Ermächtigung von Kindern und Jugendlichen in El Alto (Bolivien)
SEPAMOS (“Servicios y Estudios para la Participación Ciudadana en Democracia” – Dienste und Studien zur demokratischen Bürger/innenbeteiligung) ist eine bolivianische NGO und eine Partnerorganisation der DKA, die sich für Menschrechte für Kinder und Jugendliche in El Alto im Westen Boliviens einsetzt.
Die NGO engagiert sich für eine partizipative Demokratie mithilfe von Bildungsprogrammen, um die Lebensbedingungen marginalisierter Menschen zu verbessern. Dabei liegt der Fokus besonders auf einer ganzheitlichen Bildung zu Demokratie und Menschenrechten und der Interaktion mit der Gemeinde.
Bei SEPAMOS arbeiten Pädagog/innen, Psycholog/innen, Sozialarbeiter/innen und Anwält/innen zusammen. Außerdem betreut SEPAMOS ein Zentrum zur Prävention von sexueller Gewalt an Minderjährigen und ein Nachhilfezentrum für Schulkinder.
Der Fokus des Projekts liegt auf dem Bezirk Senkata in El Alto, der größtenteils aus Migrant/innen besteht. Die meisten Bewohner/innen gehen Tätigkeiten im informellen Sektor nach, wie Schuhe putzen oder Müll sammeln, was sich negativ auf die Einhaltung der Rechte von Kindern und Jugendlichen auswirkt. Viele Kinder können etwa ihr Recht auf Bildung nicht wahrnehmen, da sie stattdessen bei der Arbeit mithelfen müssen.
Die Corona-Pandemie hat die Situation weiter verschärft; die Arbeitslosigkeit ist gestiegen und jene, die im informellen Sektor arbeiten, können ihrer Arbeit aufgrund der Ausgangsbeschränkungen nicht nachgehen. Weitere Probleme sind der Anstieg von gewaltvollen Übergriffen an Frauen und Kindern und die Schwierigkeiten mit dem Zugang zu eLearning.
Mit ihren Aktionen möchte SEPAMOS Wissen zu Rechten und Gewaltprävention vermitteln, insbesondere über Schulen und öffentliche Einrichtungen. Ein weiteres Ziel ist die Förderung von Kinderschutzsystemen in Bildungseinrichtungen, um zur Festigung der Kinder- und Menschenrechte im individuellen wie kollektiven Bewusstsein beizutragen.
Auch Weiterbildungen im Bereich der Menschenrechte für Lehrer/innen sind Teil der NGO-Arbeit, damit diese dann Multiplikationsarbeit leisten können. Mithilfe von Workshops und Ausbildungen erreicht das Angebot sowohl Schüler/innen, Studierende und Lehrer/innen, als auch Mütter und Väter.
In den Workshops eignen sich Multiplikator/innen Wissen über Menschenrechte, Gewaltprävention, Konfliktbeilegung und Geschlechtersensibilität an und Schüler/innen setzen sich mit Grundrechten, Umweltschutz und Selbstbewusstsein auseinander. Abgesehen davon wird im Rahmen der NGO-Aktivitäten zu Menschenrechten geforscht, es werden Friedenskomitees gegründet und Kinderschutzrichtlinien erarbeitet.
Weiters erfolgt Lobbyarbeit und eine Annäherung an öffentliche und private Institutionen, indem Medienarbeit zu Menschrechten geleistet wird.
SEPAMOS arbeitet mit stark benachteiligten Kindern und Jugendlichen, die eine Schwerpunktzielgruppe der DKA und Jungschar sind.
Die Mehrheit der Menschen der Region – sowohl Kinder als auch Erwachsene - kennt ihre Rechte nicht, sodass die NGO auf diesem Gebiet einen wichtigen Beitrag leistet.