Wissenswertes rund um Advent und Weihnachten

Die Wurzeln des Weihnachtsfestes

In den ersten 3 Jahrhunderten nach Christus kannten die Christ/innen außer dem Osterfest keine Jahresfeste. Im 4. Jahrhundert begann man, den Inhalt dieses Festes zu entfalten: Man dachte am Karfreitag an das Leiden und Sterben Jesu, zelebrierte den Gründonnerstag und den Einzug Jesu in Jerusalem am Palmsonntag. In weiterer Folge machte sich das Bedürfnis bemerkbar, das Leben Jesu geschichtlich und nachahmend darzustellen. Wichtiger Stationen im Leben Jesu sollte mittels eigener Feiern und Feste gedacht werden. So sollte auch die Geburt Christi mit einem eigenen Fest gefeiert werden.

Das Weihnachtsfest am 25. Dezember wird erstmals im 4. Jahrhundert in Rom erwähnt. Der 25. Dezember, der Tag nahe der Wintersonnenwende, wurde von den Römern/innen mit einem Fest zu Ehren des „Unbesiegbaren Sonnengottes“ (Sol Invictus) begangen. Eine Theorie über den Ursprung des Weihnachtsfestes besagt, dass die Christ/innen dem römischen Sol-Invictus-Fest nun das Geburtsfest Christi als das Fest der „wahren Sonne“ entgegen setzten. Sie beriefen sich auf Stellen im Alten und Neuen Testament, wo der erwartete Erlöser als „Sonne der Gerechtigkeit“ (Mal 3,20) und als „das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet“ (Joh 1,9) beschrieben wird.

Eine zweite Theorie über den Ursprung des Weihnachtsfestes geht auf die Bemühungen von christlichen Theolog/innen im 3. Jahrhundert zurück, die versuchten, den im Evangelium nicht genannten Geburtstag Jesu zu berechnen. Sie nahmen den Tag der Sommersonnenwende als Ausgangspunkt – am 24. Juni wird die Geburt von Johannes dem Täufer gefeiert. Nach biblischen Berichten wird Jesus 6 Monate später geboren.
Andere Quellen, die den 25. März als ersten Tag der Schöpfung ansehen, bringen mit diesem Tag sowohl den Tod Jesu als auch seine Empfängnis in Zusammenhang. Demnach kann seine Geburt auf den 25. Dezember fallen.

Auf Grund unterschiedlicher Traditionen und durch den Gebrauch eines anderen Kalenders, des Julianischen, in vielen Ostkirchen ergeben sich bei den Christ/innen der einzelnen Kirchen Verschiebungen hinsichtlich des Weihnachtstermins. Katholik/innen, Protestant/innen und ein Teil der orthodoxen Christ/innen begehen Weihnachten am (Vorabend zum) 25. Dezember nach dem Gregorianischen Kalender. Der andere Teil der orthodoxen Christ/innen (orthodoxe Kirchen von Jerusalem, Russland, Serbien, Georgien, Polen, Tschechien und vom Berg Athos) feiert Weihnachten zwar ebenfalls am 25. Dezember, allerdings nach dem Julianischen Kalender. Dies entspricht nach dem Gregorianischen Kalender dem 7. Jänner.

Advent

Ähnlich wie für Ostern hat sich auch für Weihnachten eine Vorbereitungszeit herausgebildet. Sie erhielt den Namen „Advent“ (lat. adventus), was Ankunft bedeutet. Im Alten Testament wird die ganze Zeit, in der das Volk Israel auf die Ankunft seines Erlösers wartet, als „Advent“ bezeichnet. Heute ist für uns „Advent“ jene Zeit, in der wir uns auf das Fest der Geburt Christi vorbereiten. Mit dem 1. Adventsonntag beginnt ein neues Kirchenjahr – wir können Altes, Nicht-Gelungenes hinter uns lassen und neu beginnen. Im Gegensatz zu früher gilt die Adventzeit heute nicht mehr als bloße Bußzeit, sondern mehr als Zeit der freudigen Erwartung. Advent ist immer ein Einstimmen, ein Sich-Vorbereiten und ein Zugehen auf das eigentliche Fest: die Geburt Christi.

Der Adventkranz

Der Adventkranz ist eng mit den Wurzeln der evangelischen Diakonie verbunden. Um Kindern aus ärmsten Verhältnissen die Zeit bis Weihnachten zu verkürzen, entzündete der Gründer der Diakonie  Johann Hinrich Wichern im Rauhen Haus der Diakonie 1839 in Hamburg jeden Tag eine Kerze an einem Wagenrad, das er mit 20 kleinen roten und vier großen Kerzen geschmückt hatte. Aus dieser Idee entstand der uns heute bekannte Adventkranz. Der Diakonie-Adventkranz hat auch heute noch viele Kerzen - für jeden Tag im Advent eine. Am ersten Adventsonntag wird die erste Kerze entzündet, bis der Adventkranz am 24. Dezember mit all seinen Kerzen leuchtet. Die Anzahl der Kerzen variiert so von Jahr zu Jahr zwischen mindestens 22 und höchstens 28 Kerzen ...

Die Rundung des Kranzes, die letztendlich keinen Anfang und kein Ende aufweist, symbolisiert Zeit und Ewigkeit. Man kann sagen: Christus gestern, Christus heute, Christus in Ewigkeit. Die grüne Farbe des Kranzes drückt Leben und Hoffnung aus. Der Kranz ist seit jeher auch ein Zeichen der Auszeichnung, der Huldigung und Krönung. Somit trägt der Adventkranz auch einen königlichen Bedeutungsaspekt in sich und weist bereits auf den Einzug Jesu in Jerusalem hin.

Für jeden der vier Adventsonntage steht eine Kerze am Adventkranz. Indem jeden Sonntag eine Kerze mehr angezündet wird, wird es immer heller und heller. Am liturgischen Adventkranz gibt es drei violette und eine rosa Kerze (die Farben sind den Farben der Messgewänder der einzelnen Adventsonntage angepasst). Die Farbe violett steht für Buße und Umkehr, die rosa Kerze wird am dritten Adventsonntag, dem Freudensonntag („Gaudete!“) angezündet.

Herbergssuche

Diesem Brauch liegt die Abweisung von der Herberge, die Maria und Josef in Bethlehem erfahren mussten, zugrunde. Bis ins 19. Jahrhundert war es Brauch, im Advent in Bürgerhäusern je zwei arme Personen zu bewirten und mit Almosen zu beschenken. Das Herbergssuchen wird heute vor allem in ländlichen Gebieten gepflegt, verbunden mit einer Hausandacht. Figuren von Maria und Josef werden von einem Haus zum nächsten gebracht und dann in der Christmette in der Kirche aufgestellt. Bekannt ist auch die Herbergsuche als „Theaterstück“ in Kindermetten.

Der Herbergssuche kommt angesichts der vielen Flüchtlinge in aller Welt, die um Asyl werben und auf der Suche nach Heimat und Wohnung oft abgewiesen werden, große Aktualität zu. Keine Herberge zu haben, bedeutet im übertragenen Sinn auch, nicht angenommen sein, nicht akzeptiert zu werden, ohne Familie, ohne Geborgenheit und Liebe aufzuwachsen.

Heilige Barbara

Der Legende nach sollte Barbara auf Wunsch ihre Vaters (eines reichen Heiden) mit einem edlen Jüngling verheiratet werden. Barbara jedoch wollte davon nichts wissen, sie war viel mehr auf Jesus Christus ausgerichtet. Immer wenn der Vater verreiste, sperrte er Barbara in einen Turm. Als er eines Tages von einer Reise zurückkam, berichtete ihm Barbara, dass sie Christin geworden war. Der Vater stellte sie daraufhin vor die Wahl: entweder dem Glauben zu entsagen oder eines grausamen Todes zu sterben. Barbara blieb ihrem Glauben treu, worauf sie der Vater folterte und mit eigenen Händen tötete.

Hinter dieser Legende steht die geschichtliche Wirklichkeit der letzten großen Christenverfolgung, in der Barbara um das Jahr 306 getötet wurde. Am 4. Dezember, dem Tag der Heiligen Barbara, ist es Brauch, Kirschzweige ins Wasser zu stellen – sie sollen bis Weihnachten aufblühen. Dieser Brauch symbolisiert Fruchtbarkeit, der Barbarazweig lässt erahnen, dass aus dem Sterben neues Leben entsteht.

Heiliger Nikolaus

Nikolaus war in der ersten Hälfte des 4. Jahrhunderts Bischof von Myra. Er sorgte sich immer wieder um Menschen in größter Armut, er wurde zum Helfer in Schwierigkeiten aller Art und besonders zum Freund der Kinder.
Eine Legende sagt: Als Bischof Nikolaus erfahren hatte, dass ein armer Mann seine drei unverheirateten Töchter verkaufen müsse, weil er ihnen die Aussteuer nicht bezahlen konnte,  warf er unerkannter Weise in der Nacht drei Goldstücke durch das Fenster in das Schlafzimmer der Töchter. Auf diese Weise wurde die Verheiratung der Töchter möglich und Not abgewendet.

Aus dieser Legende mag der Brauch entstanden sein, die Kinder in der Nacht zum Nikolaustag (6. Dezember) heimlich zu beschenken. Weitere Legenden und Hintergrundinformationen über den Nikolaus können im Behelf „Nikolaus, der zu den Kindern kommt“ (erhältlich im Jungscharbüro) nachgelesen werden.

Maria Empfängnis

Am 8. Dezember wird das „Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria“ gefeiert. 1854 wurde die „unbefleckte Empfängnis Mariae“ von Papst Pius IX. zum Dogma erhoben. Es ist ein Irrglaube, dass Maria an diesem Tag Jesus empfangen hat – vielmehr ist damit gemeint, dass die heilige Anna, die Mutter Marias, Maria empfangen hat.

Weihnachtsgeschenke

Der Ursprung der Weihnachtsgeschenke geht auf ein altes Recht zurück, welches vorsah, dass Patinnen und Paten ihren Kindern an bestimmten Tagen des Jahres etwas schenken mussten. Diese Beschenkung erfolgte bis ins ausgehende Mittelalter am Nikolaustag (6. Dezember). Um 1535 regte Martin Luther an, die Nikolausbescherung auf Weihnachten zu verlegen. Es war nun nicht mehr der Nikolaus, der die Gaben brachte, sondern der „heilige Christ“, der im Laufe der Zeit zum „Christkind“ verniedlicht wurde.

Dennoch gibt es auch eine theologische Begründung für den Brauch des Bescherens und Beschenkens zu Weihnachten: Gott hat uns mit der Geburt seines Sohnes ALLES geschenkt. Deshalb geben auch wir diese empfangene Freude durch sichtbare, greifbare Zeichen weiter.

Der Christbaum

Den ersten geschmückten Weihnachtsbaum soll es in Straßburg um 1605 gegeben haben. Von dort aus hat sich die Tradition des Christbaums über die ganze Welt ausgedehnt (sogar in Ländern mit nicht-christlicher Tradition wie in Japan oder Indien ist er eine Selbstverständlichkeit). Der Baum ist ein Symbol für das Leben, für Fruchtbarkeit und Gesundheit. Das Grün ist ein Zeichen der Hoffnung auf neues, wieder erwachendes Leben mitten im Winter, er weist auf die Wiederkehr des Lichts hin.

Recht früh fanden sich neben Kerzen auch Äpfel als Baumbehang. Sie erinnern als altes Fruchtbarkeitssymbol an die Früchte des Baums der Erkenntnis in der Schöpfungsgeschichte. Die erstmals um 1870 hergestellten Christbaumkugeln können als Symbol für Paradiesäpfel gesehen werden. Die Christbaumkerzen deuten auf jenes Licht, das durch Jesus Christus in die Welt gekommen ist. Einem alten Brauch zufolge werden 12 Kerzen an den Baum gesteckt, die u.a. für Segen in jedem Monat des Jahres stehen.

Krippe

Der Brauch, das Weihnachtsgeschehen durch Figuren in Krippen darzustellen, geht ins 5./6. Jahrhundert zurück. Neben dem Christuskind, Maria und Josef, den Hirten, Engeln und Sterndeutern finden sich auch Ochs und Esel in einem Stall oder einer Höhle wieder. Dies geht möglicherweise auf eine Aussage des Propheten Jesaja zurück, der sagte: „Der Ochse kennt seinen Besitzer und der Esel die Krippe seines Herrn“ (Jes 1,3). 1123 hielt Franz von Assisi erstmals im Wald von Greccio eine Krippenfeier ab.

Zunächst wurden Krippen nur in Kirchen aufgestellt, vom 18. Jahrhundert an findet man Krippen auch in Familien. Die Krippe will an den zentralen Inhalt des Weihnachtsfestes erinnern. Weitere Infos dazu findest du in der Gruppenstunde „Stern, Stall, Ochs und Co“.

Weihnachtsbotschaft

„In jenen Tagen erließ Kaiser Augustus den Befehl,…“ Wenn wir diesen Textanfang hören, dann wissen wir wahrscheinlich alle, wie es weiter geht. Jedes Jahr zu Weihnachten hören wir diese Zeilen aus dem Lukas-Evangelium. Lukas erzählt die Geschichte der Geburt Jesu so, dass sich seine antiken Zeitgenoss/innen mit ihrer Sehnsucht nach Heil und Frieden angesprochen fühlten. Nicht dem Kaiser Augustus gebührt die Ehre, sondern Gott. Lukas stellt mit seiner Beschreibung der Geburt Jesu eine Art Gegenprogramm zur Verherrlichung eines Kaisers auf, der nur durch Waffengewalt einen brüchigen Frieden erzwingen konnte. „Frieden auf der Welt“ ist der zentrale Weihnachtswunsch, den schon die Engel den Hirten mit ihrem „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden den Menschen“ verkünden.

Stephanitag

Stephanus wurde zur Zeit Jesu in die Gruppe der sieben Diakone berufen, die sich um die Versorgung der Witwen, Kranken und Armen kümmern sowie die Botschaft von Jesus verkünden sollten. Stephanus galt als hervorragender Prediger und geriet mit den hellenistischen Juden Jerusalems in Konflikt. Er wurde vor den Hohen Rat gebracht und durfte seine Verteidigungsreden, in denen er sich zum christlichen Glauben bekannte, nicht zu Ende führen. Stephanus wurde wegen Lästerei verurteilt und gesteinigt. Stephanus Steinigung war der Auftakt zu einer großen Christenverfolgung in Jerusalem.

Der zweite Weihnachtstag steht in vollem Kontrast zum ersten: Im Vordergrund stehen nicht der weihnachtliche Aspekt und die weihnachtliche Idylle, sondern das Gedenken an den Diakon Stephanus, der als erster Christ einen grausamen Märtyrertod starb. – Die Freude über die Geburt und die Trauer über die Bedrohung des Lebens werden so eng nebeneinander gestellt.

Sterndeuter

Der Evangelist Matthäus berichtet von Sterndeutern, die zur Krippe kamen, worunter Astrologen, Traum- und Orakeldeuter, die wahrscheinlich einer medisch-persischen Priesterkaste angehörten, zu verstehen sind. Namen werden keine genannt – auch hinsichtlich der Herkunft heißt es schlicht, dass sie „aus dem Osten“ kommen.

Aufgrund der dreifachen Gaben von Gold, Weihrauch und Myrrhe wird angenommen, dass es drei Personen waren. In der Dreiheit sah man u.a. die drei damals bekannten Kontinente Europa, Asien und Afrika repräsentiert sowie die drei Lebensalter Kind, Erwachsene/r und Alte/r. Die Bezeichnung „Könige“ für die Sterndeuter tauchte zum ersten Mal im 6. Jahrhundert auf. Im 9. Jahrhundert erhielten die Magier auch Namen: Caspar, Melchior und Balthasar.

Gold, Weihrauch und Myrrhe

„Die Sterndeuter traten in das Haus ein und schauten das Kind mit seiner Mutter Maria, fielen nieder und huldigten ihm. Dann öffneten sie ihre Schätze und brachten im Gold, Weihrauch und Myrrhe“ (Mt 2,11).
Diese drei Geschenke wurden im Lauf der Geschichte von Christ/innen immer wieder symbolisch gedeutet.

  • Das Gold weist auf das König-Sein Jesu Christi (der ersehnte König von Israel, der Frieden und Gerechtigkeit bringen soll) und auf seine Herrlichkeit im Himmel hin.
  • Weihrauch verweist auf die Göttlichkeit des Beschenkten, er gilt als „Gottesduft“ schlechthin. Ihm schrieb man lange Zeit geheime Kräfte zu sowie die Fähigkeit, Verbindung mit göttlichen Menschen herzustellen. Weihrauch ist auch Ausdruck der Anbetung und Verehrung (unsere Gebete sollen wie Weihrauch aufsteigen zu Gott) sowie der Festlichkeit, aber auch Zeichen des Schutzes und der Abwehr des Bösen.
  • Myrrhe ist ein bitter schmeckender, wohlriechender Saft aus der Rinde eines Balsambaumes. Beim Trocknen kristallisiert er in Form durchsichtiger Körner, die weißlich bis rötlich gefärbt sind. In der Antike fand Myrrhe sowohl als kosmetisches als auch als medizinisches Mittel Verwendung. Außerdem wurde es zur Einbalsamierung und Konservierung von Leichen als Schutz vor Verwesung verwendet. Jesus wird vor seiner Bestattung mit einer Mischung aus Myrrhe und Aloe gesalbt (Joh 19, 39f). Myrrhe verweist auf die menschliche Natur Jesu, auf sein Leiden und Sterben. Die Myrrhe der Sterndeuter nimmt den Tod Jesu in das Weihnachtsgeschehen mit hinein.

Stern

Um den Stern von Bethlehem, den die Sterndeuter aufgehen sahen, ranken sich viele Mythen. Aus Aufzeichnungen von babylonische Astrologen geht hervor, dass sich für das Jahr 7 v. Chr. eindeutig ein dichtes Nebeneinanderstehen der beiden Planeten Jupiter und Saturn im Sternbild der Fische feststellen lässt. – Das war ein Ereignis, das vor allem den Sternkundigen (also den Sterndeutern) auffallen musste, während die breite Öffentlichkeit kaum Notiz davon nahm. Ebenso bekannt wie derartige Berechnungen sind auch die Deutungen, die in Babylon den Sternen gegeben wurden. Jupiter als der glänzendste Stern bedeutete ein Großereignis, Saturn stand als Symbol für die Juden, also für Israel. Das Tierkreiszeichen der Fische wurde auf den fruchtbaren Halbmond von Mesopotamien über Syrien bis Palästina bezogen.

In der Deutung nach der babylonischen Astrologie weist die Begegnung des Königssterns Jupiter mit Saturn, dem himmlischen Repräsentanten des Volkes Israel, im Zeichen der Fische somit auf ein außerordentliches Ereignis hin.

Sternsingen

Der Brauch des Sternsingens geht auf das Mittelalter zurück. Mit Kronen, Alben, Weihrauchfass und Stern zogen Kloster- und Chorschüler an Bischofssitzen und Stiften von Haus zu Haus, trugen Sprüche und Lieder vor und erbaten allerlei Gaben. In den fünfziger Jahren des 20. Jahrhunderts wurde der Brauch von der Dreikönigsaktion wieder aufgegriffen: 90.000 Sternsinger/innen ziehen heute in ganz Österreich von Haus zu Haus, um Geld für Menschen in Ländern des Südens zu sammeln. Die Sternsinger/innen bringen die frohe Botschaft von der Geburt Christi in die Häuser und schreiben den Haussegen C+M+B (christus mansionem benedicat – Christus segne dieses Haus) an die Türen.

Dem Brauch, die Türbalken mit C+M+B und der Jahreszahl zu markieren, liegt ursprünglich ein heidnischer Schutzzauber zugrunde, welcher in einen Abwehrsegen zum Jahresbeginn überging, nachdem man den „Drei Königen“ generell eine Schutzfunktion zuschrieb. Mehr über das Sternsingen und die Dreikönigsaktion findest du auf www.dka.at.

Quellen:
Grün, Anselm: Weihnachten – Einen neuen Anfang feiern
Prieler, Edith Maria: Weihnachten und mehr

(aus dem Behelf "Advent und Weihnachten")