Ein Traum von Raum!

Kinder geeignete Räume in der Pfarre zur Verfügung zu stellen ist ein wichtiges Zeichen um ihnen zu signalisieren, dass sie hier willkommen sind. Da die Anforderungen an einen Raum für Kinder ganz andere sind als für Erwachsene, ist es auch notwendig, dass dieser Raum nicht mit anderen Gruppierungen geteilt werden muss.

Was du bei Gestaltung eines Jungscharraumes beachten kannst und wie sich schlechte Rahmenbedingungen etwas verbessern lassen will der folgende Artikel liefern. Denn die Kinder werden mit einem schönen Raum achtsamer umgehen, als wenn sie den Eindruck haben, dass hier eh schon alles egal ist.

Genug Platz

Kinder brauchen Platz um sich zu bewegen, zu laufen, sich aus zu toben. Deshalb soll der Jungscharraum so groß sein, dass es möglich ist, auch bewegungsintensivere Spiele z.B. Fang- oder Laufspiele mit allen Kindern darin zu spielen. Dafür ist es natürlich auch notwendig, dass der Raum nicht mit Tischen und Sesseln vollgestellt ist.

Ist dies nicht möglich, gibt es vielleicht die Möglichkeit, z.B. den Pfarrsaal zu verwenden oder bei Schönwetter ins Freie zu gehen.

Die Einrichtung

Die Einrichtung sollte flexibel sein, damit sie den verschiedenen Bedürfnissen der Kinder und auch der Gruppen bzw. des Programms gerecht wird. Das heißt, es soll freie Flächen zum Laufen und Austoben vorhanden sein. Genauso wichtig ist aber auch ein Bereich zum Sitzen, Plaudern und Ausruhen. Dieser kann aus Matratzen und Pölstern sowie einem Teppich selbst gestaltet werden. Das hat den Vorteil, dass der Bereich leicht umgestaltet werden kann z.B. können für Kleingruppenarbeit Pölster im Raum verteilt werden, bei großen Gruppen, der Kreis erweitert werden, bei kleinen Gruppen weniger Matratzen verwendet werden.

Tische und Stühle sind in einem Jungscharraum nicht notwendig. Kinder verbringen sowieso schon zu viel Zeit auf Sesseln und viele Kinder haben Haltungsschäden. Außerdem können fast alle Methoden, Spiele und Bastelarbeiten genauso gut am Boden gemacht werden. Das ist noch dazu flexibler, weil es leichter möglich ist, Platz zu wechseln. Die Kinder können sich freier bewegen und finden es in den meisten Fällen auch gemütlicher.

Material

Verkleidungen, Papier, Bälle, Liederbücher, Bastelmaterial,... sind alles Dinge, die es gilt zu verstauen, denn für die Kinder sichtbar, soll jeweils nur das für die Gruppenstunde gebrauchte Material zur Verfügung stehen, da es sonst leicht passieren kann, dass die Kinder sich von spannenderen Dingen ablenken lassen. Deshalb ist es sinnvoll all das Material, das gerade nicht gebraucht wird in einem Kasten zu verstauen und übersichtlich zu beschriften.

Scheren, Stifte, Eddings, Uhu,... sortiert in Ladenboxen aufzuheben erleichtert auch das Her- und Wegräumen, da ich die gesamte Lade herausnehmen kann. Aber auch für Wolle, Stoffreste, Schachteln, Klopapierrollen, Musikinstrumente, Malkästen, Tücher, Werkzeug eigenen sich Laden gut.

Verkleidungsmaterial kann gut in auch Bananenkartons oder alte Koffer verstaut werden. Dabei ist es sinnvoll diese nach Hosen, Röcken, Oberteilen, Kleidern, Hüten, Tüchern,... zu sortieren umgezielter suchen zu können.

Bei jedem Ordnungssystem solltet ihr darauf achten, dass die Trennung nicht zu detailliert wird und es unheimlich lange dauert, nach der Gruppenstunde den Originalzustand wieder herzustellen. Denn dann wird die Ordnung nicht lange anhalten. Besser sind grobe Kategorien, die dafür auch leichter einhaltbar sind z.B. Wollreste und Schnüre, Papier, Schreibzeug und Malsachen.

Die Wände

Diese sollen die Möglichkeit bieten, Dinge aufzuhängen, die während der Gruppenstunde gebraucht werden aber auch Ergebnisse der Gruppenstunde, wie Plakate und Fotos, damit man sich auch noch länger daran erinnert. Dafür eignen sich große Pinnwände, Korkplatten aber auch Weichholzleisten. Die Wände sollen aber auch einfach schön aussehen. Ihr könnt z.B. eine gemeinsame Ausmalaktion starten oder eine lange Stoffbahn bemalen, die dann im Jungscharraum aufgehängt wird. Auch bunte Tücher können die Wände verschönern. Leintücher könnt ihr im Rahmen des Sommerlagers gemeinsam batiken - damit lässt sich ein Raum dann auf verschiedene Weisen dekorieren.

Für Gruppenleiterinnen

Jede Gruppenleiterin soll einen eigenen Bereich für ihr persönliches Material, Protokolle, Unterlagen, gemeinsam gestaltete Dinge,... haben. Das kann z.B. eine Fach im Materialkasten oder auch eine Lade für jede Gruppe sein, der mit dem Namen versehen wird.

Für Kinder

Auch für die Kinder sollte es frei zugängliches Material wie Stifte, Papier,... geben, dass sie sich ohne zu fragen nehmen dürfen. Dieses soll eine fixen, für die Kinder leicht erreichbaren Ort haben z.B. in einer eigenen Lade im Materialkasten oder einer Kiste, die sich die Kinder selbst nehmen können.

Wer zahlt´s?

Die MA 13 unterhält einen Fond zum Ausbau und zur Erhaltung von Kinder- und Jugendgruppenlokalen in Wien. Genauere Informationen erhältst du im Jungscharbüro. Anträge sind immer nur bis 31. Mai für das jeweilige Jahr möglich. Umbauvorhaben müssen prinzipiell vor Baubeginn beantragt werden, damit ein Zuschuss gewährt werden kann.
Niederösterreichische Pfarren hingegen können sich im
niederösterreichischen Landesjugendreferat unter 02742/200-3062 od. 3263
oder per E-Mail (jugendreferat@noel.gv.at) über Zuschüsse informieren.