Was wollen wir in diesem Jahr machen?

Das Jungscharjahr planen

Um eine Vorstellung und einen Überblick zu haben, was im kommenden Jahr alles stattfinden soll, ist es gut, gemeinsam eine Jahresplanung zu machen. Damit es auch während der Besprechung eine Struktur gibt, ist es sinnvoll, die folgenden Fragen der Reihe nach zu beantworten:

 

  • Was wollen wir machen? – Ideen sammeln
  • Was können wir tatsächlich durchführen? – realistische Planung
  • Wer möchte was machen und übernehmen? – Aufgabenverteilung
  • Wie gehen wir mit Ideen um, die wir nicht machen können bzw. wollen?
  • Wie gehe ich dann mit meinem Aufgabenbereich um? Wie schauen wir unterm Jahr drauf, dass alles gemacht wird?
  • Wie gehe ich mit nicht vorhandener Motivation in der Gruppenleiter/innen-Runde um?

Wie man mit diesen Fragen genauer arbeiten kann, findest du in diesem Artikel.

Was wollen wir machen?

Ideen sammeln

Zuerst ist es gut, wenn ihr euch überlegt, was ihr für alle Jungscharkinder anbieten wollt. Dabei könnt ihr Dinge aufschreiben, die ihr schon einmal gemacht habt, und auch solche, die ihr euch einmal wünscht. Dabei geht es noch nicht darum, wer sich wofür melden will.
Um gemeinsam oder alleine Ideen zu sammeln gibt es unterschiedlichste Methoden. Eine Methode wäre z.B., dass ihr euer eigenes Memory gestaltet. Dazu bekommt jede/r leere Memorykarten, auf die einzelne Ideen geschrieben werden. Sind die Karten fertig, beginnt ihr, Memory zu spielen. Wer an der Reihe ist, deckt zwei Karten auf und überlegt, ob die beiden Begriffe zusammenpassen könnten, z.B. könnte „Sommerlager“ und „Farben“ dazu anregen, ein Sommerlager zum Thema „Farben“ zu gestalten. Dann werden die Karten wieder umgedreht und der/die Nächste ist an der Reihe.

Weitere Methoden findest du hier...

Aufgabenverteilung und realistische Planung

Wer möchte was machen und übernehmen? Wie werden die Aufgaben fair und realistisch verteilt? Was können wir tatsächlich durchführen?

Dafür überlegt jede/r für sich, wofür er/sie sich zuständig fühlen möchte. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass jede/r das tut, was er/sie auch gerne machen möchte, und niemand etwas tun muss, das er/sie gar nicht tun will.

Für diesen Schritt kann zum Beispiel zuerst einmal jede/r Gruppenleiter/in mit Klebepunkten punkten, welche Veranstaltungen ihm/ihr am Herzen liegen (z.B.: Abstufungen von hell nach dunkel: gelb = sehr wichtig, grün = wichtig, blau = nicht so wichtig). Dadurch bekommt ihr einmal einen Überblick, welche Prioritäten es in der Runde gibt. Anschließend kann sich dann jede/r zum Beispiel mit Post-its zu einer Veranstaltung kleben, die er/sie gerne übernehmen möchte.

Dabei ist es gut, darauf aufmerksam zu machen, dass jede/r sich auch nur so viele Dinge vornimmt, wie er/sie dann auch wirklich machen kann. Bedenkt, dass es auch nicht so lockere Zeiten in der Arbeit, Schule, auf der Uni usw. gibt. Nehmt euch lieber weniger vor, als zu viel.

Wie gehen wir mit Ideen um, die wir nicht machen können bzw. wollen?

Wenn schließlich Veranstaltungen übrig bleiben, für die sich niemand gefunden hat, solltet ihr euch über diese austauschen:

 

  • Du kannst noch einmal erklären, worum es bei den einzelnen Veranstaltungen geht, vielleicht hat sich ja noch niemand gefunden, weil manches noch unklar ist.
  • Vielleicht will es aber auch einfach niemand machen, weil es sich niemand vorstellen kann. Dann müsst ihr euch überlegen, ob es möglich ist, dass diese Veranstaltung gestrichen wird, oder ob sie ein „Muss“ ist.
  • Manchmal findet sich auch leichter jemand, wenn man Unterstützung von einer zweiten Person bekommt. Manche Veranstaltungen lassen sich auch in verschiedene Aufgabenbereiche aufteilen.
  • Vielleicht sind aber auch schon genügend Veranstaltungen, die euch sehr wichtig sind, geplant und ihr könnt die anderen zeitbedingt nicht machen. Dann kann man sich überlegen, ob es alternative Ideen gibt. In meiner Pfarre haben wir zum Besipiel beschlossen, dass wir heuer das Faschingsfest nicht selber machen, denn wir haben nicht genügend Leute für alle Veranstaltungen. Damit es jedoch ein Faschingsfest gibt, haben wir uns mit einer anderen Pfarre zusammengetan, die sich auch freuen, wenn mehr Kinder kommen. So muss nur eine Pfarre (bzw. weniger Leute aus einer Pfarre) die Veranstaltung planen.

Wie gehe ich dann mit meinem Aufgabenbereich um?
Wie schauen wir unterm Jahr drauf, dass alles gemacht wird?

Nachdem ihr gemeinsam eingeteilt habt, wer wofür zuständig ist, sollte auch besprochen werden, was das jetzt genauer bedeutet. Hier ist es gut, sich über die einzelnen Vorstellungen und Erwartungen auszutauschen. Wollt ihr, dass jede/r selbst daran denkt oder ist es den Gruppenleiter/innen oder dir als Pfarrverantwortlichem/r lieber, wenn du diese Aufgabe übernimmst? Wer schreibt eine Einladung und wann wird sie geschrieben, damit sie auch früh genug zum Verteilen aufliegt. Eine weitere Frage ist, was vor der Veranstaltung in der Gruppenleiter/innen-Runde berichtet werden soll. Das Programm für ein Fest müssen zum Beispiel vorher alle kennen, damit es läuft, aber das Material für das Sportfest muss man sich nur gemeinsam überlegen, dann reicht es, wenn der/diejenige, der/die dafür zuständig ist, es verlässlich einpackt und mitnimmt.
Es ist auf jeden Fall gut, in der Gruppenleiter/innen-Runde vor den Veranstaltungen nachzufragen, ob alles erledigt ist oder ob noch etwas gemacht gehört.
Nach jeder Veranstaltung könnt ihr einen Blick darauf werfen, wie die Veranstaltung verlaufen ist, was gut funktioniert hat und was nicht so gut war. Dafür könnt ihr z.B. ein A3-Plakat an die Wand hängen, das in der Mitte geteilt ist. Auf der einen Seite ist ein Plus, auf der anderen ein Minus. Jede/r Gruppenleiter/in erhält einen Stift und schreibt auf, was ihm/ihr gut und was weniger gut gefallen hat. Anschließend tauscht ihr euch über das Niedergeschriebene aus.

Wie gehe ich mit nicht vorhandener Motivation in der Gruppenleiter/innen-Runde um?

Wenn du in der Besprechung, in der ihr die Jahresplanung macht, merkst, dass alle nicht so wirklich motiviert sind, dann kannst du dich fragen, was der Grund für die fehlende Motivation ist, und das auch mit den Gruppenleiter/innen hinterfragen und besprechen.
Vielleicht liegt es daran, dass letztes Jahr die Jahresplanung sehr mühsam und langwierig war? Wenn dies der Fall ist, dann überlegt euch, was letztes Jahr so mühsam war und was ihr heuer anders machen könnt und wollt.
Vielleicht ist es aber auch einfach zu spät oder einfach nicht der richtige Tag, dann könnt ihr euch einen neuen Termin ausmachen oder ihr macht einen kleinen Teil heute und den Rest das nächste Mal. Hin und wieder will es ja nicht so richtig und dann ist es besser, es zu verschieben, als sich durchzuboxen.

Konrad Zirm

[aus dem context "Anfangen"]