Planung und Gestaltung des Programms
Das Programm am Lager ermöglicht den Kindern viele neue Erfahrungen, die in der Jungschargruppe unterm Jahr oft so nicht möglich sind, und ein Miteinander mit vielen unterschiedlichen Kindern. Hier gilt es, in der Vorbereitung eine vielfältige, für die Kinder spannende und passende Auswahl zu finden.
Modell zur Programmplanung im Lagerteam
Fixe Programmpunkte sammeln
Gemeinsam werden zunächst alle Programmpunkte, die bereits feststehen, auf je einem Kärtchen notiert (z.B. Gottesdienst, Kennen-Lernen des Hauses, aber auch ”Abfahrt” und ”Ankunft”). Diese Kärtchen werden dann erst einmal beiseite gelegt.
Brainstorming für neue Programmpunkte
Nun finden sich die Gruppenleiter/innen in Kleingruppen zusammen und überlegen in einem Brainstorming die weiteren möglichen Programmpunkte für das Lager. Als Anregung können alte Lagerphotos, eine Sammlung von Themen, die die Kinder gerade besonders interessieren, usw. dienen. Wieder wird jeder dieser Punkte auf einem Kärtchen notiert.
Vorstellen der Ideen
Anschließend werden die Programmvorschläge im Plenum vorgestellt, die jeweiligen Kärtchen werden auf einer Pinwand befestigt.
Bewerten der Ideen
Wenn alle Gruppen ihre Ergebnisse vorgestellt haben, werden die einzelnen Vorschläge mit Klebepunkten bewertet: Jede/r erhält eine gewisse Anzahl von Klebepunkten (z.B. so viele, wie letztendlich Programmvorschläge gewählt werden müssen) und klebt sie zu den Vorschlägen, die ihm/ihr gut gefallen.
Auf diese Art und Weise können die beliebtesten Programmvorschläge ausfindig gemacht werden.
Achtung: Das Lager-Programm will abwechslungsreich gestaltet sein! Das Team muss also darauf achten, dass die Vorschläge, die schließlich ausgewählt werden, ein ausgewogenes Programm ergeben.
Eine Möglichkeit, diesem Problem methodisch zu begegnen, ist, von Anfang an Kärtchen in unterschiedlichen Farben zu benützen, die jeweils unterschiedliche ”Programmtypen” (wie z.B. Geländespiele, Kreatives, Besinnliches, etc.) kennzeichnen.
Wenn ihr euer Lager unter ein „Lagermotto“ stellen wollt, d.h. ein Thema, das sich durch das ganze Lager zieht, dann ist es natürlich sinnvoll, dieses vor der Programmplanung zu diskutieren und zu beschließen, damit ihr die Programmpunkte darauf abstimmen könnt.
Wochenraster planen
Die Kärtchen mit den ausgewählten Vorschlägen werden von der Pinwand genommen und zu dem Stapel mit den fixen Programmpunkten, der zu Beginn beiseite gelegt wurde, gegeben.
Nun wird ein großer ”Wochenraster” auf den Boden gelegt. Dieser Raster kann etwa folgendermaßen aussehen: Oben stehen die Wochentage. Links gibt es untereinander die Tageszeiten: Aufstehen, Frühstück, Vormittag (hier mehr Platz lassen); Mittagessen, Mittagspause, Nachmittag (hier mehr Platz lassen), Lagerparlament (d.h. Möglichkeit zu Feedback und Mitbestimmung der Kinder), Abendessen, Abend (hier mehr Platz lassen).
Die Kärtchen mit den Vorschlägen und Fixpunkten, die eingeplant werden sollen, werden nun an die entsprechenden Flächen im Raster gelegt. Wenn der Raster auf dem Boden liegt, hat das den Vorteil, dass die einzelnen Kärtchen einfach verschoben werden können, bis alle Programmpunkte am passenden Platz sind. Dann werden die Kärtchen aufgeklebt, der Raster kann nun aufgehängt werden.
Wichtig ist dabei zu bedenken, dass es sich um eine vorläufige „Grobplanung“ des Lagerprogramms handelt – diese kann und soll natürlich noch verändert werden, wenn sich im Laufe der Vorbereitung noch andere Programmpunkte ergeben, am Lager das Wetter nicht passend oder die Kinder z.B. zu müde für ein Geländespiel sind, usw.
Detailplanung machen
Auch die Grundzüge der ausgewählten Programmpunkte sollten festgelegt werden.
Für die Detailplanung müssen die Programmpunkte schließlich unter den Gruppenleiter/innen aufgeteilt werden. Die Programmpunkte können alleine oder aber in Kleingruppen vorbereitet werden.
Die Aufteilung kann mit Hilfe von Namensklebern erfolgen: Jede/r erhält z.B. kleine Aufkleber mit seinem/ihrem Namen und markiert auf dem Raster die Punkte, bei denen er/sie mitarbeiten möchte.
Dabei ist es wichtig zu schauen, dass sich für jeden Programmpunkt genügend Leute zur Vorbereitung melden. Gibt es für einen Punkt keine Interessent/innen, könnt ihr euch austauschen, was die Gründe dafür sind (z.B. Gruppenleiter/innen ist der Punkt zu schwierig/ zu aufwändig…) und dann überlegen, ob ihr diesen noch durch einen anderen austauschen wollt.
Wenn fixiert ist, wer was übernimmt, muss noch geklärt werden, bis wann die einzelnen Programmpunkte fertig geplant sein sollten.
Andrea Jakoubi & Johannes Kemetter
[aus dem context "Lager leiten"]