Resilienz gegen den Klimawandel verstärken (Tansania)


Die Organiation „MAVUNO Improvement for Community Relief und Services“ ist eine langjährige Partnerorganisation der DKA und setzt sich für die nachhaltige Verbesserung der Lebensstandards von Kleinbauern und Kleinbäuerinnen in Tansania ein.

Wie in ganz Tansania lebt der Großteil der Menschen in den Distrikten Karagwe und Kyerwa, die im Nordwesten des Landes liegen, von klein strukturierter Landwirtschaft zur Selbstversorgung. Angebaut wird hauptsächlich das Grundnahrungsmittel Kochbananen sowie Mais, Bohnen, Kolbenhirse und Maniok.

Der Anbau von Kaffee zum gewinnbringenden Verkauf auf dem ausländischen Markt lohnt sich aufgrund der Preisschwankungen für die Kleinbauern und Kleinbäuerinnen nicht. Durch den Klimawandel ist das Gebiet verstärkt von Wassermangel betroffen.

Die Erosion hat durch die Überbesiedelung und Abholzung sowie das Abbrennen von Feldern in bedrohlichem Maße zugenommen. In den Jahren 2015 und 2016 litt die Region unter Dürreperioden, seit 2018 unter zu vielen Regenmengen in einer Saison. In diesem Zusammenhang hat sich auch die Frage um Landrechte (wem gehört das Land?) verschärft.

Ein wichtiges Thema von MAVUNO der Umgang mit den Herausforderungen durch den Klimawandel – wie zum Beispiel mangelnde Wasserversorgung der Hausgärten, Pflanzenkrankheiten und Schädlinge. MAVUNO bietet zahlreiche Trainings zur Vermittlung von nachhaltigen landwirtschaftlichen Methoden und zur Nutzung des Landes an.

Mit Techniken zur Erosionskontrolle und zum besseren Wassermanagement wird eine verstärkte Resilienz gegen die veränderten klimatischen Bedingungen angestrebt. Auch Informationen zum Anbau von dürreresistenten Sorten wie Sorghumhirse tragen zur Ernährungssicherheit bei. Zwei Demonstrationsfelder dienen als wissenschaftliche Experimentierfläche für den Anbau neuer Sorten. Durch die Produktion und die Vermehrung von eigenem, lokalem Saatgut wird der Bedarf vor Ort gedeckt und die Sorten sind widerstandfähiger.
 
Ein weiteres Problem der Landwirt/innen in Karagwe und Kyerwa ist die Lagerung der Ernte. Da viele Landwirtschaften keinen geeigneten Lagerplatz haben, sind die Bauern und Bäuerinnen gezwungen, ihre Produkte frühzeitig zu schlechteren Preisen an Zwischenhändler/innen zu verkaufen, um an notwendiges Bargeld zu kommen.

Seit 2014 stellt MAVUNO eine Nahrungsmittel-Lagermöglichkeit bereit. In Silos können Ernteüberschüsse für trockene Monate eingelagert werden. Zusätzlich gibt es Trainings zu „post harvest management“ und Lagerungsmethoden. Bei der Verarbeitung der Ernte zu eigenen Produkten (beispielsweise Trockenfrüchte oder Brot aus Kassavamehl) werden vor allem Frauen und Jugendliche eingebunden. Sie erhalten Schulungen zur Vermarktung und zum Vertrieb von agrarischen Produkten.

Ein besonderer Schwerpunkt der Arbeit von MAVUNO liegt in der Stärkung der anwaltschaftlichen Tätigkeiten von Bauern und Bäuerinnen in Bezug auf ihre Landrechte. Bei der Durchführung eines gemeinsamen Forums mit Landwirt/innen und der Lokalregierung wird Bewusstsein zu den Themen „Landrechte“ und „mögliche landwirtschaftliche Unterstützung seitens des Staates“ geschaffen.

In Trainings erhalten die Bauern und Bäuerinnen Wissen, wie sie die Regierung zur Rechenschaft ziehen können, falls festgeschriebene Versprechungen in Bezug auf landwirtschaftliche Unterstützung oder die legalen Prozedere zu Landrechtsvergabe nicht eingehalten werden.