Schlafmangel

Das Lagerleben ist geprägt von Spiel und Spaß. Keine Eltern in der Nähe, alle Freunde da. Einmal so von der Leine gelassen verzichtet doch jeder gerne auf Schlaf, um die tolle Zeit in vollen Zügen zu genießen.

Doch Schlafmangel bleibt niemals ohne Folgen. Manche sind eher kurzfristiger Natur und deutlich spürbar. So wie erhöhte Reizbarkeit, verminderte Konzentrationsfähigkeit oder auf muskulärer Ebene eine Erhöhung der Reaktionszeit und eine Verminderung der Reaktionsgenauigkeit. Reagieren Jugendliche und Erwachsene auf Schlafentzug meist auch mit einer Schwere und einer Müdigkeit, die sich den ganzen Tag nicht abschütteln lassen will und von häufigem Gähnen begleitet wird, so ist es bei Kindern meist andersrum. Hyperaktivität und ein erhöhter Bewegungsdrang sind bei ihnen oft die Folge. Eine Kombination, die gerade den Lagerleiter/innen wiederum ein Mehr an Energie abverlangt, das ihnen gar nicht mehr zur Verfügung steht.

Doch das ist noch längst nicht alles, was uns Schlafmangel kostet. Bereits eine Woche mit täglich nur 4 Stunden Schlaf kann folgendes auslösen: der Kohlenhydratstoffwechsel verschlechtert sich, Blutzuckerwerte erhöhen sich, die Produktion von Schilddrüsenhormonen gerät durcheinander und das Stresshormon Kortisol erreicht hohe Werte.

Je länger der Schlafentzug anhält, desto mehr leidet auch das Immunsystem darunter. Längerfristige Folgen können unter anderem auch Wachstumsstörungen, ein erhöhtes Risiko für Fettleibigkeit, sowie Wassereinlagerung sein.

Über die Auswirkungen der Fehler, die man macht wenn man übermüdet ist, kann man nur spekulieren. Klar ist aber, dass das Zusammenspiel von Hyperaktivität und verringerter Reaktions- und Konzentrationsfähigkeit das Verletzungsrisiko signifikant erhöht.
Besser man lässt es also nicht darauf ankommen.

Sarah Greibich

kumquat "Sch(l)äfchen zählen" 1/2015