"Self-Care Package" für Gruppenleiter*innen

- der eigene Umgang mit dem Krieg in der Ukraine

Aktuell erreichen uns viele traurige Nachrichten und Bilder aus der Ukraine, die uns berühren und beschäftigen. Die vielen schlechten Schlagzeilen können belastend sein. Deswegen ist es wichtig, dass du gut auf dich schaust. Wir haben Tipps für dich gesammelt, die dir vielleicht helfen können, wenn du das Gefühl bekommst, mit der Situation überfordert zu sein.

Tipps für Dich

Seriöse Quellen

Achte darauf, woher du deine Nachrichten über den Krieg in der Ukraine beziehst. Im Internet kursieren viele Fake News. Sie dienen nicht zur Information, sondern sind oft viel mehr emotionalisierend, angstfördernd und falsch. Am besten ist, du überprüfst, was du liest, oder noch besser du verlässt dich auf seriöse und bekannte Medien. Es kann auch sinnvoll sein, deinen Medienkonsum zu begrenzen. Den ganzen Tag mit schlechten Nachrichten zu verbringen, kann sich auf die Dauer auf deine psychische Gesundheit schlecht auswirken. Du kannst dir gezielte Medienzeiten setzen, z.B. einmal am Tag - evt. Morgens - die Nachrichten des Tages schauen, oder einmal am Tag die ZIB schauen, etc. ...

Bekannte, seriöse Medien sind zum Beispiel ORF, Der Standard, Die Presse, Kurier,...

Mach eine Pause

Sich über die Situation in der Ukraine informieren zu wollen ist gut, kann aber auch belastend und anstrengend sein. Die vielen Schlagzeilen, die auf einen einprasseln stressen oftmals und lassen uns dann manchmal nicht mehr los. Nimm dir deswegen bewusst Auszeiten von den Nachrichten. Besonders auf den Sozialen Medien werden oft erschreckende Bilder und Videos gepostet. Versuche diese so gut es geht zu vermeiden. Leg das Handy auch öfter mal bewusst weg und tu etwas, das dir gut tut. 

Tipp: Wenn du eine Pause von negativen Schlagzeilen brauchst, dann schau doch mal auf der Good-News Seite nach. Dort werden gute Nachrichten aus der ganzen Welt gesammelt.

Schaffe dir Ausgleich 

Die aktuelle Zeit, in der wir leben, ist gerade wirklich nicht einfach. Wir leben in einer Pandemie, die noch nicht vorbei ist. Sie rückt vielleicht durch die tagesaktuellen Geschehnisse in den Hintergrund. Zusätzlich ist vor Kurzem ein Krieg in Europa ausgebrochen. Da darf man sich ruhig mal eingestehen, dass das keine leichte Situation ist. Das kann auch ganz schön belastend sein. Daher ist es umso wichtiger, dass du dir immer wieder eine Auszeit nimmst. Überlege dir, was dir Freude bereitet oder dir hilft, den Kopf frei zubekommen. Das kann z.B. ein Spaziergang im Wald sein, Freunde zu treffen, Sport machen, Serien/Filme schauen, Meditieren (auf Youtube findest du tolle Anleitungen).

Du darfst trotzdem Spaß haben

Viele Menschen sind gerade von dem Leid, dass die Menschen in der Ukraine erleiden müssen, sehr betroffen. Gleichzeitig darfst du trotzdem lachen und Spaß haben. Nur wenn du auch schöne Momente im Leben erfährst, kannst du das, was gerade passiert, verarbeiten oder dich für andere einsetzen. Es hilft niemanden, wenn du nur noch traurig oder wütend bist. Es ist wichtig, dass du diesen negativen Gefühlen auch ihren Raum gibst, aber du musst kein schlechtes Gewissen haben, wenn du genauso auch viel Schönes erlebst. Alle Gefühle dürfen ihren Platz haben, sowohl traurige als auch positive.

Sprich darüber

Wenn man sich überfordert fühlt oder Angst hat, hilft es, darüber zu sprechen. Rede mit deinen Freundinnen und Freunden oder deiner Familie darüber und erzähl ihnen, wie du dich fühlst. In der Schule kannst du Lehrerinnen und Lehrer bitten, mit dir über das Thema zu sprechen. In der Arbeit können deine Arbeitskolleg*innen Ansprechpersonen sein. 

Wenn du anonym über deine Gefühle sprechen möchtest, dann kannst du bei Rat auf Draht (147) gratis anrufen.

Du kannst auch deine Gedanken aufschreiben. So kannst du vielleicht gewisse Gedanken auch wieder loslassen und sie belasten dich nicht dauerhaft.

Achte auf deine Grenzen

In den Gruppenstunden kann es sein, dass dich die Kinder über den Krieg in der Ukraine fragen oder deine Meinung  wissen wollen. Auch sie bekommen natürlich etwas davon mit und es kann sie beschäftigen. Hör in diesen Situationen aber gut auf dein Gefühl. Wenn du nicht darüber sprechen möchtest, ist das voll ok. Du bist nicht dazu verpflichtet. Erklär den Kindern dann freundlich, dass du momentan nicht darüber sprechen möchtest oder dich selbst damit nicht auskennst. Damit zeigst du ihnen auch, dass es gut ist, die eigenen Grenzen zu achten und dass es in Ordnung ist, wenn man über ein Thema nicht sprechen will. 

Gleichzeitig kannst du dir mit den Kindern gemeinsam überlegen, mit wem sie über das Thema sprechen können (Eltern, ältere Geschwister, Großeltern, Lehrpersonen,...).

Aktiv werden

Wenn du aktiv werden und einen Beitrag leisten möchtest, dann findest du hier eine Sammlung von Organisationen, bei denen du dich auf unterschiedlichste Art und Weise engagieren kannst:

Vielleicht gibt es auch bei dir in der Umgebung Initiativen, die du unterstützen kannst. 

Wenn du in eine Gruppenstunde zu dem Thema gestalten möchtest, findest du hier Vorschläge, Bausteine und Tipps.

Und ganz wichtig: Du bist nicht allein!