Und das Motto ist...

Ein Impuls rund ums Lagerprogramm für die Gruppenleiterinnen-Runde

Die Programmplanung für das Jungschar- oder Minilager nimmt in der Lagervorbereitung einen zentralen Punkt ein. Dieser Impuls liefert dir ein Modell, wie die Programmplanung aussehen kann, wenn ihr ein Lagermotto habt. Aber auch für alle anderen finden sich hoffentlich ein paar hilfreiche Ideen.

Lagermotto ja oder nein?

Die Frage, ob ein Lagermotto für euer Lager eine sinnvolle Sache ist oder nicht, kann nicht pauschal beantwortet werden. Deswegen ist es hilfreich, zuerst einmal drauflos zu diskutieren und die Pro- und Contra-Argumente stichwortartig auf einem Plakat festzuhalten. Versucht auch zu überlegen, welche Konsequenzen, das für den Ablauf des Lagers, den Alltag, das Programm,... haben kann. Wenn keine neuen Argumente mehr kommen, nehmt euch die Liste her und versucht abzuwägen, welche Entscheidung für euer Lager passend ist. Gerade wenn ihr keine Erfahrung mit einem Lagermotto habt, läuft das Ergebnis vielleicht auf einen Kompromiss hinaus: z.B. jeden Tag gibt es einen Programmpunkt, der zum Motto passt oder einen Schwerpunkttag oder...

Welches hätten wir denn gerne?

Ist die Entscheidung zugunsten des Lagermottos ausgefallen, geht es nun an die Konkretisierung. Jede Gruppenleiterin überlegt sich nun Lagermottos, die ihr einfallen und notiert diese für alle gut lesbar auf bunten Kärtchen. In dieser Phase sollen alle, auch verrückte Ideen aufgeschrieben werden. Haben alle ihre Themen aufgeschrieben, werden die Kärtchen aufgehängt, so dass sie alle gut sehen können. Nun können für die einzelnen Ideen kurze Plädoyers dafür oder dagegen gehalten werden.

Nach dieser Runde geht es an eine Vorentscheidung. Alle Gruppenleiterinnen erhalten ca. 3 bis 4 Klebepunkte, die sie nun den Kärtchen zuteilen, deren Motto ihnen am Besten gefällt. Dabei ist es wichtig, dass jede Gruppenleiterin ihre Punkte aufteilt, damit erkennbar wird, welches Thema bei vielen auf Gegenliebe stößt. Die Kärtchen mit den meisten Punkten werden nun in die engere Wahl gezogen. Nun kann noch einmal eine kurze Runde mit Pro- und Contra-Argumenten folgen. Zum Abschluss kommt es zu einer Abstimmung, bei der jede Gruppenleiterin eine oder zwei Stimmen hat (die aber auch hier wieder aufgeteilt werden sollen). So findet ihr zu einem Motto, das hoffentlich von allen Gruppenleiterinnen unterstützt wird.

Wenn es die Zeit zulässt, ist es sinnvoll, den folgenden Schritt erst in der nächsten Besprechung oder bei einer Klausur am nächsten Tag durchzuführen.

Was sollen wir machen?

Jetzt beginnt die eigentliche Kreativarbeit.
Folgende Fragen sind nun zu überlegen:

  • Welche Aspekte (auch ungewöhnliche und nicht offensichtliche) hat das Motto?
  • Auf welche Bereiche des Alltags kann ich das Motto ausdehnen?
  • Wie kann das konkret aussehen?
  • Welche konkreten Programmpunkte fallen mir zu dem Motto ein?
  • Welche vielleicht schon bestehenden Programmpunkte kann ich an das Motto anpassen?
  • Welche Rahmenprogramme oder Gestaltungsideen fallen mir ein?

Als Methode empfiehlt sich das sogenannte Mind-Mapping. Dabei wird das Motto in die Mitte eines Plakats geschrieben. Von diesem ausgehend werden nun Ideen gesammelt und auf den Ästen platziert. Zusammenpassende Ideen kommen auf den gleichen Ast. Werden Ideen detaillierter, kommen sie auf die Nebenäste. So entsteht ein strukturiertes Bild.

Bevor es nun an die konkrete Entscheidung geht, was es denn nun am Lager davon geben soll, ist es sinnvoll zumindest eine etwas längere Pause zu machen, damit die Ideen noch ein bisschen im Kopf herumspuken und weiterarbeiten können.

Aus dieser Fülle von gesammelten Ideen sollen nun jene ausgewählt werden, die ihr umsetzen wollt und könnt. Dabei sind wieder einige Fragen zu bedenken:

  • Ist das Programm ausgewogen (Action, Kreatives, Ruhiges, draußen, drinnen,...)?
  • Fehlt ein wichtiger Aspekt?
  • Ist genug Schlechtwetterprogramm dabei?
  • Fällt uns dazu genug Interessantes ein?
  • ...

Die ausgewählten Punkte werden auf dem Plakat bunt gekennzeichnet.

Wer soll das machen?

Nachdem ihr nun wisst, was es geben soll, bleibt noch die Frage offen, wer all diese Programmpunkte vorbereitet. Sinnvoll ist es, wenn ein Punkt von zwei bis vier Gruppenleiterinnen überlegt wird.

Die Zuteilung sollte möglichst fair gestaltet werden, d.h. jede darf jene Dinge vorbereiten, die sie mag und muss sich möglichst nicht für Programmpunkte "opfern". Dabei ist es wichtig, dass du in der Moderation darauf achtest, dass alle Gruppenleiterinnen eine Chance bekommen und nicht nur die Lauten gehört werden. Eine Möglichkeit ist, sich nacheinander reihum für jeweils ein Spiel zu melden und das zwei oder drei Runden lang. Dann kann man sich nach Lust, Laune und Kapazität noch zu den fehlenden oder unterbesetzten Punkten melden. Damit ist zumindest zu einem Gutteil gewährleistet, dass jede Gruppenleiterin ein oder zwei Spiele vorbereitet, die sie wirklich gerne macht.

Noch ein paar Tipps

Bestimmen einer Hauptverantwortlichen

Diese ist dafür zuständig, dass es den Programmpunkt am Lager geben wird und dass alles Material,... vorhanden ist. Sie muss und soll nicht alles alleine machen, sondern nur den Überblick bewahren.

Verfassen von Handouts

Gerade bei einem großen Lagerteam kann es hilfreich sein, wenn es zu jedem Programmpunkt eine kurze Spielbeschreibung (Rahmenhandlung, Rollen, Aufgaben, die die Kinder erledigen,...) gibt, die für alle Gruppenleiterinnen kopiert oder via E-Mail verschickt wird. Wenn diese noch eine Liste der benötigten Materialien enthält, erleichtert das nicht nur die Durchführung am Lager, sondern auch die Organisation im Vorfeld.

Vorstellen der Spiele vorm Lager

Wenn es die Zeit erlaubt, ist es hilfreich, die Spiele schon vor dem Lager zu kennen und diese schon in einer der Vorbesprechung zumindest kurz vorgestellt zu haben. Das erspart Besprechungszeit am Lager selbst. Auch können Rollen, für die man z.B. spezielles Verkleidungsmaterial braucht schon vor dem Lager eingeteilt werden.

Material:

- Packpapier
- Stifte
- Bunte Kärtchen
- Klebepunkte