Sind Quoten die Lösung?
XX ist zu weich, XX kann keine Führungsposition einnehmen, XX ist emotional, XX will in Karrenz gehen, XX will sich um die Kinder kümmern… .
XX steht gewöhnlich für weiblich, und mit all diesen „Fakten“ als Vorurteile haben Frauen zu kämpfen wenn sie sich für einen Job bewerben, besonders in Spitzenpositionen. Die Frage ist nur kann man nicht auch ganz einfach ein X gegen Y tauschen? Kann hier nicht auch statt Frau Mann stehen? Kann ein Mann denn nicht auch in Karrenz gehen wollen, sich um seine Kinder kümmern wollen, und außerdem ein weihherziger und emotionaler Mensch sein? Und wäre oder ist dass denn etwas Schlechtes? Männern und Frauen werden einfach verschiedene Stärken und Schwächen zugeordnet und damit haben wir alle unser Leben lang zu kämpfen. Gerade Frauen werden oft Eigenschaften zugeordnet die nicht viel am Arbeitsmarkt zählen oder sogar als hinderlich erscheinen. Deshalb gibt es schon in einigen Ländern gesetzliche Quotenregelungen, die Frauen bevorzugen, dass soll natürlich nicht heißen, dass Männer keine Chance mehr auf einen Job haben, sobald sich eine Frau bewirbt, aber wenn sich ein Mann und eine Frau mit der gleichen Qualifizierung bewerben, dann muss die Frau genommen werden, bis ein gewisser Prozentsatz erreicht ist. In einigen skandinavischen Ländern wie Norwegen oder Schweden funktionieren diese Modelle sehr gut und werden auch von den Unternehmen sehr positiv betrachtet, da sie nun auch die Qualtitäten der Frauen in Führungspositionen erkennen.
Trotzdem können Quoten keine endgültige Lösung sein, schließlich ist das Problem der Diskriminierung von Frauen ein viel weiterreichendes. Die Gesellschaft muss sich grundlegend ändern und nicht die Gesetze. Manche sehen diese Modelle sogar als umgekehrten Sexismus, der wiederum die Männer diskriminieren soll. So kann auch viel Unmut durch solche Modelle erzeugt werden.
Ideal wäre es wenn jede/r nach seinen/ihren Talenten und Fähigkeiten einen Beruf ausüben kann, egal ob man nun zum Beispiel als Mann Kindergärtner werden will oder als Frau Chefin eines Großkonzerns. Jede/r soll das tun können was er/sie gut kann und was ihm/ihr gut liegt.
Kathi Bereis
aus dem kumquat "Der.Die.Das" 2/2010