Besuch von den Philippinen

Ende November waren Jovy und Sam von CERD (Center for Empowerment and Ressorce Development), dem Beispielprojekt der Sternsingeraktion 2012, zu Gast in unserer Diözese, um von ihrer Arbeit mit den Fischer/innen in Marihatag zu berichten. Im Folgenden blickt Jovy auf ihre Tage in Wien zurück.



„Als wir im Februar 2011 gefragt wurden, ob CERD Beispielprojekt der Sternsingeraktion sein will bzw. kann, hatten wir anfangs Zweifel, da wir erst seit 2009 Projektpartner/innen der Dreikönigsaktion sind. Die Arbeit in Marihatag, das  gemeinde-orientierte Küstenressourcenmanagement-Programm, war noch im Aufbau. Welche Erfahrungen sollten wir in Österreich zeigen und teilen? Ich traf Philipp Bück, Projektreferent der DKA für die Philippinen, im März und er erklärte mir, was ich zu erwarten hätte und versicherte mir, dass die kurze Dauer der Partnerschaft kein Problem ist.

Ich wusste anfangs wenig, was wir als CERD-Vertreter/innen in Österreich eigentlich tun werden, aber freute mich schon auf diese Möglichkeit. Ursprünglich war nicht geplant, dass ich nach Österreich reise, da wir von CERD beschlossen hatten, dass Sam, der Projektleiter in Marihatag und eine Fischerin, Mrs. Arlinda Cacho, nach Österreich kommen sollten. Leider konnten Arlinda nicht rechtzeitig gültige Reisedokumente ausgestellt werden, weshalb ich in letzter Minute mit Sam mitfuhr.

Unser erster Besuch war in der Pfarre Starchant. Es war eine berührende Erfahrung, als ich sah, dass Kinder, teilweise sehr junge Kinder, zum Treffen kamen. Erst da habe ich verstanden, was Sternsingen ist, nämlich dass hier Kinder die Spenden für uns sammeln. Das erste Treffen war besonders, da sich einige der Kinder als Heilige Drei Könige verkleidet und für uns gesungen haben. Anschließend gab es Reiskuchen – und wir bekamen als Zeichen der Anerkennung und des Dankes das Reiskuchenrezept samt Reis und eine kleine Holzfigur. Es hätte anders sein sollen: Wir hätten ihnen Geschenke bringen sollen, um unsere Dankbarkeit den Sternsinger/innen gegenüber auszudrücken!

Als wir die verschiedenen Pfarren und Schulen, eine nach der anderen, besucht haben, habe ich mich wohl gefühlt und zunehmend sicher, in dem was wir getan haben. Unsere Partner/innen, Clemens und Conni waren immer bei uns und die Freundschaft und gute Zusammenarbeit wuchs.

Ich war beeindruckt, wie ganze „Generationen von Sternsinger/innen“ mit einbezogen sind: Großeltern, Eltern und deren Kinder bzw. Enkelkinder. Die Stimmung und die Wichtigkeit von Teilen war bei allen Menschen, die wir getroffen haben, zu spüren: Jungschar-Gruppenleiter/innen, ältere wie junge Sternsinger-Verantwortliche und Begleitpersonen, DKA-Mitarbeiter/innen, Lehrer/innen, sowie den  Kinder selbst. Ich fühle nach wie vor die Energie aller, die wir getroffen haben, die guten Stimmungen und die guten Intentionen.

Die Frage, die ich mir nach dem Besuch stelle, ist folgende: Wenn diese Kinder bereit sind, Menschen auf der anderen Seite der Welt bedingungslos zu helfen, was kann ich dann tun, dass diese Anstrengungen nicht umsonst sind? Es war ein Privileg, dass ich Teil des Teams von den Philippinen sein konnte und so verständlich machen konnte, wie die Unterstützung der Dreikönigsaktion unserer Partner/innen auf den Philippinen hilft. Ich danke allen Menschen, die uns an den unterschiedlichen Orten begegnet sind!“

Jovely Cleofe, übersetzt von Clemens Huber