Vielleicht erinnern sich einige noch an die Zeitschrift „Regenbogen“, die wir als Kinder oft im Religionsunterricht bekommen haben. Hat sich schon mal jemand gefragt, warum hier ein Regenbogen als Symbol verwendet wird, wo es darin doch um den Glauben geht? Ich schon und als ich etwas recherchiert habe, entdeckte ich, dass der Regenbogen eines der ältesten Symbole für den Frieden zwischen Gott und den Menschen ist. Schon im alten Orient wurde er als gesenkter (demnach nicht zum Schuss bereiter) Bogen Gottes interpretiert.
Im Judentum hat er Bedeutung in Zusammenhang mit der Sintflut. Nachdem alles Leben auf Erden vernichtet und nur Noahs Arche gerettet wurde, schließt Gott einen Bund mit den Menschen:
Nie wieder sollen alle Wesen aus Fleisch vom Wasser der Flut ausgerottet werden; nie wieder soll eine Flut kommen und die Erde verderben. Und Gott sprach: Das ist das Zeichen des Bundes, den ich stifte zwischen mir und euch und den lebendigen Wesen bei euch für alle kommenden Generationen: Meinen Bogen setze ich in die Wolken; er soll das Bundeszeichen sein zwischen mir und der Erde. 1 Mose 9,11-13
Der Prophet Ezechiel beschreibt die Erscheinung Gottes ebenfalls unter Zuhilfenahme dieses Bildes:
Wie der Anblick des Regenbogens, der sich an einem Regentag in den Wolken zeigt, so war der helle Schein ringsum. So etwa sah die Herrlichkeit des Herrn aus. Hes 1,28
Im Christentum finden wir den Regenbogen als Symbol des Friedens und der Göttlichkeit/Heiligkeit unter anderem auf Ikonen, Malereien oder Bildhauerarbeiten auf und in Kirchen. So sieht man Jesus als Richter auf einem Regenbogen sitzend zum Beispiel vorm Altarraum der Pfarrkirche Knittelfeld und wohl auch in vielen anderen Orten. Vielleicht entdeckt ihr ja auch in eurer Kirche einen Regenbogen :-)
Sandra Fiedler
kumquat "Ghandi & Malala" 3/2014