Gruppenstunde Ausflug | Alter: 6-15 | Aufwand: mittel
Hast du dich schon mal gefragt, ob dieses oder jenes kindertauglich ist? Frag doch deine Gruppe! Im Rahmen eines Tests prüft ihr gemeinsam die Kindertauglichkeit einer Einrichtung oder bestimmter Gegebenheiten in eurer Umgebung.
Möglichkeiten für Kindertauglichkeitstests gibt es viele: Vom Supermarkt oder dem Eissalon über öffentliche Einrichtungen bis zu Schwimmbädern und Radfahrmöglichkeiten. ihr testet natürlich nur solche Sachen, die euch auch wirklich interessieren. Zur Inspiration eine kurze Ideenliste:
Natürlich könnt ihr auch Vergleichstests anstellen. Die Vorgangsweise orientiert sich dabei immer am gleichen Modell: Testbogen erstellen, Test durchführen, Test auswerten, Testergebnisse weitersagen.
Ein Kindertauglichkeitstest braucht einen Testbogen. Überlegt euch in der Gruppenstunde vor eurem Test, was eure Kriterien sind und worauf ihr besonders achten wollt. Es ist wichtig, dass die Kriterien von den Kindern selbst gesucht und festgesetzt werden, denn nur sie sollen nach ihren Interessen und Bedürfnissen bestimmen, was nun kindertauglich ist und was nicht. Um die gemeinsame Suche von Kriterien zu erleichtern, kannst du mögliche Untersuchungsfelder vorbereiten, die ihr ergänzt und kurz besprecht — ihr könnt euch dazu auch in Kleingruppen aufteilen.
Beispiel für einen Schwimmbadtest:
Legt ihr die Kriterien in der Stunde vor dem Test fest, kannst du die Kriterien in einen Testbogen verarbeiten und für jedes Kind eine Kopie mitbringen. Beachte dabei, dass du möglichst viel in Zahlen ausdrücken kannst (z.B. Bewertungsskalen von eins bis zehn Punkte, Schulnoten, etc.), dann fällt die Auswertung leichter. Es hilft auch, wenn ihr konkrete Fragen stellt (z.B. nicht "Die Rutsche muss toll sein" sondern "Was ist an der Rutsche toll? Was fehlt noch zu einer tollen Rutsche?")
Außerdem könnt ihr bei eurer Beschäftigung mit Testbereichen Fragen notieren, die interessante Hintergrundinformationen zu eurem Test liefern und die sich vielleicht nicht sofort beantworten lassen (z.B. Was bewirkt die Chlorierung des Wassers? Wem gehört das Bad eigentlich? etc.) Diese Dinge kannst du dann bis zum Test recherchieren.
Für kleinere Tests wird der Zeitraum einer Gruppenstunde ausreichen. Größere Tests wie zum Beispiel das Schwimmbad oder Orte mit einer längeren Anreisezeit werden eine größere Zeitspanne benötigen: Nehmt euch hierfür genug Zeit und informiert die Eltern rechtzeitig, dass ihr länger braucht.
Je nach Menge der Testbereiche kann jedes Kind den ganzen Testbogen bearbeiten oder ihr teilt euch in Spezialteams für einzelne Testbereiche auf.
Bei Einrichtungen wie Gemeindeämter, Banken oder Postämtern fällt ein Kindertauglichkeitstest leichter, wenn man dort etwas zu erledigen hat. Damit ihr hierfür nichts erfinden müsst, könnt ihr auch gemeinsam etwas erledigen, was in der Jungschararbeit oder bei dir privat ohnehin anstehen würde: Am Gemeindeamt oder bei der Polizei eine Jungscharveranstaltung anmelden, ein Sparbuch auf der Bank eröffnen, bei der Post ein Paket aufgeben, etc. Das ist oft gar nicht so leicht und eine Szene wie zum Beispiel eine Sparbucheröffnung könnt ihr auch vorher in einem Rollenspiel üben. Tipp: Tretet bei der Tätigkeit selbst inkognito auf und tragt erst nachher die Beobachtungen in den Bogen ein.
Eure Bögen könnt ihr gemeinsam in der nächsten Gruppenstunde auswerten und die Ergebnisse auf einem gemeinsamen Plakat festhalten. Dabei könnt ihr aufschreiben:
Zum Abschluss überlegt ihr noch, wer vom Testergebnis wissen sollte. Allgemein kommen hierzu zumeist drei unterschiedliche Gruppen in Betracht:
Publikation: kumquat "Tabu" 3/2009
Schlagwörter: Kinderrechte, Spiel, Spaß, Mitbestimmung