Mit der GL-Runde ein Thema erarbeiten

Das Erarbeiten eines Themas mit der Gruppenleiterinnen-Runde ist nicht immer einfach, daher ist es eine Möglichkeit, den ganzen Prozess in drei Teilschritte zu unterteilen:
- Einstiegsaktion, um sich zu motivieren
- Das Sammeln von Ideen, um sich mit ihnen auseinander zu setzen
- Ein Ergebnis erarbeiten, um quasi die Früchte der Arbeit zu ernten
In diesem Artikel werden nun für die einzelnen Punkte einige praktische Ideen genannt, wobei du überlegen musst ob diese Vorschläge für deine Gruppenleiterinnen-Runde bzw. für dein Thema geeignet sind.

Einstiegsaktion:

Zu Beginn geht es darum, dass die Gruppenleiterinnen motiviert werden, dass sie Lust an der Sache bekommen und dass Erinnerungen wieder geweckt werden (z.B. ans Lager).

1. Cocktailrunde:

Die Gruppenleiterinnen werden zu einer Cocktailrunde eingeladen. Dabei haben sie die Möglichkeit sich Cocktails zu mixen und gemütlich mit den anderen zu unterhalten. Die einzige Einschränkung ist das Gesprächsthema, das themenspezifisch gewählt werden sollte. Eventuell kannst du auch ganz konkrete Fragen in den Raum stellen. Als Ambiente bietet sich da eine gemütliche Sitzecke mit einem Tisch, um die Cocktails zuzubereiten. Um die Leistungsfähigkeit der Gruppenleiterinnen nicht von Anfang an zu sabotieren, solltest du nur nichtalkoholische Cocktails anbieten. Trotz der gemütlichen Sitzecke sollen die Gruppenleiterinnen angehalten werden herum zu gehen um die Gesprächspartner zu wechseln.
Material: Gläser, diverseste Fruchtsäfte, Zucker, Eiswürfel, eventuell einen Cocktailshaker und Cocktailschirmchen

2. Erinnerungen wecken

Dies ist eine einfache Methode, um etwas ins Abseits geratene Erinnerungen wieder zum Leben zu erwecken. Dabei platzieren sich die Gruppenleiterinnen so, dass sie alle eine bestimmte Wand oder eine Regalfront anvisieren. Nun werden sie noch mit "Post-its" und Stiften ausgestattet und jede schreibt einfach Stichworte auf (immer nur eins pro Zettel), die ihr zu diesem bestimmten Thema einfallen und klebt den Zettel dann auf die Wand oder die Regale (zum Thema "Lager" z.B. Spaß, Abwasch, Fußball, Gitarre, Zelte nachspannen, Essensschlacht, ...). Wichtig ist dabei, dass die Zettel groß genug sind und dass groß geschrieben wird, sodass man die Stichworte auch gut lesen kann. Zur Auflockerung kann im Hintergrund Musik laufen, die im Idealfall auch zu dem Thema passt (um beim Thema "Lager" zu bleiben z.B. die meist gehörte CD des letzten Jahres). Das Ergebnis ist eine Wand voll mit Erinnerungen, die nicht vorgelesen werden müssen aber hängen bleiben sollten, sodass sie in der einen oder anderen Pause gelesen werden können.
Material: Post-ist und Stifte

3. Datenverarbeitung

Diese Methode gibt die Möglichkeit, schnell die Positionen der einzelnen Gruppenleiterinnen zu verschiedensten Themen herauszufinden. Dabei werden zu den verschiedensten Fragestellungen ein oder zweidimensionale Wertungs- oder Befindungsbereiche aufgezeichnet und jede Gruppenleiterin hat die Möglichkeit, sich entsprechend zu positionieren. Du kannst den Maßstab deines Systems so wählen, dass sie sich selbst hinplatzieren oder aber auch so, dass nur eine Figur bzw. ein Klebepunkt positioniert wird.
Material: Vorbereitete Achsensysteme, Klebepunkte oder kleine Figuren.

Jetzt wird's ernst:

Bei diesem Punkt geht es darum, sämtliche Ideen (oder auch nur Bruchstücke) zusammen zu tragen, Möglichkeiten zu finden und sich in das Thema zu vertiefen. Dabei ist zu beachten, dass es noch zu keiner Bewertung kommt.

1. Brainstorming

Brainstorming ist das Zusammentragen von Gedanken und Ideen und Festhalten dieser, um später darauf zurück zu kommen. Dabei geht es nicht darum, fertige Modelle zu liefern, sondern nur mal die Kreativität sprudeln zu lassen. Das heißt, dass auch Ideen, die sich vielleicht etwas realitätsfremd oder bezugslos anhören, genannt werden können.
Dabei besteht auch die Möglichkeit, einen dieser Gedankengänge weiter zu spannen. Wenn die genannten Ideen eine bestimmte Zahl erreicht haben oder eine vereinbarte Zeit um ist, kannst du sie vorsichtig ein wenig gliedern. Ganz wichtig dabei ist, dass die Ideen nicht kritisiert, sondern nur gesammelt werden.
Material: Plakat um die Ideen fest zu halten

2. Bericht

Manchmal tritt auch der Fall ein, dass zuerst eine Gruppenleiterin, ein Team oder du selbst über etwas (z.B. etwaige Ausschüsse, etc.) berichtest und dies dann als Einstieg anzusehen ist. Im Weiteren könnt ihr euch überlegen, ob ihr trotzdem anschließend ein Brainstorming oder eine der anderen Methoden anhängen wollt.

3. Talkshow

Dabei geht es um eine "pro & contra" Diskussion mit verteilten Rollen mit jeweils den gleichen Kontrahenten auf beiden Seiten. Zum Beispiel diskutieren zwei Gruppen von je einer Gruppenleiterin, einer Köchin, einer Mutter und einer Pfarrverantwortlichen, ob das Lager nun als Selbstversorgerlager geführt werden soll, oder ob Vollpension besser wäre. Die Meinungen und Charaktere, die dabei vertreten werden, sind vorher festgelegt und auf Kärtchen festgehalten. Diese Diskussion sollte nicht länger als 10 Minuten dauern und es sollten keine persönlichen Meinungen der Diskussionsteilnehmer einfließen. Weiters ist es wichtig, dass es auch ein paar Gruppenleiterinnen gibt die nur zusehen und beobachten. Sie sollen sich die genannten Argumente aufschreiben, damit sie später verwendet werden können.
Material: Vorbereitete Kärtchen mit den Charakteren und Meinungen

4. Chatten

Dabei teilst du das Thema in verschiedene Teile, schreibst diese Teile oben auf je ein Plakat und hängst diese etwas getrennt voneinander auf. Nun hat jede Gruppenleiterin die Möglichkeit, sich dazu in schriftlicher Form zu äußern, indem sie einfach etwas darunter schreibt. Dann kann sie zu einem anderen Plakat wechseln und dort etwas hinzufügen. Nach nur kurzer Zeit wird sich ein heftiger Meinungsaustausch ergeben.
Material: Plakate mit dem jeweiligen Teil, Stifte

5. Datenverarbeitung

Diese Methode ist auch bei diesem Schritt anwendbar (natürlich nur, wenn du zuvor eine andere hattest).

Das Ergebnis

Am Ende einer solchen Sitzung ist es immer von Vorteil, wenn man ein Ergebnis zusammen erarbeitet hat, worauf jeder stolz und damit zufrieden ist. Wichtig ist dabei auch, dass die Punkte terminisiert und die Verantwortungen vergeben werden, sofern das nötig ist.

1. Thesen zusammenfassen

Oftmals geht es bei solchen Themen, die erarbeitet werden müssen, um Ziele, Regeln, Visionen, Aufgaben und dergleichen. Dabei ist es dann als Abschluss ratsam, diese kurz zusammen zu fassen und das Wesentlichste heraus zu streichen. Wenn du Angst hast, dass das Erarbeitete in Vergessenheit geraten könnte, kannst du die einzelnen Punkte auch schriftlich festhalten und verteilen oder aufhängen.
Material: Plakat

2. Der vertiefende Meinungsaustausch

Das hört sich im ersten Moment vielleicht sehr geschwollen an, aber dennoch ist es einfach nötig, miteinander über die Ergebnisse des vorhergehenden Gedankenaustausches zu diskutieren, um ein Ergebnis zu erarbeiten.

3. Ins Detail gehen

Wenn das Thema, das ihr erarbeiten wollt, sich um Aktionen oder Spiele und dergleichen dreht, ist es oft nett, eine dieser Aktionen gleich hier und jetzt im Detail zu erarbeiten. Einerseits ist es ein netter Abschluss, andererseits sind dann alle eh schon motiviert und mit Ideen geladen und zu guter Letzt ist es dann auch gleich erledigt.

4. Verschriftlichung

Das Führen eines Ergebnisprotokolls ist immer sinnvoll. Darin wird festgehalten was erarbeitet wurde und wer wofür zuständig ist bzw. wie es weitergehen soll.