Ein gelungener Start ins Jungscharjahr kann eine gute Motivation für die kommende Arbeit sein. Eine Jahresplanung, bei der auch Zeit ist, einmal ausführlicher über Themen nachzudenken und zu diskutieren, kann dies unterstützen. Ihr könnt euch entweder für einen Abend treffen, für einen Tag oder ein ganzes Wochenende. Ich bin der Meinung, dass ein Wochenende am geeignetsten ist. Das längere Zusammensein hat einige Vorteile: Nach der langen Sommerpause hat man Zeit, wieder in die Gruppenleiter/innen-Runde zu finden, man hat zwischen den einzelnen Arbeitspunkten genügend Zeit, sich zu erholen, um dann wieder produktiv weiter zu arbeiten. Außerdem kann man sogar „darüber schlafen“, bevor man eine Entscheidung trifft. Weiters ist es empfehlenswert wegzufahren, da dadurch alle den gleichen Zeitplan haben und nicht der/die Eine mal etwas später kommt oder der/die Andere etwas früher gehen muss.
Möglicher Ablauf:
Zuerst sammelt ihr Ideen, was ihr in diesem Arbeitsjahr machen könnt. z.B.: Faschingsfest, Sommerlager, Flohmarkt, Startfest, Abschlussfest, Schwimmen gehen, offene Angebote für Kinder, Familienmessen, Sportfest, Stationenspiel, gemeinsame Aktionen mit anderen Pfarren,...
Dann entscheidet ihr euch, welche Angebote ihr machen wollt und könnt. Dabei ist es wichtig zu berücksichtigen, wie viel Zeit die einzelnen Gruppenleiter/innen im kommenden Jahr für zusätzliche Angebote zur Verfügung haben werden.
Danach ist es wichtig, für alle Veranstaltungen einen Termin festzulegen und zumindest eine/n Hauptverantwortliche/n zu bestimmen. Diese Person ist dann u.a. dafür zuständig, dass mit den Vorbereitungen rechtzeitig begonnen wird. Das verhindert, dass die Veranstaltung im Trubel des Jahres verloren geht.
Im Anschluss konzentriert ihr euch auf einzelne Aktionen und überlegt euch mal im Groben, was dort passieren soll.
Wichtig ist auch, dass ihr schaut, dass der Rahmen eures Wochenendes/Tags gut gestaltet wird. Dazu gehören auch eine nette Einstimmung und eine Feedbackmethode am Ende, damit ihr ein Bild davon bekommt, welche Punkte gut gelaufen sind, welche weniger gut, ob der Rahmen gepasst hat, etc.
Mögliche Methoden zum Sammeln von Ideen für Angebote im kommenden Arbeitsjahr:
Rotes Sofa
Material: 3 Sessel
Es stehen 3 Sessel nebeneinander. Eine/r setzt sich in die Mitte und beginnt das Spiel z.B.: „Ich bin die Jahresplanung“ oder „ Ich bin das Faschingsfest“. Zwei weitere Personen können nun die Plätze links und rechts einnehmen und eine ihnen eingefallene Assoziation sagen. z.B.: „Ich bin die Jungscharmesse“ oder „Ich bin der Faschingskrapfen“. Der/die Spieler/in in der Mitte darf sich nun den/die aussuchen, der/die für ihn besser passt und verlässt mit diesem/r die Sessel. Der/die Dritte setzt sich nun auf den mittleren Sessel und stellt sich nochmals vor und eine neue Runde beginnt.
Dieses Spiel eignet sich auch gut zur Einstimmung an einem gemeinsamen Wochenende.
Memory
Material: viele quadratische Kärtchen aus Karton bzw. Papier, Stifte
Jede/r Gruppenleiter/in erhält mehrere Memorykarten. Auf diese können nun Begriffe wie z.B. Fasching, Märchen, basteln, Sommer,… geschrieben bzw. gezeichnet bzw. ausgeschnitten und aufgeklebt werden.
Sind alle Kärtchen gestaltet, dann beginnt ihr damit Memory zu spielen. Wer an der Reihe ist, deckt zwei Karten auf und überlegt, ob diese beiden Begriffe zusammenpassen könnten z.B. „rausgehen“ und „Märchen“ könnte z.B. für ein Märchengeländespiel im Park stehen. Dann werden die Karten wieder umgedreht und der/die Nächste ist an der Reihe.
Plakate
Material: mehrere Bögen Packpapier, Post-Its, Stifte
In unterschiedlichen Ecken des Raumes hängen Plakate mit unterschiedlichen Überschriften. z.B. Aktionen mit allen Kindern, Öffentlichkeitsarbeit, Angebote für die Gruppenleiter/innen-Runde, Zusammenarbeit mit den Eltern, …
Die Gruppenleiter/innen können nun in Kleingruppen Ideen zu den jeweiligen Themen sammeln und diese dann den anderen vorstellen und auf den jeweiligen Plakaten notieren z.B. mit Post-Its.
Ausstellung „Das war das Jungscharjahr 2005/06“
Material: Fotos von Gruppenstunden und Aktionen, Spielzeug, Rucksack, Karten, Bälle,....
Du legst die mitgebrachten Gegenstände im Raum auf. Die Gruppenleiter/innen können nun schmökern und zu den einzelnen Gegenständen Veranstaltungen oder Angebote assoziieren. z.B. Krawatte – Spielcasinoabend. Gemeinsam wird nun eine Ausstellung zum Thema „Das war das Jungscharjahr 2005/06“ gestaltet. Dazu werden die Gegenstände auf Tischen, Schachteln, … gestellt und dazu ein passendes Karterl zur Erklärung geschrieben (z.B. „Spielcasinoabend mit Roulette, Riesenmemory, …“)
Die Kinder
Die Kinder wissen meist selbst, was sie wollen und deswegen ist es auch eine Möglichkeit, sie vor eurer Jahresplanung zu befragen. Ihr könnt dazu eine Gruppenstunde machen oder ihr stellt eine Box auf, wo die Kinder ihre Wünsche einwerfen können.
schreiben, weitergeben, assoziieren, umbiegen, weitergeben, assoziieren, ...
Material: pro Person ein Blatt Papier, Stifte
Jede/r beginnt mit einem Wort oder Satz, der ihm/ihr zum Thema „das kommende Jungscharjahr“ einfällt – der/die nächste liest es und schreibt seine Assoziation dazu auf und biegt dann noch das Geschriebene des/der vorhergehenden Gruppenleiter/in um, sodass der/die Nächste nur mehr seinen/ihren Satz lesen kann. usw. Nachdem jeder Zettel eine komplette Runde hinter sich hat, werden sie aufgefaltet und einander vorgelesen.
viele Blumen
Material: Plakate mit großen Blumen aus buntem Papier
In der Mitte der Blume schreibt ihr geplante Aktionen hinein z.B. Sommerlager und auf den Blütenblättern dann die Ideen, die ihr dazu habt: z.B.: Geländespiel, Rollenspiel, ...
Diese Methoden unterstützen einen kreativen Ideen-Findungsprozess – als Ergebnis werdet ihr wahrscheinlich eine Fülle an Ideen für eure Jahresplanung haben. Wichtig ist, dass ihr im Anschluss daran eine Phase plant, in der ihr schaut, welche Aktionen tatsächlich realistischerweise stattfinden sollen und welche nicht. Dafür hat z.B. jede/r Gruppenleiter/in eine bestimmte Anzahl an Klebepunkten zur Verfügung und kann damit jene Aktionen bepunkten, die unbedingt stattfinden sollen. Wenn ihr mit eurer Auswahl fertig seid, ist es gut, sich alle geplanten Aktionen und Angebote noch einmal im Überblick anzuschauen, um zu prüfen, ob es Zeiten im Jahr gibt, in denen zu viel geplant ist oder um zu schauen, ob die Planung vielfältig ist, sodass viele Kinder damit angesprochen werden.
Kathrin Sieder