Raumgestaltung
Die Art der Räume/ Zelte (wobei hier z.B. auch Spielwiese oder Zeltplatz gemeint sind), ihre Größe und Lage zueinander sowie ihre Ausgestaltung können entscheidend für das Zustandekommen und das Gelingen der verschiedensten Tätigkeiten sein. So wird z.B. gemütliches Plaudern in einer Kuschelecke viel eher stattfinden als im Speisesaal. Wenn ein geeigneter Platz für wilde Spiele vorhanden ist, wird diese Tätigkeit für alle Beteiligten viel stressloser vonstatten gehen.
Zunächst muss überlegt werden, wie viele Räume/ Zelte es gibt und wie sie sinnvoll genutzt werden können. Den Räumen werden verschiedene Funktionen zugewiesen (Speisesaal, gemütlicher Raum mit Spielen und Kuschelecke, Platz fürs Lagerparlament, Raum für die täglichen Gruppenleiter/innen-Besprechungen, Materiallager, usw.).
Für die Ausgestaltung der Räume gilt es zu unterscheiden, welche Dinge schon vor Eintreffen der Kinder fertig sein müssen und welche am besten gemeinsam mit oder durch die Kinder geschehen. Der Ort, den man jetzt gemeinsam für eine bestimmte Zeit bewohnt, will von den Kindern erforscht und angeeignet werden. Wenn sie die Möglichkeit haben, ihre Umgebung aktiv mitzugestalten, dann halten sie sich wahrscheinlich noch lieber dort auf.
Die Kinder sollen sich selbst aussuchen, mit wem sie gemeinsam wohnen möchten. Ein/e Gruppenleiter/in mit einem Plan, welche Zimmer/ Zelte mit wie vielen Schlafplätzen es gibt, kann bei der Aufteilung hilfreich sein und eventuelle Vorschläge des Teams einbringen.
Es ist darauf zu achten, dass die Kinder ihren persönlichen Lebensraum, das Zimmer oder Zelt, individuell ausgestalten können. Dafür können verschiedene Hilfen angeboten werden, z.B. kleine Schachteln für die eigenen Schätze, Material für einen „Schuhbaum“, bunte Stoffbahnen oder Decken für die Unterteilung und Dekoration des Zimmers, Zeltplanen für das Errichten von Gemeinschaftsräumen zwischen den Zelten, Packpapier und Farben für Türschilder, usw. Jedes Kind muss einen Platz für seine Sachen haben, an die kein anderes Kind gehen darf (wenn keine Kästen da sind, können Regale aus Kisten gebastelt werden).
Ordnung
Ordnung hat zwei Aspekte: Sie erfüllt eine Funktion im Alltag, um sich leichter zurechtzufinden und sich das Leben zu erleichtern, sie hat aber auch ästhetische Zwecke. Diese beiden Aspekte müssen klar auseinandergehalten werden. Weiters muss zwischen Räumen, die von allen benutzt werden, und jenen, die nur von einzelnen oder einer kleinen Gruppe bewohnt werden, unterschieden werden, weil es unterschiedliche Zuständigkeiten gibt.
In der Lagervorbereitung ist zu klären, in welchen Bereichen euch welches Maß von Ordnung wichtig ist. Es geht dabei nie um „Ordnung um der Ordnung willen“, sondern um eine Klärung, in welchen Räumlichkeiten wie viel Ordnung für das Gelingen des Lagers notwendig ist.
Für jeden Gemeinschaftsraum könnte ein/e Gruppenleiter/in zuständig sein, der/die z.B. die Bücher in der Bücher-ecke, die Dinge im Materiallager, usw. regelmäßig soweit ordnet, dass alles leicht gefunden werden kann und in den Räumen eine angenehme Atmosphäre herrscht.
Für die Räume der Kinder müssen Hilfen angeboten werden, die den Kindern das Ordnung-Halten erleichtern (z.B. Sackerl für die Schmutzwäsche, Sackerl für die am Lager gefertigten Dinge, eine Zusammenräum-Party in der Mitte des Lagers usw.), mit dem Ziel, dass nicht permanent Dinge „verschwinden“.
Das Lager kann eine gute Möglichkeit sein, den Kindern dabei zu helfen herauszufinden, welches Maß an Ordnung ihnen im Zimmer/ Zelt wichtig ist, damit sie sich wohl fühlen und ihre Sachen wieder finden. Gruppenleiter/innen sollen in diesem Prozess keine strafende Instanz sein, sondern im Gegenteil den Kindern dabei hilfreich zur Hand gehen.