Offene Angebote – wozu & für wen?

Es gibt verschiedene Gründe & Motivationen, Offene Angebote für Kinder anzubieten. Diese Art von Veranstaltungen können unterschiedliche Zielgruppen ansprechen und für unterschiedliche Pfarrsituationen Möglichkeiten bieten:
- für Pfarren, in denen es keine Jungschar gibt
- für Pfarren mit bestehenden Jungschar- & Ministrant/innen-Gruppen als zusätzliches Angebot

Im Folgenden kannst du dir passend zu deiner Pfarrsituation Anregungen holen, wie bzw. ob Offene Angebote für eure Arbeit mit Kindern in der Pfarre passend sein können.

Offene Angebote - in Pfarren ohne Jungschar

In manchen Pfarren gibt es (noch) keine Jungschar. Vielleicht hat es früher Jungschargruppen gegeben, aber zur Zeit finden sich nicht genügend Kinder oder Gruppenleiter/innen, die Zeit haben, Gruppenstunden für Kinder in der Pfarre anzubieten. Vielleicht hat es aber auch noch nie Jungschar in der Pfarre gegeben.

Viele Pfarren ohne Jungschar haben den Wunsch, für Kinder in der Pfarre etwas anzubieten. Egal, ob ihr vorhabt, Jungschar in der Pfarre aufzubauen oder einzelne Veranstaltungen für Kinder zu machen, können Offene Angebote ein guter Weg sein, kindgerechte Aktionen in der Pfarre anzubieten.

Wenn ihr vorhabt, neu mit Jungschar in der Pfarre zu beginnen, sind Offene Angebote eine gute Möglichkeit, Kinder anzusprechen. Viele Pfarren ohne Jungschar kennen das Problem, dass sich bis jetzt zu wenige Kinder für Gruppenstunden gefunden haben. Offene Angebote sind eine gute Gelegenheit, Jungschar wieder in die Öffentlichkeit zu bringen und zu zeigen, dass für Kinder in der Pfarre „etwas los ist“.

Gerade einmalige Angebote wie Feste oder Spielenachmittage eignen sich besonders gut dafür, da Kinder hier unverbindlich „schnuppern“ kommen und dabei in Kontakt mit den – zukünftigen – Gruppenleiter/innen kommen können. Diese Aktionen könnt ihr als Gelegenheit nützen, Werbung für die Jungschar zu machen und Kinder gezielt zu Jungscharstunden einzuladen. Kinder, die bereits die Möglichkeit hatten, ein für sie spannendes Angebot zu erleben, sind auch für kontinuierliche Angebote leichter zu begeistern.

In manchen Pfarren ist es im Moment nicht möglich, kontinuierliche Jungschargruppen aufzubauen – meist, weil Jugendliche oder junge Erwachsene fehlen, die neben Schule, Studium, Beruf oder Familie regelmäßig Zeit haben, Gruppenstunden vorzubereiten und durchzuführen. Nichtsdestotrotz gibt es in vielen dieser Pfarren interessierte Personen, die gerne in gewissen zeitlichen Abständen etwas für Kinder anbieten wollen. Gerade hier können Offene Angebote einer großen Zielgruppe von Kindern in der Pfarre spannende und lustige Aktionen bieten. Dabei kann es sich um ein einmaliges Spielefest handeln, das einige Personen gemeinsam auf die Beine stellen, Nachmittage mit kreativen Aktionen, die einmal im Monat offen für alle interessierten Kinder sind, u.v.m.

Offene Angebote – in Pfarren mit Jungschar- & Ministrant/innen-Gruppen

Viele Pfarren mit Jungschar- und Minigruppen bieten immer wieder auch zusätzlich zu den kontinuierlichen Gruppenstunden Angebote für eine offenere Zielgruppe an:

Veranstaltungen über die Jungschar- und Ministunden hinaus bieten den Jungscharkindern, Minis und anderen Kindern in der Pfarre die Möglichkeit, abseits der Treffen in den Gruppen weitere Angebote zu nützen. Solche Angebote zeichnen sich oft dadurch aus, dass hier altersübergeifend gearbeitet wird und Kinder so auch mit den Kindern anderer Gruppen und Altersstufen zu tun haben.
Dabei kann es sich um einmalige Angebote, wie etwa ein Faschingsfest, handeln, aber auch um regelmäßige Aktionen, wie z.B. um einen Kinder-Treffpunkt nach der Messe.

Auch für Pfarren, in denen es kontinuierliche Gruppenarbeit gibt, können Offene Angebote dazu beitragen, die Jungschar- und Ministrant/innen-Arbeit bekannter und in den Köpfen der Leute in der Pfarre wieder präsenter zu machen. Genauso wie für Pfarren ohne Jungschar können einmalige Aktionen für eine größere Zielgruppe teil der Öffentlichkeitsarbeit sein – eine gute Gelegenheit, daran zu erinnern, dass Jungschar & Minis für alle Kinder offen stehen, und dadurch neue Kindern anzusprechen.

Offene Angebote können darüber hinaus eine Möglichkeit bieten, für bestimmte Zielgruppen besondere Angebote zu setzen. Eine spezielle Zielgruppe Offener Angebote können etwa Kids -  also Kinder von 11 bis 14 Jahren – sein. Gerade in diesem Alter schätzen die Kids einerseits die kontinuierlichen Treffen in der Jungschar, haben aber andererseits oft auch Lust auf neue Formen des Zusammentreffens, etwa kürzere oder längere Projekte zu speziell für sie interessanten Themen.

Angebote für die Zukunft…

Wenn es um Offene Angebote geht, die sich auch an neue Kinder richten, ist damit oft auch die Hoffnung verbunden, Kinder längerfristig an die Pfarre zu binden. Dabei ist einiges zu beachten:

  • Wenn Offene Angebote Kindern als Angebote präsentiert werden, ist es wichtig zu akzeptieren, wenn Kinder diese nur einmal nützen wollen bzw. nach so einer Aktivität nicht in eine Gruppe kommen wollen.
  • Sollen Offene Angebote Kinder zum Mitmachen in einer Gruppe anregen, so ist es wichtig, gute Öffentlichkeitsarbeit zu machen und die Kinder zu passenden Angeboten einzuladen. Das Kennen-Lernen der Gruppenleiter/innen und Informationen darüber, was in der Jungschar/ bei den Minis passiert, motiviert, auch die regelmäßigen Gruppenstunden zu besuchen.
  • Offene Angebote können kein „Allheilmittel“ für fehlende Kinder bzw. Angebote für Kinder in der Pfarre sein. Im Gegensatz zur kontinuierlichen Gruppenarbeit bieten sie nur einmalige Aktivitäten für Kinder oder Aktivitäten in längeren Abständen. Offene Angebote können aber ein guter Anstoß sein, um neue Kinder anzusprechen oder Jungschar- bzw. Minigruppen wieder „in Gang zu bringen“.

Andrea Jakoubi

[aus dem context "Offene Angebote"]