In der Folge sind einige Materialien aufgelistet, die die Kinder dabei unterstützen können, Beschäftigungsmöglichkeiten während der freien Zeit zu finden.
Die Dinge werden am besten an fixen Plätzen ("Corners", "Ecken", "Treffs", usw.) gelagert, damit die Kinder sie leicht finden und ausborgen können. Wichtig ist, dass am Beginn des Lagers ausgemacht wird, dass die einzelnen Gegenstände nach Gebrauch wieder zurückgelegt werden.
Die verschiedenen Angebote müssen nicht betreut sein. Möchtet ihr Impulse setzen und Kinder zum Mitmachen motivieren, kann es sehr hilfreich sein, wenn sich ein/e Gruppenleiter/in an einem der Plätze aufhält und durch sein/ihr Tun zur Beschäftigung anregt.
Bücher- & Leseecke
Für diese Ecke kann in einem ruhigen Raum (bzw. Zelt) Platz geschaffen werden. Man kann an Ort und Stelle in den Büchern und (Kinder-) Zeitschriften schmökern oder sie ausborgen, woanders lesen und wieder zurückbringen.
Praktisch ist eine Art Bibliotheksordnung, z.B. Karteikarten für jedes Buch, auf die die Kinder ihren Namen schreiben, wenn sie das Buch ausgeliehen haben. So ist immer klar, wo sich welches Buch gerade befindet. Von jedem Buch sollte zumindestens ein/e Gruppenleiter/in den Inhalt kennen, damit die Kinder beraten werden können.
Wie kommt ihr zu Büchern für die Ecke? Vielleicht haben ein/e Gruppenleiter/innen oder Bekannte eine Sammlung, die sie zur Verfügung stellen. Ausborgen könnt ihr euch Bücher z.B. in der Pfarrbücherei oder in einer Gemeindebücherei bzw. Städtischen Bücherei.
Wenn ältere Kinder mitfahren, kann es durchaus auch angebracht sein, gut ausgewählte Tageszeitungen in die Bücherecke zu legen. Wenn ein/e Gruppenleiter/in eine Zeitung abonniert, kann er/sie sich diese an den Lagerort schicken lassen. Ihr könnt auch versuchen, von Verlagen Gratisabonnements für den Zeitraum des Lagers zu bekommen.
Comics
Wie bei den Büchern ist bei auch den Comics auf die Auswahl zu achten. Möglich sind z.B. Asterix, Charlie Braun, Mafalda, Hägar, Calvin & Hobbes usw. Comics können einerseits in der Bücherecke ausgeborgt werden, andererseits können zusätzlich Kopien von Comics für folgende Tätigkeiten vorbereitet sein:
- Comics weiterzeichnen (Das letzte Bild eins Comics fehlt und kann von den Kindern ergänzt werden.)
- Leere Sprech- und Gedankenblasen ausfüllen (Die Texte wurden aus den Sprech- und Gedankenblasen entfernt und kann von den Kindern ergänzt werden.)
- Comics zerschneiden und neu zusammensetzen (Die Kinder können Geschichten neu zusammensetzen oder Figuren aus verschiedenen Serien aufeinander treffen lassen.)
- Die entstandenen "neuen" Comics können auf der Wandzeitung (siehe Bereich Alltag- Kommunikation) aufgehängt werden.
Outdoorgames
Die Spielgeräte für draußen werden praktischerweise in großen Kisten gelagert, die während des Tages im Freien stehen können. Die Outdoor-Kiste kann enthalten:
- Volleyball, Schaumgummibälle in verschiedenen Größen
- Seil, Springschnur
- Federball
- Frisbees, Bumerang, Indiaca
- Riesentuch (aus Fallschirmseide)
- Boccia
- Pedalos
- Stelzen
- Diabolos, Jonglierbälle und -tücher, Jonglierteller und -reifen
Spiele für drinnen, Spielothek
Da es hier hauptsächlich um Brettspiele geht, ist die Spieleecke am besten in einem Raum (bzw. Zelt), in dem es Tische gibt oder Teppiche, auf denen die Kinder spielen können. Die Spiele können natürlich auch an einen anderen Ort gebracht werden, es muss für die Kinder aber klar sein, dass sie dann besonders gut aufpassen, damit keine Spielsteine, Würfel, Karten, usw. verloren gehen.
Spiele können z.B. in der Spielebox ausgeborgt werden. Dort kannst du dich auch fachkundig über Spiele beraten lassen.
Leider ist die überwiegende Anzahl der Gesellschaftsspiele konkurrenzbetont, d.h. am Ende gibt es meist nur eine/n Gewinner/in. Deshalb ist es besonders wichtig, auf das Spielklima zu achten, wenn du als Gruppenleiter/in bei einem Spiel dabei bist. Wichtig ist, dass das Spielen allen Beteiligten Spaß machen kann. Deshalb sollst du die Mitspieler/innen ermunteren, miteinander zu kooperieren, einander weiter zu helfen usw., auch wenn das Spiel möglicherweise ein anderes Spielverhalten nahe legt.
Materialecke
Hier kann Material zum Basteln, Werken, usw. angeboten werden. Wichtig ist, dass die Kinder wissen, wie sie den Boden oder Tisch zum Schutz abdecken können bzw. wo sie Abfälle entsorgen können.
Mögliches Bastelmaterial für die Materialecke:
- Papier (weißes, buntes, Natur-, Pack-, Krepp-, Butterbrot-, Zeitungspapier, usw.), Karton
- Schachteln, Kisten
- Blei-, Bunt- und Filzstifte, Wasserfarben, Pinsel, Spritzgitter, Fingerfarben, Ölkreiden
- Scheren, Locher, Uhu, Tixo, Kleister, Sicherheitsnadeln, Gummiringerl
- Stoffreste, Wolle, Garn
- Ton, Plastilin
- Arbeitskleidung" (alte Hemden, Schürzen, usw.)
- Abdeckfolie oder Papier zum Unterlegen
Verkleidungskiste
Neben verschiedensten Gewändern, Hüten, Tüchern, Accessoires usw. können auch Schminkfarben in der Verkleidungskiste vorhanden sein. Verkleidungsutensilien, die schon einmal bei einem Programmpunkt verwendet wurden, können auch hier gelagert werden. Sie können Kinder dazu anregen, eigene Geschichten zu erfinden, in neue Rollen zu schlüpfen oder Geschichten von Geländespielen o.Ä. nachzuspielen, abzuwandeln oder weiterzuführen und so Eindrücke zu verarbeiten.
Musik- und Klangecke
In diesem Corner sind verschiedene Musik- und Rhythmusinstrumente (Gitarre, Xylophon, Rasseln, Klangstäbe, Waschbrett, Schellenbänder usw.) und Liederbücher vorhanden. Außerdem können Kassettenrekorder und Kassetten zur Verfügung stehen, damit die Kinder ihre „Kompositionen“ aufnehmen können. Nachdem die Betätigung in dieser Ecke recht lautstark ist, sollte sie, wenn möglich, weiter entfernt von den Zimmern eingerichtet werden. Am Beginn des Lagers muss vereinbart werden, ab bzw. bis zu welcher Uhrzeit die Instrumente benützt werden dürfen, damit die Geräusche niemandem beim Schlafen oder Ausruhen stören.
Kaffeehaus, Buffetecke
Meistens gibt es am Lager täglich drei Mahlzeiten. Viele Kinder haben aber nicht nur zu diesen Zeiten Hunger oder Durst. Deshalb sollte für Zwischendurch immer ein Tisch mit Getränken (Saft, Tee, Wasser) und Essen (Brote, Aufstriche, Obst, Gemüse, usw.) bereit stehen.
Wenn ihr ein Quartier mit Vollpension habt, in dem eine ständige Buffetecke nicht leicht möglich ist, können Zeiten (am Vormittag, Nachmittag und Abend) vereinbart werden, zu denen eine Jause hergerichtet wird.
Küche
Bei Selbstversorgergruppen kann die Küche ein Ort sein, an dem man immer geschäftige, aber ansprechbare Leute vorfindet. Das kann u.a. für Kinder wichtig sein, die sich gerade etwas alleine fühlen und eine Ansprechperson suchen. In der Küche kann man sich einfach dazusetzen, plaudern, ein bisschen helfen oder auch einmal mitkochen, was vielleicht zu Hause nicht so einfach möglich ist.
Die Küche als Ansprechort für Kinder ist natürlich nur möglich, wenn die Köch/innen gut damit zurecht kommen, dass in der Küche Leute ein- und ausgehen und sie nicht ganz ungestört arbeiten können.
Gemeinsame Projekte
Während des Lagers könnt ihr auch ein gemeinsames (Bastel-) Projekt durchführen, an dem die Kinder in der programmfreien Zeit nach Lust und Laune weiter arbeiten können.
So kann z.B. gemeinsam an einer großen Kugelbahn für Murmeln gebaut werden. Klopapier- und Küchenrollen, Schlauchteile oder rinnenartig gefaltete Kartonstücke werden dazu mit breiten Klebestreifen aneinander geklebt. Damit die Bahn ihre Schräge bekommt, kann sie zunächst auf Kisten, später auf Sesseln und Tischen aufliegen. Am meisten Spaß macht es, wenn die Kugelbahn im Stiegenhaus von oben nach unten geht.
Andere Ideen: gemeinsam einen großen Teppich weben, eine riesige Plakatwand bemalen, ein großes Mobile bauen (z.B. in einem Baum hängend),…