Die Provinz Limpopo im Nordwesten Südarfikas ist reich an Mangobäumen, Papaya-, Tee-, Paradeiserpflanzen und Diamant- und Platinminen. Überdies befindet sich der älteste Nationalpark Südafrikas, der etwas größer als Niederösterreich ist, dort. In dieser Region ist auch die Justice and Peace Commission (J&P) der Katholischen Bischofskonferenz des südlichen Afrikas aktiv.
Die J&P unterstützt Arbeiter/innen in den Bergwerken, die oft sehr niedrige Löhnen erhalten und unter gefährlichen Arbeitsbedingungen ihre Arbeit verrichten. Sie vertritt die Interessen dieser Menschen. J&P arbeitet aber nicht nur in der Provinz Limpopo, sondern in ganz Südafrika, in Botswana und auch in Swasiland. Sie hilft den Menschen vor Ort, ihre Anliegen in die öffentliche und politische Diskussion einzubringen. Die Themengebiete, mit denen sich die Organisation beschäftigt, lassen sich in unterschiedliche und breit gefächerte Bereiche einteilen:
Ihr erstes Ziel ist die Reform der Landwirtschaft. Hier sind die Folgen der während der Kolonial- und Apartheidzeit verabschiedeten Gesetze immer noch spürbar. Dazu gehört die Aufteilung des Landbesitzes. Dabei wurde die dunkelhäutige Bevölkerung massiv benachteiligt. Ein weites Problem stellt die prekäre Situation der Wanderarbeiter/innen dar. Konflikte zwischen den Grundbesitzern/innen und den Pächtern/innen gehören zum Alltag. Ein weiterer Schwerpunkt liegt darin, eine gendergerechte Gesellschaft zu ermöglichen. Auf der einen Seite werden Frauen bei der Durchsetzung ihrer Rechte unterstützt. Auf der anderen Seite werden Männerbewegungen gestärkt, um Probleme zu lösen, Ungleichheit zwischen den Geschlechtern abzubauen und positivere Rollenbilder zu erschaffen.
Ein dritter Bereich ist die Mitarbeit lokaler Gruppen in der Stadtentwicklung. Besonders die aus der Apartheidzeit übriggebliebenen Townships bei den großen bekannten Städten, wie Bloemfontein, Pretoria, Kapstadt oder Durban haben mit vielschichten Problem zu kämpfen. Diese Townships bestehen entweder nur aus Wohnblöcken oder setzen sich nur aus Barackensiedlungen zusammen. Zudem gibt es eine schlechte und mangelhafte Infrastruktur. Hunger, Krankheit und Gewalt sind immer noch aktuelle Probleme der Bewohner/innen. Darüber hinaus führen die großen Unterschiede zwischen Arm und Reich zu Spannungen in Südafrikas Städten. Eine Stadtplanung, die alle Bevölkerungsgruppen berücksichtigt, gehört zu den wichtigsten Zielen, damit eine gutes (Zusammen) Leben für die gesamte Bevölkerung möglich ist.
J&P führt Aus- und Fortbildungen für lokal Engagierte durch. Menschen werden dadurch selbst aktiv und können so zu einer Veränderung ihrer Wohngegend beitragen. Diese Weiterbildung soll zudem präventiv gegen Menschenrechtsverletzungen und Gewalt wirken und neue Lebensperspektiven schaffen. Außerdem sucht J&P den Kontakt zur Regierung, um sich in politische Entscheidungen einzubringen und mitgestalten zu können. Als weitere Maßnahme trägt J&P zur öffentlichen Diskussion bei und fördert die politische Bewusstseinsbildung durch Medienkampagnen, Protestaktionen und kritischen Journalismus.