleitungskreis Platz haben.

h) neue GruppenleiterInnen

Der Pfarrleitungskreis hat die Aufgabe, neue GL zu suchen, diese zu unterstützen und sich um deren Ausbildung zu kümmern. Für neue GruppenleiterInnen ist es vor allem wichtig, daß sie die Ziele der Arbeit kennenlernen, um zu wissen, wofür sie arbeiten.

Wichtige Dinge der gemeinsamen Arbeit (z.B.: Arbeit in Unterteams,..) sollen ihnen gleich zu Anfang erklärt werden. Wenn innerhalb der GruppenleiterInnenrunde eine gewisse „In-Sprache“ vorherrscht, sollen die Ausdrücke den Neuen erklärt werden. Ansonsten kommt sich der/die neue GruppenleiterIn gleich als Außenseiter vor. Ebenfalls sollten Anspielungen auf frühere Ereignisse erläutert werden.

Öfters bringen neue GruppenleiterInnen Vorschläge ein, die nach der Erfahrung der „Älteren“ nicht so gut sind oder schon einmal diskutiert worden sind. Hier ist es wichtig, daß auf solche Vorschläge trotzdem reagiert und eingegangen wird. Erstens können sie auch ihren Teil zur Lösung eines Problems beitragen.

Zweitens wird den neuen GruppenleiterInnen gezeigt, daß sie ernst genommen werden und daß es gerne gesehen wird, daß jede/r die eigene Meinung zu einem Problem äußert.

Zuletzt ist es auch nötig, den neuen GruppenleiterInnen bei ihrer praktischen Arbeit Unterstützung anzubieten: Es können gemeinsam Gruppenstunden vor- oder nachbesprochen werden, der Umgang mit Problemkindern diskutiert werden usw. .

Wichtig ist, daß sich die neuen GruppenleiterInnen als vollwertige Mitglieder der GruppenleiterInnenrunde akzeptiert sehen und ihnen der Einstieg in ihre neue Arbeit so leicht wie möglich gemacht wird.