Am Beginn jeder Vorbereitung für ein Lager sollten für das Lagerteam Überlegungen zum Stil und zu den Zielen des Lagers stehen. Das ist dann besonders notwendig, wenn viele neue Mitglieder im Lagerteam sind.
Zum einen erleichtert eine solche Diskussion die weitere Planung des Lagers: Die Ergebnisse der ”Stil- und Ziele-Diskussion” werden mit Sicherheit auf die Alltags- und Programmplanung Auswirkungen haben. Deswegen ist es auch wichtig, diese Überlegungen zeitlich an den Anfang der Lagerplanung zu stellen. Zum anderen trägt Klarheit über die gemeinsamen Ziele zur Konfliktverminderung oder -lösung bei, und zwar sowohl während der Planungsphase als auch am Lager selbst.
Folgende Fragen sollte sich das Team in diesem Zusammenhang stellen:
- Was bedeutet ”Lager” für die Kinder?
- Warum fahren sie mit?
- Was ist ”Lager” für die GruppenleiterInnen?
- Was wollen sie erreichen?
Zum einen erleichtert eine solche Diskussion die weitere Planung des Lagers: Die Ergebnisse der ”Ziele-Diskussion” werden mit Sicherheit auf die Alltags- und Programmplanung Auswirkungen haben. Deswegen ist es auch wichtig, diese Überlegungen zeitlich an den Anfang der Lagerplanung zu stellen. Zum anderen trägt Klarheit über die gemeinsamen Ziele zur Konfliktverminderung oder -lösung bei, und zwar sowohl während der Planungsphase als auch am Lager selbst.
Ist sich das Lager-Team über die gemeinsamen Ziele klar geworden, kann der nächste Schritt in Angriff genommen werden: Es müssen grundsätzliche Fragen zum ”Stil” auf dem Lager geklärt werden. Natürlich hat jede Gruppenleiterin ihren persönlichen Stil im Umgang mit den Kindern. Das Lager-Team muß sich über grundlegende Fragen der Lagerkultur und des Verhaltens gegenüber den Kindern einig sein:
- Inwieweit sollen die Kinder mitbestimmen können? Inwieweit wird die Mitbestimmung der Kinder ernstgenommen und werden ihre Wünsche, Forderungen, etc. verwirklicht?
- Welche ”Gebote”, welche ”Verbote” soll es geben? Welchen Sinn haben sie?
- Wie sollen Spiele grundsätzlich ablaufen?
- Inwieweit kann/soll der Lagerablauf für die Kinder durchschaubar und verständlich gemacht werden?
- Welche ”Lager-Traditionen” soll es weiterhin geben? Welchen Sinn haben sie? Welche ”Lager-Traditionen” soll es ab nun nicht mehr geben?
Folgendes Modell kann euch dabei behilflich sein:
Modell zum Thema Lagerstil/Lagerziele:
Das Lagerteam teilt sich in Kleingruppen zu je zwei oder drei Personen. Jede Kleingruppe erhält eine Reihe von Thesen zu Lagerzielen (auf Papierstreifen), ein großes Blatt Papier und Klebstoff. Die Thesen können z.B. so lauten:
Kinder sollen am und durch das Lager...
- jemanden finden, zu dem sie mit all ihren Problemen kommen können.
- möglichst viele interessante gemeinsame Erlebnisse mit anderen haben können.
- erfahren, dass abwechslungsreiches und spannendes Zusammensein möglich ist, bei dem sich alle wohl fühlen.
- erleben, dass sie als Kinder ernst genommen werden.
- Kontakte zu anderen finden und neue Freundschaften schließen.
- lernen, sich in einer Gruppe behaupten zu können.
- Möglichkeiten zum intensiven gemeinsamen Spielen haben.
- lernen, sich in eine Gruppe einzufügen.
- in der Entfaltung ihrer persönlichen Fähigkeiten gefördert werden.
- erleben, dass es Alternativen zu Gewalt gibt.
- lernen, mit dem anderen Geschlecht besser umzugehen.
- Kirche als Gemeinschaft erleben, in der sie willkommen sind, so wie sie sind.
- ermutigt werden, sich gegen Unterdrückung zu wehren.
- Neues kennen lernen.
- mit anderen über Dinge nachdenken, die ihnen eine Hilfe in ihrem Alltag sein können.
- sich aktiv und kritisch mit ihrer Umwelt auseinandersetzen lernen.
- eine Zeit ohne Eltern verbringen.
- lernen, rücksichtsvoll miteinander umzugehen.
- das Recht auf Mitbestimmung erfahren.
- u.a.
Die Kleingruppen haben nun die Aufgabe, die Thesen danach zu ordnen, wie wichtig sie ihnen sind: Die für die Kleingruppe wichtigste These kommt ganz nach oben etc. Schließlich werden die Thesen in der ”geordneten” Reihenfolge auf dem Blatt Papier aufgeklebt.
Das Lagerteam kommt nun wieder zusammen und die Ergebnisse aus den Kleingruppen werden vorgestellt. (Es wäre günstig, wenn die aufgeklebten Thesen der einzelnen Gruppen im Raum aufgehängt werden könnten, da in der anschließenden Diskussion sicher oft auf die Ergebnisse Bezug genommen wird.)
An diese Vorstellrunde schließt nun eine Diskussion an. Folgende Leitfragen können dabei berücksichtigt werden:
- Welche Thesen sind bei allen ”weiter oben”? – Wie verwirklichen wir diese Punkte am Lager?
- Welche Thesen sind bei allen ”weiter unten”?
- Bei welchen Thesen gibt es ganz unterschiedliche Auffassungen bezüglich der Wichtigkeit? – Wie gehen wir damit am Lager um?
Bei dieser Diskussion kann natürlich auch über die Thesen ”hinausgegangen” werden: Vielleicht werden Punkte angesprochen, zu denen keine These formuliert ist, die aber dem Lagerteam dennoch wichtig erscheinen.
Abschließend werden die Ziele, die dem ganzen Lagerteam wichtig sind, in einer ”Grundsatzdeklaration” festgehalten. Die Deklaration kann nun bei jeder Besprechung des Lagerteams im Raum aufgehängt werden - so verliert das Team buchstäblich nie aus den Augen, welche Ziele es verfolgt.
Auch bei der Reihung der Ziele ist es schon viel um den Stil gegangen, den ihr am Lager im Umgang mit den Kindern pflegen wollt. Natürlich hat jede/r Gruppenleiter/in ihren persönlichen Stil im Umgang mit den Kindern. Das Lager-Team muss sich aber auch über grundlegende Fragen der Lagerkultur und des Verhaltens gegenüber den Kindern einig sein. Mithilfe der folgenden Fragen könnt ihr euch noch genauer mit wichtigen Punkten auseinandersetzen, z.B.:
- Inwieweit sollen die Kinder mitbestimmen können? Inwieweit wird die Mitbestimmung der Kinder ernst genommen und werden ihre Wünsche, Forderungen, etc. verwirklicht?
- Welche ”Gebote”, welche ”Verbote” soll es geben? Welchen Sinn haben sie?
- Inwieweit kann der Lagerablauf für die Kinder durchschaubar und verständlich gemacht werden? Warum ist uns das wichtig?
- Welche ”Lager-Traditionen” soll es weiterhin geben? Welchen Sinn haben sie? Welche „Lager-Traditionen” soll es ab nun nicht mehr geben?
Andrea Jakoubi & Johannes Kemetter
[aus dem context "Lager leiten"]