Wärmestuben – Wärme schenken, wo sie am dringendsten gebraucht wird

Als ich vor einigen Tagen gelesen habe, dass in Wien kein warmes Mittagessen in Winter-Notquartieren für Obdachlose ausgegeben werden soll, habe ich mich sehr geärgert. Denn diese Menschen brauchen im Winter dringend unsere Unterstützung.

Mir liegt das Thema am Herzen, weil ich finde, dass jeder Mensch – unabhängig von seiner Lebenssituation – Respekt, Wertschätzung und ein wohliges Gefühl von Geborgenheit verdient hat. Ich selbst bin über meine Pfarre zu diesem Thema gekommen. Jeden Montag öffnet die Wärmestube meiner Pfarre Rossau ihre Türen und etwa 30 bis 40 Menschen kommen vorbei. Unsere Gäste werden bekocht und wir versuchen ihnen ein Stück Wärme und Würde zu schenken. Und es bereichert nicht nur andere, sondern auch einen selbst. Es tut gut, zu sehen, wie dankbar Menschen sind, wenn man ihnen Zeit, ein Lächeln oder einfach ein warmes Essen schenkt.

Kennst du das Gefühl, wenn dir so kalt ist, dass du einfach nur nach Hause willst, in die warme Wohnung, auf die Couch, vielleicht mit einer Tasse Tee in der Hand? Für viele von uns ist das selbstverständlich – wir drehen einfach die Heizung auf, wann immer wir möchten. Doch für viele Menschen in Wien ist das keine Option. Die steigenden Energiekosten, die Inflation und die teuren Mieten haben das Leben für viele Menschen massiv erschwert. Für obdachlose Menschen ist der Winter jedes Jahr aufs Neue ein Albtraum. Draußen zu schlafen, während die Temperaturen unter null Grad sinken, ist nicht nur ungemütlich, sondern lebensgefährlich.

Genau deshalb gibt es von vielen ehrenamtlichen Menschen organisierte Wärmestuben, wo Menschen einen warmen Raum finden, etwas zu essen und ein offenes Ohr. Auch in  vielen unsere Pfarren in der Erzdiözese Wien gibt es Gottseidank Wärmestuben, wo es auch weiterhin gratis Essen gibt. Falls du Zeit und Lust hast, schau in einer Wärmestube in deiner Nähe vorbei und engagiere dich dort. Hier ist ein PDF mit allen Orten im Winter 2025/26 (wenn es nicht mehr aktuell ist findest du hier weitere Infos

Sarah Steinwender