Neu in der Runde!

Unterstützung für neue Gruppenhelfer/innen oder Gruppenleiter/innen

Was kann ich mit meinen Kindern in der ersten Gruppenstunde tun? Wo finde ich Papier und Filzstifte? Was sind meine Aufgaben als Gruppenleiter/in?
Viele Fragen stellen sich neue Gruppenhelfer/innen oder Gruppenleiter/innen am Beginn ihrer neuen Aufgabe. In diesem Artikel findest du Ideen, wie ihr neue Leute gut unterstützen könnt.

Schnuppern
Im Frühjahr wird es gut sein, wenn sich die Gruppenleiter/innen-Runde überlegt, wer neu in der Jungschar oder bei den Minis mitarbeiten könnte. Manchmal ist es notwendig, geeignete Personen anzusprechen, manchmal ist es auch üblich, dass sich ehemalige Jungscharkinder oder Minis schon sehr auf die neue Aufgabe freuen und sich von selbst bei dem/der Pfarrverantwortlichen melden. 

Bis zum Sommer kann die Zeit auch noch genützt werden, indem potenzielle Gruppenhelfer/innen oder –leiter/innen bei Jungschar- oder Minigruppen schnuppern. Dabei können sie den Gruppenleiter/innen zuschauen, bekommen Einblick in die Vorbereitung von Gruppenstunden und können vielleicht auch selbst einmal ein Spiel erklären. Es kann durchaus sinnvoll sein, bei zwei (altermäßig) unterschiedlichen Gruppen zu schnuppern, um verschiedene Leitungsstile kennen zu lernen. Es ist fein, wenn auch die Kinder vorher Bescheid wissen, dass jemand zum „Schnuppern“ kommt.

Bevor die "Schnupperzeit" beginnt, ist es wichtig abzuklären, dass dieses Schnuppern beidseitig ist. D.h. die potenziellen Gruppenleiter/innen können sich danach entscheiden, ob sie tatsächlich Gruppenleiter/innen werden wollen - und auch die Gruppenleiter/innen-Runde kann entscheiden, ob sie sich die Zusammenarbeit vorstellen kann. Da negatives Feedback zu geben oft nicht einfach ist, ist es wichtig, schon vorher gut zu überlegen, wer überhaupt zum Schnuppern geeignet scheint. 

„Spezial-Führung“
Oft waren die neuen Gruppenhelfer/innen oder –leiter/innen selbst einmal Jungscharkinder oder Ministrant/innen (d.h. sie kennen sich eigentlich in der Jungschar und in der Pfarre aus). Doch aus der Perspektive der Gruppenleiter/in schaut vieles anders aus: Wo finde ich ein Protokoll einer Besprechung? Wo gibt’s die Behelfs-Sammlung? 

Am Beginn der neuen Tätigkeit ist es ratsam, ein Treffen aller neuen Gruppenhelfer/innen und- leiter/innen gemeinsam mit dem/der Pfarrverantwortlichen und vielleicht zwei weiteren erfahrenen Gruppenleiter/innen zu organisieren, bei dem ihr eine „Spezial-Führung“ durch die Jungscharräume macht und den neuen Leuten gezeigt wird, wo die wichtigen Dinge zu finden sind. 

Bei diesem Treffen könnt ihr auch abklären, wie Jungschar bei euch „funktioniert“: 
Einerseits könnt ihr organisatorische Belange besprechen: Wer ist wofür zuständig (z.B. Schaukasten-Gestaltung, Materialkastenverantwortung, etc.)? Wie oft finden Besprechungen statt? Andererseits können aber auch inhaltliche Erwartungen abgeklärt werden: Was wird von Gruppenhelfer/innen oder –leiter/innen erwartet (z.B. Mitmachen bei der Sternsingeraktion, Teilnahme an den Besprechungen, Vorbereiten einer Aktion im Jahr, Teilnahme am Grundkurs, etc.)?

Tutor/innen

Viele Fragen werden wahrscheinlich erst im Laufe der Zeit auftauchen. Bewährt hat sich ein so genanntes „Tutor/innen-System“. D.h. jede/r neue Gruppenhelfer/in oder –leiter/in sucht sich eine/n bereits erfahrene/n Gruppenleiter/in aus, der/die direkte Ansprechperson für sie/ihn ist und mit Rat und Tat zur Seite steht.
Das kann bedeuten, gemeinsam mit dem/der neuen Gruppenhelfer/in oder –leiter/in eine Jahresplanung zu machen, die ersten Gruppenstunden miteinander vorzubereiten, sich vor der Gruppenleiter/innen-Besprechung zu treffen und kurz zu erläutern, worum’s bei den einzelnen Tagesordnungspunkten gehen wird, herausfordernde Situationen in der Gruppenstunde nachzubesprechen und gemeinsam Lösungen zu suchen, etc. 
Wichtig ist, dass der/die Tutor/in die Unterstützung offensiv anbietet und immer wieder nachfragt, wie’s denn so geht, um Raum für Fragen zu schaffen. Gruppenhelfer/in oder –leiter/in und Tutor/in können sich auch Fixtermine vereinbaren, z.B. kurzes Mauscheln nach der Gruppenstunde. 

Unterstützung! Unterstützung!
Unterstützung können neue Gruppenhelfer/innen oder -leiter/innen nicht nur von der Gruppenleiter/innen-Runde der Pfarre bekommen, sondern auch von der Diözesanleitung gibt es entsprechende Angebote. Allen voran ist hier natürlich der Grundkurs zu nennen, bei dem neue Gruppenleiter/innen viele Informationen und Tipps bekommen und Methoden und Spiele kennen lernen können. Außerdem gibt es das Kumquat, Workshops, Thementage, Abendreihen, Behelfe, die Gruppenstundendatenbank usw., die Ideen und Anregungen für die Leitung von Gruppen bringen.
Damit auch neue Gruppenhelfer/innen oder –leiter/innen von diesen Angeboten erfahren, ist es wichtig, dass neue Personen bei uns angemeldet werden. Das funktioniert ganz einfach via Homepage (http://wien.jungschar.at) oder durch einen Telefonanruf im Jungscharbüro (01/51 552-3396). 

Gut Ding braucht Weile

Jeder neue "Job" braucht eine Eingewöhnungsphase. Es ist wichtig, dass der gesamten Gruppenleiter/innen-Runde bewusst ist, dass neue Gruppenhelfer/innen und -leiter/innen Zeit brauchen, sich einzugewöhnen, dass sie anfangs nicht gleich Verantwortung für große Veranstaltungen übernehmen, usw. Neue Gruppenhelfer/innen oder –leiter/innen brauchen zwar anfangs einiges an Unterstützung von den erfahrenen Gruppenleiter/innen, sie bringen oft aber auch frischen Wind und neue Ideen in die Runde. 

Jutta Niedermayer

[aus dem kumquat "und" 2008]

Gruppenhelfer/in oder Gruppenleiter/in
Erst ab dem Alter von 16 Jahren ist es möglich, die Verantwortung für eine Kindergruppe zu übernehmen und diese auch allein zu leiten. Jugendliche unter 16 Jahren können natürlich auch schon in der Jungschar oder bei den Minis aktiv sein, jedoch als Gruppenhelfer/innen. Das bedeutet konkret, dass sie nicht alleine die Gruppe leiten dürfen, sondern nur gemeinsam mit einem/r älteren Gruppenleiter/in, der/die bereits über 16 ist.