„Wie man sich bettet, so liegt man!“, Sprichworte zum Thema Schlaf gibt es einige. Und weil Schlaf gar so wichtig ist, finden wir auch welche zum Aufstehen. Ich möchte zu „Mit dem falschen Fuß aufgestanden sein“ noch die erfundene Phrase „Wie man (sich) wecket, so werket man“ hinzufügen. Und wirklich: Wie man aufwacht, spielt für das Wohlbefinden eine große Rolle. Am Lager liegt es an uns Betreuer/innen, einen Rahmen zu schaffen, in dem die Kinder gut aufwachen können.
Wie man das Aufstehen konkret gestalten möchte, hängt sicher vom Quartier und den Lagerbedingungen ab. Soll es einen gemeinsamen Start in den Tag geben, muss man das Aufwecken anders gestalten, als wenn es einen fließenden Tagesstart gibt. Aufwachen ist ein sehr privater und sensibler Moment. Man taucht aus einer „Bewusstlosigkeit“ auf und muss sich mit allen Sinnen erst wieder orientieren. Da ist es schön, wenn man in einer angenehmen Umgebung zu sich kommen kann. Deshalb ist es wichtig, ausreichend Zeit einzuplanen. Nicht alle Menschen sind nach dem Aufwachen sofort hellwach und voller Tatendrang (vielleicht kennt das die eine oder der andere ja von sich selbst).
Man kann sich jetzt überlegen, ob man lieber jedes Kind einzeln aufweckt, was zu sehr schönen persönlichen Momenten führen kann, oder lieber einen Gemeinschaftsansatz wählt. Wenn jemand von euch ein Instrument spielen oder Singen kann, könnte das eine feine Methode sein.
Ein Hinweis noch: Es gibt ja auch echte Frühaufsteher/innen, für die es wirklich schwierig sein kann, bis zum allgemeinen Aufweckzeitpunkt ruhig zu bleiben. Um hier Konfliktpotential zu beseitigen, kann es sehr sinnvoll sein, euch ein „Vor-dem-Frühstück-Programm“ zu überlegen. Das kann Morgensport sein, aber auch eine Kuschel-, Lese- und/oder Plauderecke, je nachdem, was das Energiepotential der Kinder zulässt – und eures.
Lukas Gottschamel
kumquat "Sch(l)äfchen zählen" 1/2015