Das Überleben der Fischerfamilien sichern

Diese Projekt stammt von den Philippinen: CERD – Center für Empowerment and Ressource Development, die sich für die Verbesserung der Lebensumstände von Fischerfamilien einsetzen.

Schützt die Meere – wir brauchen sie!

In den vergangenen Jahrzehnten hat sich das ökologische Gleichgewicht des Meeres und der Küsten dramatisch verschlechtert. Große Fischfangflotten vernichten mit ihren Schleppnetzen den Fischbestand, die schützenden Mangrovenwälder an den Küsten werden abgeholzt und die negativen Auswirkungen der Klima­erwärmung gefährden Korallenriffe und damit die Artenvielfalt.

Die Zerstörung der natürlichen Umwelt bedroht auch die Fischerfamilien. Der Fischfang spielt auf den Philippinen als Nahrungs- und Einkommensquelle eine wesentliche Rolle. Es gibt insgesamt eine Million Kleinfischer/innen. Sie und ihre Familien, also mehr als 5 Millionen Menschen, leben unmittelbar vom Fischfang. Für diese Menschen ist es also eine Frage des Überlebens, ob die Meeres- und Küstenressourcen intakt bleiben und geschützt werden.

Im Nordosten der Insel Mindanao zieht sich die Region Marihatag entlang des Pazifiks. Die 21.000 Einwohner/innen, verteilt auf 12 Dörfer, leben vom Fischfang und von der Landwirtschaft. Auch hier sind Überfischung, Abholzen der Mangrovenwälder und Meeresverschmutzung existenzbedrohend.  Die Projektpartner/innen der Dreikönigsaktion von CERD setzen sich tatkräftig dafür ein, die Lebensbedingungen der Fischerfamilien zu verbessern. CERD arbeitet mit den Menschen auf mehreren Ebenen:

Aufbau lokaler Fischerorganisationen

CERD vernetzt die Bewohner/innen und hilft ihnen, sich zusammenzuschließen. Sie werden sich  ihrer Rechte bewusst und fordern diese lautstark ein. Mit neuem Selbstbewusstsein konnten schon erste Erfolge vermeldet werden: Die Zusammenarbeit mit den lokalen Behörden klappt besser und illegaler Fischfang wird gemeinschaftlich überwacht. In Kursen beschäftigen sich die Kleinfischer/innen mit Meeresökologie, Klimawandel und dem Umgang mit Katastrophen (wie z.B. Tsunamis). So lernen sie, ihre natürlichen Lebensgrundlagen zu schützen und nachhaltig zu nutzen.

Schutz von Küsten- und Meeresressourcen

Um längerfristig in der Region überleben zu können, werden Mangrovenwälder aufgeforstet, die als Laichplätze und Brutstätten für gefährdete Fisch-, Krebs- und Muschelarten wichtig sind. Diese schützen auch vor Überschwemmungen und Springfluten. Durch Verhandlungen mit den regionalen Behörden werden Fischschutzgebiete geschaffen.

Alternative Einkommen und Gender-Sensibilität

Um nicht ausschließlich vom Fischfang abhängig zu sein, schaffen sich die Menschen zusätzliche Einkommensquellen. Sie pflanzen und ernten Seegras, züchten Krabben und Muscheln und verkaufen die Produkte im lokalen Handel. Ein anderer Schwerpunkt liegt auch auf der Arbeit mit Frauen der Dörfer, sodass sie gleichberechtigt leben können.
Die Arbeit von CERD ermächtigt die Betroffenen, selbst aktiv zu werden und ihr Leben zum Besseren zu wenden. Die Spenden der Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar sind dabei eine notwendige Unterstützung. Der Projektleiter, Mr. Samuel Aposacas, meint dazu: „Wir sind sehr dankbar, dass CERD mit eurer Unterstützung die Armut in den Küstenregionen reduzieren kann. Das Vertrauen in uns als Partner für positive Entwicklung gibt uns die Inspiration, unsere Aufgaben zu meistern.“

Clemens Huber

aus dem kumquat "platsch!" 4/2011