Hallo wie geht´s?

eine Möglichkeit in der Gruppenleiterinnen-Runde über die eigene Jungschargruppe nachzudenken

Wer sich in der Jungschar engagiert und Gruppenleiterin ist, wird das wahrscheinlich auch deshalb tun, weil sie gerne mit Kinder arbeitet. Das Thema "meine Gruppe" wird angesichts von Zeitdruck und anderen wichtigen Planungsaufgaben in der Gruppenleiterinnen-Runde oft nicht behandelt. Dabei wäre es gerade hier wichtig, sich Unterstützung und Motivation von den anderen Gruppenleiterinnen zu holen. Dieser Impuls ist eine Möglichkeit in der Gruppenleiterinnen-Runde über die eigene Gruppe nachzudenken und Meinungen, Sichtweisen und Tipps von den anderen Gruppenleiterinnen zu erhalten.

Der folgende Impuls ist in vier Phasen unterteilt. Zuerst hat jede Gruppenleiterin die Möglichkeit, allein über ihre Gruppe nachzudenken. Anschließend kann gemeinsam in der Gruppenleiterinnen-Runde überlegt werden, wie die Gruppen aussehen, wo man etwas verändern könnte und wo es gut läuft. Zum Abschluss sollen konkrete Ziele für die eigene Gruppe formuliert werden. Die Durchführung des gesamten Impulses wird je nach Gruppenleiterinnen-Runden-Größe bis zu einem Nachmittag in Anspruch nehmen. Er soll nur eine Anregung sein, sich z.B. im Rahmen einer Planungsklausur mit dem Thema näher auseinander zu setzen und kann natürlich auch gekürzt werden.

Prinzipielles

Zu Beginn der Besprechung solltest du klarstellen, dass es nun nicht darum geht, die eigene Gruppe als möglichst perfekt darzustellen. Schließlich hat jede Gruppe ihre Stärken und ihre Schwächen. Niemand ist eine schlechte Gruppenleiterin, nur weil es in der Gruppe Probleme gibt. Dieser Impuls bietet jeder Gruppenleiterin die Möglichkeit, sich dieser bewusst zu werden. So kann es hilfreich sein, zu hören, wie die anderen Gruppenleiterinnen mit der jeweiligen Gruppensituation umgehen würden. Das muss aber nicht heißen, dass dies eine Patentlösung ist. Vielmehr kommt es darauf an, dass jede Gruppenleiterin ihren persönlichen Stil findet, ihre Gruppe zu leiten.

Ihr solltet euch in der Gruppenleiterinnen-Runde auch ausmachen, dass alles, was ihr nun über Kinder besprecht unter euch bleibt. Das ist gut, damit einerseits gewährleistet ist, dass wirklich jede Gruppenleiterin ehrlich über ihre Gruppe sprechen kann und andererseits, damit die Vertrauensbasis zwischen Kindern und Gruppenleiterinnen nicht verletzt wird und keine Informationen über Dritte nach außen gelangen.

Gestern...

Dieser Schritt dient zur Einstimmung und ist nur dann sinnvoll, wenn es üblich ist, dass Gruppen über mehrere Jahre von den gleichen Gruppenleiterinnen betreut werden. Zur Einstimmung versucht sich jede Gruppenleiterin für ihre Gruppe oder jene Gruppenleiterinnen gemeinsam, die eine Gruppe zusammen leiten, zu überlegen, wie sich ihre Gruppe entwickelt hat. Als Methode empfiehlt sich ein Zeitstreifen. Dafür erhält jede Gruppenleiterin ein langes Blatt Papier und verschiedenfarbige Stifte. Senkrecht sind die Jahre aufgetragen. Zusätzlich können wichtige Ereignisse im Leben der Gruppe eingetragen werden z.B. Gruppenlager, Schulwechsel, Aktionen,... Jedes Kind wird nun durch einen waagrechten bunten Strich dargestellt, dem noch Informationen hinzugefügt werden können.

Um das Überlegen zu erleichtern, kannst du folgende Impulsfragen stellen oder auf Zettel vorbereitet zur Verfügung stellen:

- Welche Kinder habe ich in meiner Gruppe?
- Welche Kinder kommen immer?
- Welche Kinder kommen selten?
- Welche Kinder sind weggeblieben?
- Welche Kinder sind neu dazugekommen?
- Welche Kinder haben viel Kontakt untereinander?
- Welche Kinder sind befreundet?
- Welche Kinder gehen sich eher aus dem Weg?
- Gibt es Kinder, die wenig Kontakt mit anderen haben?
- Gibt es Kinder, die ich seltener wahrnehme?
- Welche Kinder sind mir zuerst eingefallen?
- Habe ich ein Kind vergessen?

...heute...

Nachdem ihr nun ausführlich über die bisherige Geschichte der Gruppen nachgedacht habt, geht es nun darum, zu überlegen, wie die Gruppe derzeit aussieht. Dafür hat jede Gruppenleiterin die Möglichkeit, ihre Gruppe mit Hilfe von Spielfiguren darzustellen. Dafür hast du verschiedenste Figuren wie z.B. Legomännchen, Überraschungseierfiguren, Schlümpfe,... mitgebracht. Das Bild von der eigenen Gruppe wird nun Figur für Figur aufgestellt und die Gruppenleiterin kann parallel dazu, die eigene Gruppe vorstellen und erzählen, wo die Probleme und Chancen gesehen werden. Die anderen Gruppenleiterinnen können nachfragen oder auch eigene Interpretationen der Situation darstellen. Das ermöglicht, auch die Sichtweise der anderen zu hören und zu überlegen, ob die Interpretationen der anderen zutreffen könnten.

Eine Möglichkeit diese Phase abzukürzen ist, einerseits, vor der Aufstellphase eine kurze Nachdenkpause für alle einzuschieben, wo jede Gruppenleiterin schon mal überlegen kann, wie sie ihre Gruppe darstellt. Dadurch wird wahrscheinlich auch die Aufmerksamkeit bei der Präsentation der anderen höher. Bei großen Gruppenleiterinnen-Runden können auch Kleingruppen gebildet werden, wobei dadurch auch die Zahl der Eindrücke kleiner wird und die Gruppenleiterinnen nicht die Möglichkeit haben, alle Gruppenpräsentationen zu sehen.

...morgen

Nachdem über die Gegenwart der eigenen Gruppe nachgedacht wurde, gehen die Gedanken in die Zukunft. Jede Gruppenleiterin soll sich nun überlegen, was sie in ihrer Gruppe im nächsten Jahr erreichen will. Dabei geht es darum, sich zu überlegen, wie eine positive Entwicklung der Gruppe realistischerweise ausschauen könnte. Diese Ziele sollte jede Gruppenleiterin aufschreiben um sie dann am Ende des Jahres vergleichen zu können und zu schauen, ob sie auch erreicht wurden.

Auch dafür kannst du wieder einige Impulsfragen stellen, um die Aufgabe zu konkretisieren z.B.:

- Wie soll meine Gruppe nächstes Jahr aussehen?
- Welche Kinder werden dabei sein?
- Wird es Kinder geben, die wegbleiben? Ist das o.k. oder kann und will ich sie zurückholen?
- Werden sich die Kinder vertragen? Werde ich etwas dazu beitragen können, dass sie sich besser vertragen?

Über diesen Schritt muss nicht unbedingt ein Austausch stattfinden. Leitet ihr die Jungschargruppen aber zu mehrt, ist es sinnvoll, wenn die Gruppenleiterinnen, die gemeinsam eine Gruppe haben, ihre Ziele vergleichen und darüber nachdenken, ob die Ziele insgesamt für die Gruppe passend sind.

Material:

- Papier
- Stifte
- Zettel mit Impulsfragen
- Legomännchen, Überraschungseierfiguren, Schlümpfe,...