Die katholische Kirche hat zu vielen Themen – besonders was die Auslegung des Evangeliums betrifft – eine ganz bestimmte Position. Diese sogenannten Lehrmeinungen bleiben allerdings nicht immer gleich, sondern werden auch im Laufe der Zeit verändert. Träger des Lehramtes, also jene Menschen die Entscheidungen über die Lehrmeinung der Kirche treffen dürfen, sind die Bischöfe und der Papst.
Es gibt zwei verschiedene Arten, wie solche Veränderungen zustande kommen können: Zum einen durch Konzilsbeschlüsse (also wenn die Versammlung der Bischöfe gemeinsam zu einer Entscheidung kommt) und die sogenannten Kathedralentscheidungen. Das sind feierliche dogmatische Definitionen des Papstes – diese gelten als unfehlbar und unumstößlich wahr. Von diesen sogenannten Dogmen gibt es einige, die in allen christlichen Kirchen anerkannt werden, da sie aus den frühen Konzilen stammen, und einige, die nur in der katholischen Kirche als absolute Glaubenswahrheiten betrachtet werden. Daneben gibt es noch andere „Statements“ vom heiligen Stuhl wie zum Beispiel Predigten, Hirtenbriefe, päpstlichen Lehräußerungen und vieles mehr, die als Lehrmeinung anerkannt werden, allerdings widerrufbar sind.
Marco Skodak
kumquat "Bildung" 2/2013