Das sollt die Jungschar aber schon machen

ein Impuls für die Gruppenleiterinnen-Runde

Wer mit einer Gruppenleiterinnen-Runde arbeitet, die weiß, dass es schon innerhalb der Jungschar viele verschiedene Erwartungen und Vorstellungen gibt, wie denn Jungschar konkret aussehen soll und was gemacht wird. Aber auch von außen werden jede Menge Erwartungen und Anforderungen an die Jungschar herangetragen. Der folgende Impuls will dir ein paar Anregungen liefern, wie ihr euch in der Gruppenleiterinnen-Runde mit diesem Thema auseinander setzen könnt.

Ich will...

Du hast A4-Blätter vorbereitet, auf denen schon die Worte "XY: Ich will..." vorgeschrieben sind. XY können verschiedene Personen aus der Pfarre sein z.B. Pfarrer, Kaplan, Pastoralassistentin, Eltern, Pfarrgemeinderäte, Vertreterinnen der unterschiedlichen Pfarrgruppierungen,... Wichtige Personen können auch öfters vorkommen. Jede Gruppenleiterin nimmt sich nun ein paar Zettel und überlegt sich eine konkrete Erwartung, die diese Person an die Jungschar haben könnte. Diese schreibt sie auf z.B. Ich will, dass die Gruppenleiterinnen einen Elternabend veranstalten. Wenn alle fertig sind, liest jede ihre Sätze vor.

Und was wollen wir?

Nun geht jede Gruppenleiterin zu den einzelnen Sätzen und schreibt einen kurzen Kommentar dazu, der ausdrückt, wie sie darüber denkt. Außerdem kann man gleich die Kommentare der anderen lesen und so zu einem ersten Stimmungsbild kommen.

Dann nehmt ihr einen Satz her, der die meisten von euch interessiert z.B. Kaplan: Ich will, dass die Gruppenleiterinnen regelmäßig in die Kirche gehen. Überlegt nun, ob der Satz auch eurer Meinung entspricht und wie ihr bisher damit umgegangen seid - z.B. ignorieren, im privaten Gespräch erklären, warum ihr nicht in die Kirche geht. Ihr könnt auch mutmaßen, was hinter diesem Anspruch steht und warum gerade ihr angesprochen werdet z.B. weil ihr ein Vorbild für die Kinder sein sollt,... In dieser Phase könnt ihr auch mal ein bisschen Dampf ablassen und Unmut äußern. Wichtig ist es jedoch, nicht im Jammern über die anderen stecken zu bleiben, sondern daraus Perspektiven zum Weitermachen zu gewinnen.

Bei jeder Aussage solltet ihr ein klares Bild davon bekommen, ob der Anspruch gerechtfertigt ist oder ob ihr der Meinung seid, dass das keineswegs eure Aufgabe ist. Denn je nachdem unterscheiden sich dann die Handlungsmöglichkeiten.

Imageberatung

Für den nächsten Schritt teilt sich die Gruppenleiterinnen-Runde in Kleingruppen mit 3 bis 4 Personen. Jede Kleingruppe erhält nun eine Aussage. Dabei sollte es einige gerechtfertigte und einige ungerechtfertigte geben z.B. mehr Gruppenleiterinnen in der Kirche (z.B. gerechtfertigt); Jungschar soll wöchentlich Kindermessen anbieten (z.B. ungerechtfertigt). Jede Kleingruppe soll sich nun überlegen, wie auf diese Aussage am Besten reagiert werden kann. Dafür können folgende Impulsfragen hilfreich sein:
- Welche Mittel stehen zur Verfügung?
- Wie sind diese für dieses Anliegen geeignet?
- Wie könnte eine Reaktion im Detail aussehen?

Wenn alle Kleingruppen fertig sind, könnt ihr das Ergebnis den anderen z.B. in Form eines Rollenspiels (wenn euch das Spaß macht) präsentieren und gemeinsam überlegen, ob das in dieser Weise sinnvoll ist. Sinnvolle Reaktionen sollten in einem Protokoll festgehalten werden, um im Bedarfsfall darauf zurückkommen zu können.
Beispielsweise könnte bei der Forderung nach erhöhtem Messbesuch vorgeschlagen werden, dass ihr bei Kinder- und Jugendmesse vermehrt kommen werdet und mit dem Kaplan ein Gespräch darüber führen werdet.

Der nächste Schritt

Zum Abschluss wird gemeinsam überlegt, ob Erwartungen aufgetaucht sind, auf die ihr sofort reagieren solltet. Für diese wird nun die detaillierte Vorgehensweise überlegt bzw. Personen ausgewählt, die etwas unternehmen.

Blitzlicht

Die Besprechung könnt ihr mit einer Blitzlichtrunde beenden. Dabei darf jede kurz sagen, wie die Besprechung für sie war, was gut war und was ihr weniger gefallen hat.

Material:

- Stifte
- Papier
- Impulsfragen