Seit mittlerweile vier Jahren findet jedes Jahr im Frühsommer die lange Nacht der Kirchen statt. Neben Wien haben sich letztes Jahr auch Graz, Salzburg und Klagenfurt an dieser Aktion beteiligt.
Die Lange Nacht der Kirchen richtet sich nicht nur an Menschen, die der Kirche nahe stehen, sondern auch an Menschen, die eher kirchenfern sind. Durch diese in der katholischen Kirche einzigartige Veranstaltung hast du als Gruppenleiter/in ganz besondere Chancen!
• Du kannst Kirche und Kirchenraum für Kinder auf eine ganz neue, andere Art erlebbar machen.
• Du kannst mit deinem Programm sowohl Jungscharkinder und Ministrant/innen als auch Kinder ansprechen, die nicht in die Kirche und auch nicht in die Jungschar kommen.
• Du kannst die Arbeit der Jungschar in deiner Pfarre präsentieren
Hier findest du einige Tipps und neue Ideen rund um Programm und Gestaltung der Langen Nacht der Kirchen. Nachdem diese Ideen gerade für den Abend bzw. die Nacht gut geeignet sind, kannst du sie besonders gut für deine Jungscharkinder bzw. Minis anbieten, die mit der Kirche und den Pfarrräumlichkeiten schon gut vertraut sind.
Ideen, die ihr bei einer Aktion, zu der auch „neue“ Kinder eingeladen sind, anbieten könnt, findet ihr auf der Homepage wien.jungschar.at.
Kirche einmal anders…
Wenn Kinder an die Kirche und den Kirchenraum denken, verbinden sie damit meistens nicht Begriffe wie „spannend“, „aufregend“ oder „interessant“. Kirchenraum ist traditionell für Erwachsene geschaffen und spricht Kinder daher selten an. In der der Langen Nacht der Kirchen hast du die Möglichkeit, das Bild vom Kirchenraum grundlegend zu ändern – denn:
Nacht + Kirche = Spannend!!
Hast du schon einmal auf einem Lager eine Spielaktion in der Nacht gemacht? Obwohl ja einfach nur das Licht fehlt, ist Nacht und Dunkelheit etwas sehr Spannendes und Aufregendes für Kinder. Wenn man noch dazu die Möglichkeit hat, Nacht in einem Kirchenraum zu erleben, wird die ganze Sache noch eine Spur interessanter.
Kirchenquiz bei Nacht
Ein Kirchenquiz haben sicher schon viele Kinder miterlebt – aber auch eines in der Nacht?
Teile deine Kinder in Kleingruppen ein (3-5 Kinder pro Gruppe) und gib ihnen Taschenlampen mit. Nun sollen sie in der verdunkelten Kirche verschiedenste Aufgaben erfüllen, Rätsel lösen und Verborgenes finden. Ein jeder Kirchenraum bietet mit seinen Inschriften, Statuen und Bildern genug Aufgaben zu lösen. Achte nur gut darauf, dass „Stolperfallen“ vorher weggeräumt werden und es eine immer beleuchtete Station gibt, bei der Gruppenleiter/innen den Kindern bei Fragen weiterhelfen.
Geräusche in der Kirche
Während einer Messe ist es zu laut dafür, beim Proben mit den Minis hat man anderes zu tun – weißt du, welche Geräusche eine Kirche so macht? Am Besten legst du Decken, Pölster und Teppiche auf den Kirchenboden, auf die sich die Kinder drauflegen können. Nun wird das Licht in der Kirche abgedreht und die Kinder lauschen den Geräuschen der Kirche. Gruppenleiter/innen können nun verschiedenste Kirchengeräusche vorführen, und die Kinder raten, was dieses Geräusch macht und wann sie es schon mal gehört haben. Das Quietschen der Sohlen am Boden, das Klirren des Kelchs bei der Gabenbereitung, das Gurgeln der Heizung oder der Motor der Orgel. Durch die Dunkelheit wird das Gehör geschärft und es sind auf einmal Dinge zu hören, die sonst ungehört bleiben. Da sich manche Kinder im Dunkeln sehr fürchten, sollte auch bei dieser Aktion eine Lichtquelle vorhanden sein.
Da stimmt was nicht…
Die lange Nacht der Kirchen soll den Kindern auch die Gelegenheit bieten, die Kirche spielerisch zu erkunden. Verteile dazu viele verschiedene Gegenstände in der Kirche, die hier eigentlich nicht hergehören – ein Telefon, einen Aktenordner, eine Zahnbürste, einen Ventilator…
Nun schickst du die Kinder im Dunkeln in Kleingruppen auf die Suche nach den Gegenständen – jedes Kind bekommt eine Taschenlampe und jede Gruppe eine Liste mit Dingen, die sie suchen soll. Wenn du die Gegenstände gut verstecken willst, zeichne einfach kleine Schatzkarten für die Gruppen, damit sie die Sachen auch sicher finden können.
1500 Veranstaltungen, 250 Kirchen
Die lange Nacht der Kirchen ist eine gemeinsame Aktion aller christlichen Kirchen, das heißt es beteiligen sich römisch-katholische, evangelische und orthodoxe Kirchen.
Falls du in deiner Pfarre kein eigenes Programm machen kannst, wäre diese Nacht eine gute Gelegenheit mit anderen Konfessionen in Kontakt zu treten. Schau einfach mal, ob vielleicht eine Kindergruppe einer evangelischen Nachbarpfarre ein eigenes Programm anbietet, oder ob beispielsweise orthodoxe Kirchen zu Kinderführungen einladen.
Hanni Traxler
[aus dem kumquat "warum" 2008]