Raum für Kinder

Für eine gesunde Entwicklung von Kindern gehört genügend Raum, in dem sie sich entfalten können – drinnen wie auch im Freien.
Öffentliche Grünflächen sind im verbauten Gebiet Mangelware. Demgegenüber nehmen Verkehrsflächen bis zu einem Viertel der Fläche Wiens in Anspruch.
Die Jungschar ruft dazu auf, bei der Flächengestaltung (auch der Gestaltung von Verkehrsflächen) vermehrt die Bedürfnisse von Kindern zu berücksichtigen, um einerseits zu gewährleisten, dass Kindern genügend Raum zur Verfügung steht und andererseits, um öffentliche Flächen als einen sicheren Aufenthalts- und Erlebnisraum für Kinder (zurück)zugewinnen.

Welche stadtplanerische Linie vertritt Ihre Partei hierbei, auch im Hinblick auf das Spannungsfeld der hier aufeinanderprallenden Interessen: (z.B.: Parkplatzmangel vs.  kindergerechte Raumgestaltung), vor allem im dicht verbautem Gebiet?


Die Grünen: Kinder und Jugendliche haben in Wien leider zu wenig Platz, weil Autoverkehr und Parkplätze Vorrang haben. Die Wiener Grünen fordern, dass es mehr öffentliche Freiräume gibt. Auch muss der Grünraum für Kinder und Jugendliche ausgebaut und nicht laufend reduziert werden. Zwischennutzungen von Baulücken oder die Nutzung von Brachflächen müssen endlich ermöglicht werden. Die Straße soll nicht nur den Autos gehören, sondern auch den FußgängerInnen und den Kindern. Wir fordern mehr Wohnstraßen und Verkehrsberuhigungen, ganz im sinne von „shared space“.


ÖVP: In der Wiener Stadtplanung läuft unserer Meinung einiges schief. Kostenexplosionen und Fehlplanungen sind an der Tagesordnung. Zur besseren und vorausschauende Gestaltung fordern wir ein „Team für Wien“, ein international besetztes Expertenteam, das regelmäßig zusammentrifft, Erfahrungen einbringt, Empfehlungen abgibt und den Fortschritt der einzelnen Projekte unter die Lupe nimmt. In diesem Team soll NATÜRLICH auch die Sicht von Kindern vertreten sein.


SPÖ: Für uns ist es bei allen Planungsvorhaben im städtischen Bereich sehr wichtig, die unterschiedlichen BenutzerInnengruppen einzubeziehen und vor allem auf die Bedürfnisse von Kindern – Stichwort Spielplätze und Freiräume – einzugehen. Das funktioniert vor allem im Neubaubereich, aber auch bei neuen Nutzungen in dicht verbauten Gebieten sehr gut. Wesentlich ist dabei auch, den gegenseitigen Respekt und Toleranz zu fördern. Was die Grünflächen betrifft, so besitzt Wien mit 51 % des Stadtgebietes so viel öffentliches Grün wie kaum eine andere Großstadt. Durch die Instrumente der Stadtplanung werden auch der Wald- und Wiesengürtel, sowie die zahlreichen innerstädtischen Grün- und Erholungsflächen vor Bebauung geschützt und so für die Wienerinnen und Wiener gesichert. In Wien gibt es etwa 850 Parks, die großteils auch mit Kinderspielplätzen und/oder Sportanlagen ausgestattet. Bei der Gestaltung binden wir ebenfalls die künftigen Nutzerinnen und Nutzer von Parks mit ein, sie sollen mitbestimmen und sich für den Park folglich auch mitverantwortlich fühlen.

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