Internationaler Frauentag

Nachhaltige Landwirtschaft in Jharkhand (Indien)


Die Savera Foundation, eine DKA-Partnerorganisation, setzt sich im indischen Bundesstatt Jharkhand dafür ein, gemeinsam mit der lokalen indigenen Bevölkerung bessere Strukturen im Gesundheits-, Bildungs- und Landwirtschaftsbereich zu entwickeln. Eines der wichtigsten Ziele ist die Ernährungssicherheit durch eigene, nachhaltige Landwirtschaftsbetriebe für die dort lebenden Familien. Ein anderer Fokus ist der Ausbau von Bildungsangeboten für Kinder und Jugendlichen und die Einhaltung von Kinderrechten.

Durch das riesige Vorkommen von Bodenschätzen in Jharkhand ist die Ausbeutung und Verdrängung der indigenen Bevölkerung alarmierend. Die staatliche Infrastruktur im Gesundheits-, Bildungs- oder Landwirtschaftsbereich ist mehr als mangelhaft, der Staat zeigt wenig Interesse an Entwicklungsmaßnahmen. Die Arbeit im illegalen Glimmer-Abbau ist für viele Menschen die einzige Möglichkeit, Geld zu verdienen, weil die Felder aufgrund der schlechten Wasserversorgung und Dürren durch den Klimawandel wenig ergiebig sind.

Gemeinsam mit Savera entwickeln Kleinstbäuer/innen nun Möglichkeiten, trotz der großen Herausforderungen ertragreiche landwirtschaftliche Betriebe aufzubauen. Das funktioniert vor allem durch die Stärkung der Landwirt/innen durch den Aufbau von Bäuer/innen-Vereine oder Trainingsprogramme zu den Themen Ressourcenmanagement, Risikomanagement und Vermarkung. Auch Techniken und Methoden zur besseren Wasserversorgung konnten erfolgreich etabliert werden. Unterstützung und Wissensvermittlung gibt es auch für Bäuer/innen, die ihre Landwirtschaft auf Biolandbau umstellen.

Die Bildung von Kindern und Jugendlichen ist den vom Projekt unterstützten Familien ebenfalls sehr wichtig. Durch den Ausbau von Schulen und die verbesserten sanitären Bedingungen dieser können mehr Kinder den Unterricht besuchen und es kommt zu weniger Schulabbrüchen. Um die Einhaltung der Kinderrechte sorgt ein eigenes dafür eingerichtetes Kinderschutzkomitee, auch die Lehrer/innen und Eltern werden hier miteingebunden. Die Kinder erhalten darüber hinaus auch Nachhilfe. Savera will so dazu beitragen, dass weniger Kinder in den stillgelegten Glimmerminen arbeiten müssen, um zum Familieneinkommen beizutragen.

Die Gesundheitsbedingungen werden durch Trainings zu gesundheitlicher Vorsorge und Versorgung von Schwangeren, Säuglingen und Kindern verbessert. Ziel ist es, die Mangelernährung von Kindern sowie Mütter- und Säuglingssterblichkeiten zu reduzieren.

Grundsätzlich sollten die dörflichen Strukturen im Projektgebiet durch Selbsthilfegruppen, Vereine, Dorfräte und staatliche Programme dazu beitragen, die Familien in Zukunft durch lokale Selbstverwaltung finanziell unabhängig zu machen.

Die Savera Foundation wurde 2006 von einer Gruppe lokaler Sozialaktivist/innen gegründet und arbeitet seit 2013 mit der Dreikönigsaktion zusammen. Der Vorstand besteht aus 9 Personen, die meisten Mitarbeiter/innen sind Indigene. Der NGO steht mit Christina Tudu eine indigene Präsidentin vor, die sich seit 15 Jahren für die Organisierung und Mobilisierung der Santals (der größten lokalen indigenen Gruppe) einsetzt. Gleiche Bedingungen und Möglichkeiten für Männer und Frauen sind Savera ein besonderes Anliegen.