Gruppenstunde | Alter: 8-12 | Aufwand: mittel
"Uganda" ist bei uns in Österreich kaum präsent. In dieser Gruppenstunde soll die Neugierde für dieses afrikanische Land geweckt werden und die Kinder erfahren auch etwas über das heurige Sternsingerprojekt JIDECCO.
Um noch mehr über Uganda zu erfahren und durch Bilder das Land vorstellbarer zu machen, kannst du dir ein Fotoset, eine Diareihe oder das Länderpaket im Jungscharbüro ausleihen.
Heute geht es um Uganda und Menschen, die dort leben. Auf einem Globus oder in einem Atlas könnt ihr euch anschauen, wo Uganda liegt, welche Länder an Uganda grenzen, wie groß Uganda im Vergleich zu Österreich ist (3x so groß), usw. Die Kinder können erzählen, was sie von afrikanischen Ländern schon gehört haben, welche Namen afrikanischer Länder sie kennen und wo denn diese liegen.
Uganda ist ein vielfältiges Land. Es gibt dort viele unterschiedliche Sprachen, Volksgruppen, Kulturen, Tiere, Pflanzen und Landschaften. Für den Tourismus ist vor allem die Tierwelt Ugandas sehr wichtig. Bevor wir uns mit dem Land und seinen Menschen genauer auseinandersetzen, laden wir doch ein paar Tiere zu uns ein, die es dort gibt ...
Du stehst zu Beginn in der Mitte des Kreises und führst in die pantomimische Darstellung der Tiere (siehe unten) ein. Dann zeigst du auf ein Kind und rufst den Namen eines der Tiere. Dieses Kind und die Mitspieler/innen links und rechts von ihr/ihm haben nun die Aufgabe, die diesem Tier entsprechenden Bewegungen und Töne nachzumachen. Das Ganze lebt von Schnelligkeit, wird dabei von irgendeiner Person ein Fehler gemacht, so übernimmt diese deine Rolle und du reihst dich in den Kreis der Spieler/innen ein. Für die Tiere gelten folgende Bewegungen:
Varianten: Die Figuren können auch beliebig erweitert werden. Eine mögliche Ergänzung: Ruft die mittlere Person "Safari", dann wechseln alle Kinder schnell die Plätze. Die mittlere Person kann einen Platz im Kreis einnehmen, wenn sie schneller ist, als ein wechselndes Kind. Oder: ruft die Person in der Mitte "Fotoapparat", dann müssen alle Kinder in der Haltung versteinern, die sie gerade eingenommen haben und dürfen sich erst dann wieder bewegen, wenn das Kind in der Mitte "Blitz" gerufen hat. Auch hier gilt, wer sich bewegt, löst das Kind in der Mitte ab.
In einer Schachtel stehen Gläser mit unterschiedlichem Inhalt. Jeder Inhalt hat in Österreich wie auch in Uganda eine Bedeutung. Jedes Glas kann ein bisschen von Uganda erzählen. Nacheinander holt ein Kind alleine oder zu zweit ein Glas aus der Schachtel und sagt entweder kurz etwas dazu (z.B: Kaffee — habe ich schon gekostet, schmeckt bitter), reicht es herum oder stellt es einfach nur in die Mitte. Du leitest ein Gespräch an, indem du selbst mehr darüber erzählst (siehe unten) und Fragen stellst, z.B.: Was ist das? Was für eine Bedeutung hat der Inhalt in Österreich? Was hat das mit Uganda zu tun?
Sprichwörter erzählen viel über das Leben der Menschen und die Art und Weise des Umgangs miteinander. In Uganda gibt es besonders viele Sprichwörter. Viele Menschen in Uganda stellen sich den Menschen nicht als isoliertes Einzelwesen vor. In den Sprichwörtern geht es daher oft um das Bestreben, die Gemeinschaft (Familie, Clan, Volk) zu pflegen, zu erhalten und zu sichern.
In der Vorlage sind links die ugandischen, rechts die österreichischen Sprichwörter abgedruckt. Die Vorlage mit den Sprichwörtern wird auf festes Papier größer kopiert und in Kärtchen zerschnitten:
Jeweils zwei Kinder bekommen nun ein Kärtchen und stellen das Sprichwort pantomimisch oder zeichnerisch dar (eine kleine Szene, auf die das Sprichwort passt oder die dieses erklärt). Auf einem Plakat werden die Sprichwörter noch gesammelt aufgehängt. Im Anschluss an jede Szene versuchen die Kinder zu erraten, um welches Sprichwort es sich handelt. Dazu können sie auf das Plakat schauen, was passen könnte.
Gemeinsam werden dann alle Sprichwörter angeschaut und zu erst einmal sortiert: Welches Sprichwort kommt aus Österreich? Welches aus Uganda?
Welche Themen kommen da vor? Stimmt das Sprichwort auch für mich oder bin ich anderer Meinung? Was kann man aus den Sprichwörtern herauslesen?
Nampina Samali — ein zehnjähriges Mädchen — lebt in einem Dorf in Zentraluganda. Sie wurde von einem Mitarbeiter von JIDDECO interviewt, wie für sie ein typischer Tag in ihrem Leben ausschaut. Erzähle der Gruppe von ihrer Antwort mit dem Hinweis, gut die Ohren zu spitzen, da danach ein Spiel gespielt wird, wo sie die Informationen brauchen werden:
"Zuerst kehre ich unser Haus, ich hole Wasser und putze. Ich trinke dann Tee und esse das Essen, das vom Abendessen übrig geblieben ist. Ich gehe um 9 Uhr in der früh zur Schule. Meist komme ich zu spät und muss dann auch dort den Boden kehren, als Bestrafung fürs zu spät kommen. Ich lerne, spiele mit meinen Freund/innen in der Mittagspause, sitze dann wieder bis 16.30 im Unterricht und dann gehe ich nach Hause. Zu Hause esse ich Mittagessen, hole dann Wasser vom Brunnen, wasche ab, wasche mich und esse Abendessen. Dann gehe ich schlafen. Ich habe sechs Brüder und Schwestern. Ich spiele, wenn ich das erledigt habe, was ich tun muss. Ich möchte noch viele Jahre in die Schule gehen und einen Beruf lernen, wo ich mit Kindern arbeite. "
Voraussetzung für dieses Spiel ist, dass sich die Kinder mit Namen kennen und voneinander ein wenig wissen.
Einwortblitzlicht: Jedes Kind sagt abschließend noch ein einziges Wort, das ihm zur heutigen Gruppenstunde einfällt.
Autor/in: Ute Mayrhofer
Publikation: kumquat "quer" 4/2008
Schlagwörter: Welt, Sternsingen, Kennen lernen, Ich und die anderen