Ein gelungener Start ins Jungscharjahr ist eine gute Motivation für die kommende Arbeit. Eine Planungsklausur, bei der auch Zeit ist einmal ausführlicher über Themen nachzudenken und zu diskutieren, kann dieses unterstützen. Im folgenden findest du einen Vorschlag für den Ablauf so einer Klausur.
Prinzipiell
Ein entspanntes und konstruktives Arbeiten verlangt genügend Zeit und genügend Raum um sich ausbreiten zu können. Aus diesem Grund empfiehlt es sich für die Klausur über zwei Tage abzuhalten, dadurch hat man sogar Zeit "darüber zu schlafen" bevor man eine Entscheidung trifft. Weiters ist es empfehlenswert wegzufahren, da dadurch alle den gleichen Zeitplan haben und nicht die eine mal etwas später kann oder die andere etwas früher gehen muss. Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass ihr nicht nur gemeinsam arbeitet sondern auch gemeinsam kocht, spielt oder einfacher gemeinsam lebt - zumindest für diese zwei Tage - und euch so besser kennen lernen könnt und auch gemeinsam Spaß haben könnt, denn das verbindet eine Gruppe. Deswegen sollte auf jeder Klausur auch dafür genügend Zeit sein. Dazu kann auch das eine oder andere Spiel zwischendurch beitragen.
Wir fangen an!
Nach dem gemeinsamen Eintreffen am Samstag Nachmittag gibt es als kleine Auflockerung am Anfang ein Spiel aus der Spielemappe z.B. der unsichtbare Gegenstand (4.16) oder ein anderes, das ihr noch nicht kennt um euer Spielerepertoire zu erweitern.
Ein Thema
Der Samstag Nachmittag eignet sich gut um ein Thema anzuschneiden, mit dem ihr euch schon lange beschäftigen wollt (oder beschäftigen solltet).
z.B. "Die Arbeit in der Gruppenleiterinnen-Runde"
Zum Einstieg werden die Gruppenleiterinnen gebeten, eine Collage anzufertigen in der sie zum Ausdruck bringen wie sie die Arbeit in der Gruppenleiterinnen-Runde empfinden. Dafür solltest du 30 bis 45 Minuten einkalkulieren. Mögliche Fragen zur Unterstützung könnten sein:
- Fühle ich mich wohl in der Gruppenleiterinnen-Runde?
- Wie empfinde ich die Arbeit? Bin ich mit den Ergebnissen zufrieden?
- Was gefällt mir weniger? Womit bin ich unzufrieden?
Im Anschluss daran werden Kleingruppen gebildet in denen sich die Gruppenleiterinnen ihre Collagen gegenseitig vorstellen. Danach wird in der Kleingruppe überlegt, was getan werden könnte, um die Zufriedenheit mit der Arbeit zu erhöhen. Diese gesammelten Ideen werden auf Kärtchen notiert. Beispiele für solche Anregungen wären: kleine Snacks zu den Besprechungen, festlegen einer maximalen Besprechungsdauer, ....
Zum Abschluss finden sich die Kleingruppen wieder im Plenum zusammen und präsentieren ihre Ideen. Dann wird gemeinsam überlegt, was davon umgesetzt werden soll bzw. kann. Wichtig ist aber, dass alle Ideen aufgeschrieben werden, um später darauf zurückgreifen zu können.
Gemeinsam Spaß haben
Der Abend wird nicht zum Arbeiten sondern zum gemeinsamen Spiel oder etwas anderem, das ihr gerne tut, verwendet.
Jahresplanung
Rückschau
Zunächst werfen wir einen genaueren Blick auf die Veranstaltungen des letzten Jahres. Nehmt einen riesigen Kalender und sammelt gemeinsam alle Veranstaltungen die ihr im laufe des letzten Jahres angeboten habt. Danach soll sich jede überlegen, welche der Veranstaltungen sie denn besonders mag bzw. welche sie nicht wirklich leiden kann. Um diese Meinung nun kundtun zu können, erhält jede verschiedenfärbige Klebepunkte die zu den jeweiligen Veranstaltungen geklebt werden:
Jeweils 3 grüne - für Veranstaltungen die ihr besonders gefallen haben
Jeweils 2 rote - für Veranstaltungen die sie nicht mag
Jeweils 2 gelbe für Veranstaltungen die sie zwar generell mag aber verändern möchte
Die Anzahl der Klebepunkte hängt auch von der Anzahl an angebotenen Veranstaltungen ab und sollte so ausfallen, dass man nicht zu jeder Veranstaltung kleben muss.
Anhand des Bildes das sich bei den jeweiligen Veranstaltungen eingestellt hat wird nun der Ist-Zustand ermittelt. Welche Veranstaltungen gefallen allen? Welche stoßen auf grobes Desinteresse? Welche Veranstaltungen sind so egal, dass sie nicht mal einen Klebepunkt erhalten haben? ...
Eventuell können noch kurze Schlagwörter gesammelt werden, warum denn diese Veranstaltung so super oder so fad ist um so das Bild ein wenig griffiger darzustellen.
Vorschau
Aufbauend auf dieser Rückschau geht es nun in die kreative Phase des Entwicklungsprozesses. Die einfachste Variante ist es ein Brainstorming durchzuführen und so einen Ideenpool anzulegen um neue Impulse für die üblichen Veranstaltungen zu bringen aber auch um eventuell Ideen für eine neue Veranstaltung zu bekommen. Das heißt, es werden Ideen gesammelt ohne vorerst darüber zu diskutieren. Dazu schreibst du die genannten Ideen auf Post-Its und klebst diese an eine Wand oder einen Kasten. Da diese Sammlungen leicht unübersichtlich werden kann. können die Ideen in grobe Gruppe sortiert werden z.B.: für Kinder, für Gruppenleiterinnen, Öffentlichkeitsarbeit,...
Danach sollte es eine längere Pause geben (z.B. Mittagspause) in der jede die Gelegenheit hat sich diesen Ideenpool anzusehen, ihn wirken zu lassen und eventuell an der einen oder anderen Idee zu spinnen.
Nach dieser Pause geht es darum zu entscheiden welche dieser Ideen nun tatsächlich umgesetzt werden. Das geht am Besten, wenn für einzelne Veranstaltungen "Plädoyers" gehalten werden können, die dann diskutiert werden. Wenn ihr eine Veranstaltung machen wollt, haltet das auf einem Plakat fest. Das verhindert ein ungeordnetes diskutieren und ihr habt auch den Überblick, wie viel ihr macht.
Danach ist es wichtig, für alle Veranstaltungen einen Termin festzulegen und zumindest eine Hauptverantwortliche zu bestimmen. Das verhindert, dass die Veranstaltung im Trubel des Jahres verloren geht..
Abschluss
Eine jede Klausur sollte durch eine Feedbackrunde beendet werden. Dafür hast du auf einem Bogen Packpapier ein großes Thermometer aufgezeichnet. Jede Gruppenleiterin kann nun aufschreiben, was für sie eher frostig, ungemütlich war und wo ihr so richtig warm ums Herz geworden ist. Außerdem kann man noch einen Punkt für das gesamte Wochenende setzen. Nach einer Blitzlichtrunde (jede sagt noch einen Satz zum Wochenende) könnt ihr die gemeinsame Heimfahrt antreten.
Material
Für alle gemeinsam:
- Unmengen an alten Zeitschriften, Freecards, alten Photos
- Kärtchen und Stifte
- Gelbe, grüne und rote Klebepunkte
- Einen riesigen Kalender
- Bogen Packpapier
- Post-Its
Für jede/n:
- Einen Uhu
- Eine Schere
- Ein A3 Blatt (idealer Weise ein etwas stärkeres Papier)