Der 8. März ist Internationaler Frauentag - was möchtest du dazu loswerden?

Vor Kurzem im Geographie-Unterricht: Es geht um das Thema Bevölkerung und wie bevölkerungsreiche Staaten mit der Herausforderung einer hohen Einwohnerzahl umgehen. Unter anderem habe ich auch über Chinas damalige restriktive Ein-Kind-Politik berichtet. Auch darüber, wie Mädchen abgetrieben, heimlich geboren und wieder ausgesetzt oder auf seltsame Weise „verschwunden“ sind. Nach meinem kurzen Input wurde es ganz still in der Klasse. 25 irritierte und verunsicherte Köpfe starrten mich an bis ein 13-Jähriger fragte: „Aber Frau Professorin, das kann doch gar nicht sein…wieso sollte ein Mädchen weniger wert sein als ein Bub?“.

Dieses Statement „made my day“: Es ist egal welches Geschlecht wir haben, allen sollte die gleiche Wertschätzung zu Teil werden und diese Klasse hat das verstanden. Gendersensible Arbeit trägt Früchte, immer. Den Weltfrauentag braucht es trotzdem…so lange, bis sich niemand mehr darüber lustig macht, dass es ihn überhaupt gibt!

Hanni, ehemalige Vorsitzende der Jungschar Wien



Am 8. März gehe ich, so wie schon seit vielen Jahren, gemeinsam mit vielen anderen Menschen zur Demo. Die einzigen Rosen, die ich an diesem und an allen anderen Tagen möchte, sind die gesungenen in „Brot und Rosen“ und genau das werde ich machen: singen. Reden und zuhören. Diskutieren und still sein. Schilder malen und zu Fuß gehen.

Ich habe kein direktes Statement zum Weltfrauentag, aber ein Zitat von Audre Lorde, Schwarze Feministin, Lesbe, Mutter, Poetin und Kämpferin:

„You do not have to be me in order for us to fight alongside each other. I do not have to be you to recognize that our wars are the same. What we must do is commit ourselves to some future that can include each other and to work toward that future with the particular strengths of our individual identities. And in order for us to do this, we must allow each other our differences at the same time as we recognize our sameness.”

Aktivistin



Meine Vorstellung, um Chancengleichheit zu erreichen:

Ich wünsche mir ein Netzwerk, in dem Frauen Frauen unterstützen.

Stopp, ich mag mir nichts wünschen. Ich möchte handeln.

Ich bin Teil eines Netzwerks, das Frauen unterstützt.

Ich werde von großartigen Frauen gefördert und unterstütze großartige Frauen dabei ihre Ziele zu erreichen.

Be the change you want to see in the world! Not my quote and I love it, because there are fantastic ideas out there and we all can take benefits of them.

Sarah



Ich bin mit drei jüngeren Schwestern und einer Pflegeschwester aufgewachsen und habe nun zwei Töchter, bin es also gewohnt von Frauen umgeben zu sein, es bedeutet Urvertrauen. Folgende kleine Geschichte wird mir in Erinnerung bleiben und könnte eine treffende Beschreibung meines Lebens sein. Als ich einmal einen meiner zahllosen Spaziergänge mit meiner jüngeren Tochter machte, sprach mich auf der Straße eine ältere Dame an mit der obligaten Frage: Bub oder Mädchen? Umso überraschender und unvergesslich ihre Bemerkung auf meine Antwort: Sehr gut, eine mehr von uns!

Veronika



Erst heute wieder im Radio gehört, welch (mit)entscheidende Rolle Frauen in der Verwirklichung von Friedensplänen zukommt und welch große Bedeutung es hätte, dass auch Frauen bei der Aushandlung dieser Friedenspläne dabei sind. Frauen und* Männer, lasst uns doch gemeinsam an dieser Welt bauen.

Luki



Vom Zeitpunkt an, als ich meine Periode zum ersten Mal hatte, bekam ich von meinem Vater kleine, gelbe Blümchen am 8. März. Erst war ich stolz jetzt auch als "Frau" zu gelten - nach meinen drei älteren Schwestern war es endlich auch bei mir soweit - seitdem finde ich die Geste zwar sehr nett, aber reicht es? Nein! "Brot und Rosen" verlangten die Textilarbeiterinnen bei ihrem Streik 1912 in den USA, doch ganz so wörtlich sollte man das nicht nehmen... Brot und Rosen war eine Kampfansage!

Und was möchte ich am 8. März? Ich möchte, dass am Weltfrauentag Rosen reichen, weil er nämlich ein ganz gewöhnlicher Tag ist, einer an dem ich nicht mehr kämpfen muss - doch solange es Ungleichheiten gibt, Diskriminierung und Gewalt gegen Frauen* und letztlich das Patriarchat, so lange wird der Frauentag für mich ein FrauenKAMPFtag bleiben.

Johanna



Liebe Frauen, alles Gute zum Weltfrauentag!
Lieber Rest der Welt,
keine Sorge - das Weltmännerjahr wird ab morgen planmäßig fortgesetzt!

ehemaliges Jungscharkind und Gruppenleiterin