Paralympics, Special Olympics – alles das gleiche oder doch ganz anders?
Worte wie Paralympics, Special-Olympics und eventuell sogar Deaflympics tauchen immer wieder auf, wenn es um Olympische Spiele geht. Dass sich dahinter sportliche Veranstaltungen für Menschen, die mit einer Einschränkung umgehen, verbergen, kann man erahnen. Doch welche Veranstaltung setzt welchen Schwerpunkt?
Das erste derartige Event in Anlehnung an Olympia fand 1948 in Aylesbury, England, statt. Parallel zu den Olympischen Spielen in London, maßen sich vierzehn kriegsversehrte Rollstuhlfahrer im Bogenschiessen bei den Stoke Mandeville Games. Der Grundstein für die paralympischen Spiele war gelegt. In Erinnerung daran, wird seit 2012 das Feuer für den paralympischen Fackellauf in Stoke Mandeville entzündet. Rollstuhlfahrer/innen können hier mithilfe einer Armillarsphäre das Feuer entfachen. Hierbei werden mit Hilfe des Rollstuhls mehrere gegeneinander bewegliche Metallringe gedreht, um Funken zu erzeugen (Eigentlich dient eine Armillarsphäre zur Darstellung der Bewegung von Himmelskörpern, hier wird sie allerdings ganz anders genutzt!).
Grundsätzlich können sich bei den Paralympics Sportler mit unterschiedlichen körperlichen Einschränkungen messen. Diese werden in folgende international anerkannte Klassifikationen unterteilt: Amputierte, Zerebralparese, Sehbehinderte, Rollstuhlsport, Kleinwüchsige und Les Autres (alle übrigen). Die letzte Kategorie ermöglicht es zwar Menschen mit einer geistigen Behinderung oder Mehrfachbehinderung teilzunehmen, doch haben diese auch exklusiv die Möglichkeit an den Special Olympics teilzunehmen. Die Special Olympics finden im Gegensatz zu den Paralympics nicht zeitnah zu und an der Örtlichkeit der jeweiligen Olympischen Spiele statt, sondern sind genau wie die Deaflympics ein Jahr zeitversetzt dazu. Die Deaflympics hießen früher: „Silent World Games for the Deaf“ (die stillen Weltspiele für Gehörlose). Gehörlose nehmen übrigens nicht an den Paralympics teil.
Doch was eint diese Veranstaltungen? Sie wollen aufmerksam machen – auf Schicksale – und eine positive Art, damit umzugehen.
Sarah Dittmoser-Pfeifer
kumquat "Olympia" 2/2016