Himmelhochjauchzend - zu Tode betrübt - oder was?

ein Impuls rund um Motivation für die Gruppenleiterinnen-Runde

Warum mache ich Jungschararbeit? Diese Frage stellt sich jede Gruppenleiterin unweigerlich hin und wieder. Allerdings meist in Situationen, wo man gerne alles hinschmeißen würde. Der folgende Impuls beschäftigt sich mit der eigenen Motivation und kann ein Bewusstsein schaffen, von dem man auch in schlechten Zeiten zehren kann.

Weil das Thema sehr umfangreich ist, gibt es zwei Modelle. Das eine dient eher als persönliche Auseinandersetzung mit dem Thema. Das zweite ist eher für Gruppenleiterinnen-Runden gedacht, die sich sehr intensiv mit gemeinsamer Motivation in der Jungschararbeit auseinander setzen wollen. Die Einstiegsmethode ist in beiden Fällen das Stimmungsbarometer.

Stimmungsbarometer

Als Einstieg hast du ein Plakat mit einem Barometer vorbereitet, das auf der Skala von "Motivation im Keller" über "so mittel" bis hin zu "hypermotiviert" geht. Jede Gruppenleiterin darf nun je nach aktueller Befindlichkeit einen Punkt an der für sie passenden Stelle machen und auch kurz etwas dazu sagen.

Für mich persönlich

Wie ein Klotz am Bein

Hierbei handelt es sich um eine Auflockerungsübung für zwischendurch. Eine Gruppenleiterin erhält eine Aufgabe z.B. eine Bierkiste mit den im Raum verteilten Bierflaschen zu füllen. Dabei hat sie allerdings einen Klotz am Bein, d.h. eine zweite Gruppenleiterin ist mit einem Tuch am Bein der anderen angebunden und versucht, möglichst hinderlich zu sein.

Hat sie die Aufgabe geschafft (oder auch nicht), können auch andere ausprobieren wie das so ist. Im Anschluss daran sollte eine kurze Reflexion stattfinden. Die Fragen hierfür können sein:
- Hab ich die Aufgabe bewältigt?
- Wie war das für mich?
- Hat mich der Klotz am Bein an eine Situation erinnert?
für die "Klötze":
- Wie war das ein Klotz zu sein?
- Bin ich manchmal ein Klotz?
- In welchen Situationen?

Es geht auch anders

In einer weiteren Runde, kann sich der Klotz in eine Stütze verwandeln und möglichst hilfreich sein. Auch hierbei können mehrere Runden stattfinden. Eine anschließende kurze Reflexion kann sich mit folgenden Fragen befassen:
- Wie war das jetzt im Vergleich zur Vorrunde?
- Klotz oder Unterstützung, welche Rolle gefällt mir besser?

Stützen und Klötze

Wenn ihr gerne kreativ arbeitet, dann könnt ihr Bausteine als Material verwenden. Damit versucht jede Gruppenleiterin ein Werk zu schaffen, in dem sie sich überlegt, wo und wie sie in ihrer Arbeit unterstützt wird und was sie in ihrem Engagement bremst oder wie ein Klotz am Bein ist. Selbstverständlich können auch andere vorhandene Materialien verwendet werden.

Wenn alle fertig sind, könnt ihr gemeinsam eure Ausstellung besuchen und von Kunstwerk zu Kunstwerk gehen. Nach einer kurzen Betrachtungsphase können alle Gruppenleiterinnen Eindrücke und Assoziationen zu dem Werk äußern. Dabei gibt es keine richtigen oder falschen Antworten. Es darf ganz einfach assoziiert werden. Im Anschluss daran hat auch die Künstlerin die Möglichkeit, ihre Sicht der Dinge einzubringen.

Unterstützung ist, wenn...

Du hast einige Kärtchen mit Situationen vorbereitet, in denen es zu Demotivierung kommen kann. Fallen den Gruppenleiterinnen noch weitere ein, dann können diese ebenfalls in die Sammlung aufgenommen werden.

Dann überlegt ihr gemeinsam, wie man in diesen Situationen Unterstützung finden kann, bzw. ob sich schon im Vorfeld etwas ändern lässt, wodurch solch demotivierende Situationen verhindert werden können. Wirklich konkrete Vorschläge z.B. wenn der Jungscharraum im Chaos versinkt, machen wir eine gemeinsam Aufräumaction, sollten in einem Protokoll festgehalten werden. Ansonsten ist die Chance groß, dass solch gute Vorsätze schnell vergessen sind.

Unsere Arbeit als Jungschar

Mücken und Elefanten

Nach dem Stimmungsbarometer zum Einstieg geht es im nächsten Schritt darum, den Einflüssen, die bestimmte Personen oder Gruppen auf meine Motivation haben, nachzugehen. Dafür sind im Raum verteilt Plakate aufgelegt, die in zwei Spalten - motiviert/demotiviert - unterteilt sind. Darüber steht jeweils eine Person außerhalb der Gruppenleiterinnen-Runde wie z.B. Pfarrer, Kinder, Freundeskreis, Eltern, Pastoralassistentin,... je nach dem, wen du für wichtig hältst.

Die Gruppenleiterinnen sollen nun alle Plakate aufsuchen und konkrete Situationen aufschreiben, in denen sie von diesen Menschen motiviert oder demotiviert werden.

Sind alle Gruppenleiterinnen fertig, folgt eine Bewertungsrunde. Alle Gruppenleiterinnen lesen sich die Situationen durch und bewerten die demotivierenden nach folgenden Kriterien:
- eine Mücke (= ein Pünktchen) für Situationen, die selten auftreten bzw. nicht besonders schwerwiegend sind für dich
- ein Elefant (= ein dicker Punkt) für Situationen, die stark demotivierend auf dich wirken bzw. oft vorkommen

Anschließend könnt ihr euch den "Elefanten" zuwenden und gemeinsam überlegen, ob es Lösungen bzw. Erleichterungen gibt und ob und was ihr gemeinsam als Jungschar unternehmen könnt und sollt. Auch hierbei ist es sinnvoll, konkrete Punkte zu protokollieren, damit sie nicht in Vergessenheit geraten.

Und Gruppenleiterinnen?

Es gibt immer wieder auftretende Situationen, die zumindest bei einigen Gruppenleiterinnen Frust hinterlassen werden wie z. B. zu Beginn der Gruppenstunde ist wieder einmal kein einziger Eddingstift vorhanden. Im folgenden soll nun jede Gruppenleiterin für sich überlegen, welche Situationen ihr einfallen und diese auf Kärtchen notieren. Diese kommen dann alle auf einen gemeinsamen Stapel und werden einmal kräftig durchgemischt.

Gemeinsam schaut ihr euch nun Kärtchen für Kärtchen an und überlegt, wie sich die Situation entschärfen lässt bzw. wer welchen Beitrag zur Besserung liefern kann. Dabei können auch Belohnungen für unliebsame Tätigkeiten überlegt werden z. B. nach dem Frühjahrsputz gehen wir gemeinsam Essen.

Es liegt an mir

Wie kann ich mich motivieren? Was hilft mir, wenn meine Motivation im Keller ist? Über solche und ähnliche Fragen könnt ihr euch zu zweit austauschen und auch versuchen, Gemeinsamkeiten zu finden. Wenn ihr etwas entdeckt, von dem ihr glaubt, dass es auch für die anderen interessant ist, haltet es stichwortartig auf einem Zettel fest. Nach dem Ende der Kleingruppen gibt es eine kurze Runde, in der ihr kurz berichtet, worüber ihr geredet habt.

Ein Bild...

... sagt manchmal mehr als tausend Worte. Deshalb hast du für den Abschluss viele verschiedene schöne Postkarten mitgebracht. Aus diesen darf sich jede Gruppenleiterin jene aussuchen, die im Moment für ihre Motivation steht.

Material:

Für mich persönlich
- Stimmungsbarometer
- volle Bierkiste
- Tuch
- Bausteine
- bunte Kärtchen
- Stifte
Unsere Arbeit als Jungschar
- Stimmungsbarometer
- Stifte
- Plakate
- bunte Kärtchen