Messmodelle
Der inhaltliche Faden dieses Gottesdienstes basiert auf dem Bild vom Gürtel. Er ist ein Zeichen für das Bereitsein, für das Aufmerksamsein. Wir beschäftigen uns in erster Linie damit, wo wir darauf gefaßt sein müssen, für etwas bereit zu sein und schauen, was passiert, wenn wir das nicht tun.
Elemente des Gottesdienstes sind:
Für das Evangelium schlagen wir die abgedruckte Kurzfassung vor.
Die Nacht der Befreiung wurde unseren Vätern vorher angekündigt; denn sie sollten zuversichtlich sein und sicher wissen, welchen eidlichen Zusagen sie vertrauen konnten. So erwarte dein Volk die Rettung der Gerechten und den Untergang der Feinde.
Während du die Gegner straftest, hast du uns zu dir gerufen und verherrlicht.
Denn im Verborgenen feierten die frommen Söhne der Guten ihr Opferfest; sie verpflichteten sich einmütig auf das göttliche Gesetz, daß die Heiligen in gleicher Weise Güter wie Gefahren teilen sollten, und sangen schon im voraus die Loblieder der Väter.
Schwestern und Brüder! Glaube ist: Feststehen in dem, was man erhofft, Überzeugtsein von Dingen, die man nicht sieht. Aufgrund dieses Glaubens haben die Alten ein ruhmvolles Zeugnis erhalten.
Aufgrund des Glaubens gehorchte Abraham dem Ruf, wegzuziehen in ein Land, das er zum Erbe erhalten sollte; und er zog weg, ohne zu wissen, wohin er kommen würde.
Aufgrund des Glaubens hielt er sich als Fremder im verheißenen Land wie in einem fremden Land auf und wohnte mit Isaak und Jakob, den Miterben derselben Verheißung, in Zelten; denn er erwartete die Stadt mit den festen Grundmauern, die Gott selbst geplant und gebaut hat. Aufgrund des Glaubens empfing selbst Sara die Kraft, trotz ihres Alters noch Mutter zu werden; denn sie hielt den für treu, der die Verheißung gegeben hatte. So stammen denn auch von einem einzigen Menschen, dessen Kraft bereits erstorben war, viele ab: zahlreich wie die Sterne am Himmel und der Sand am Meeresstrand, den man nicht zählen kann. Voll Glauben sind diese alle gestorben, ohne das Verheißene erlangt zu haben; nur von fern haben sie es geschaut und gegrüßt und haben bekannt, daß sie Fremde und Gäste auf Erden sind. Mit diesen Worten geben sie zu erkennen, daß sie eine Heimat suchen. Hätten sie dabei an die Heimat gedacht, aus der sie weggezogen waren, so wäre ihnen Zeit geblieben, zurückzukehren; nun aber streben sie nach einer besseren Heimat, nämlich der himmlischen. Daraum schämt sich Gott ihrer nicht, er schämt sich nicht, ihr Gott genannt zu werden; denn er hat für sie eine Stadt vorbereitet.
Aufgrund des Glaubens brachte Abraham den Isaak dar, als er auf die Probe gestellt wurde, und gab den einzigen Sohn dahin, er, der die Verheißungen empfangen hatte und zu dem gesagt worden war: Durch Isaak wirst du Nachkommen haben. Er verließ sich darauf, daß Gott sogar die Macht hat, Tote zum Leben zu erwecken; darum erhielt er Isaak auch zurück. Das ist ein Sinnbild.
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Seid wie Menschen, die Evangelium auf die Rückkehr ihres Herrn warten, der auf einer Hochzeit ist, und die ihm öffnen, sobald er kommt und anklopft.
Selig die Knechte, die der Herr wach findet, wenn er kommt. Amen, ich sage euch: Er wird sich gürten, sie am Tisch Platz nehmen lassen und sie der Reihe nach bedienen. Und kommt er erst in der zweiten oder dritten Nachtwache und findet sie wach - selig sind sie. Bedenkt: Wenn der Herr des Hauses wüßte, in welcher Stunde der Dieb kommt, so würde er verhindern, daß man in sein Haus einbricht. Haltet auch ihr euch bereit! Denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, in der ihr es nicht erwartet.
Da sagte Petrus: Herr, meinst du mit diesem Gleichnis nur uns oder auch all die anderen?
Der Herr antwortete: Wer ist denn der treue und kluge Verwalter, den der Herr einsetzen wird, damit er seinem Gesinde zur rechten Zeit die Nahrung zuteilt?
Selig der Knecht, den der Herr damit beschäftigt findet, wenn er kommt. Wahrhaftig, das sage ich euch: Er wird ihn zum Verwalter seines ganzen Vermögens machen.
Wenn aber der Knecht denkt: Mein Herr kommt noch lange nicht zurück!, und anfängt, die Knechte und Mägde zu schlagen; wenn er ißt und trinkt und sich berauscht, dann wird der Herr an einem Tag kommen, an dem der Knecht es nicht erwartet, und zu einer Stunde, die er nicht kennt; und der Herr wird ihn in Stücke hauen und ihm seinen Platz unter den Ungläubigen zuweisen.
Der Knecht, der den Willen seines Herrn kennt, sich aber nicht darum kümmert und nicht danach handelt, der wird viele Schläge bekommen. Wer aber, ohne den Willen des Herrn zu kennen, etwas tut, was Schläge verdient, der wird wenig Schläge bekommen.
Wem viel gegeben wurde, von dem wird viel zurückgefordert werden, und wem man viel anvertraut hat, von dem wird man um so mehr verlangen.
Das Evangelium des heutigen Sonntags beginnt mit der Ermutigung Jesu, daß sich seine kleine Herde nicht fürchten soll, "denn euer Vater hat beschlossen, euch das Reich zu geben". Durch diese Zusage des Reiches Gottes wird die Vater unser-Bitte "Dein Reich komme" (Lk 11,2) ergänzt.
In den Versen 33 und 34 wird zum Verkauf der Habe und zum Teilen mit den Armen aufgerufen. Für die Nachfolge Jesu ist Besitzverzicht maßgeblich, weil dadurch "haltbare Geldbeutel und bleibende Schätze im Himmel" geschaffen werden, vor Diebstahl und Mottenfraß sicher. (Das Neue Testament erwähnt, neben dem Gürtel, dessen Falten als Geldbeutel dienten, noch die Vorratstasche (grch.: pera), die Geldbörse (grch.: ballantion) und eine tragbare Schatulle mit Schlitz (grch.: glossokom). Besonders das Geld im Gürtel und in der Geldbörse konnte leicht durch die häufig vorkommenden Motten, die den Stoff zerfraßen, verlorengehen. Die Gabe des Gottesreiches (Vers 32) gibt dem Glaubenden die Freiheit, auf Besitzanhäufung und Konsumverhalten zu verzichten. Der gläubige Mensch wird hier von der Illusion materieller Selbstsicherheit bewahrt, da nur Gott allein Sicherheit, Geborgenheit und ewige Zukunft schenken kann. So mahnt Jesus die Jünger mit dem Satz: "Denn wo euer Schatz ist, da ist auch euer Herz".
Dieses Gleichnis richtet sich im besonderen an die Gemeindevorsteher. Sie werden zur Wachsamkeit in ihrer Verantwortung für die Gemeinden aufgerufen. Sie sollen "ihren Gürtel nicht ablegen" (Um bei der Arbeit Bewegungsfreiheit zu haben, wurde der Saum des langen Obergewandes im Gürtel festgesteckt) und "ihre Lampen brennen lassen" (Die Lampen waren aus Ton, rund und flach, mit einer Halterung für den Docht, mit Öl gespeist und auf einen Aufsatz gestellt. Sie brannten Tag und Nacht.). Jesus fordert von den Gemeindevorstehern stete Dienstbereitschaft, sie sollen immer bereit sein. Wenn der Herr die "Knechte wach findet, wird er sich selbst gürten, sie am Tisch Platz nehmen zu lassen und sie der Reihe nach bedienen". Im Vers 33 werden besonders die Durchhaltenden und Ausharrenden seliggepriesen.
Der unbekannte Termin des Einbruchs gleicht der unbekannten Stunde des Kommen des Menschensohnes, so daß ständige Bereitschaft gefordert ist, um gerüstet zu sein. Im Vers 41 fragt Petrus nach der Geltung dieses Gleichnisses vom Dieb. Vom Kontext her ist anzunehmen, daß Petrus mit "uns" die Gemeindeverantwortlichen gemeint hat, zumal Jesus seine Antwort bzw. Gegenfrage mit dem "treuen und klugen Verwalter" beginnt.
Ein Herr, der selbst abwesend ist, gibt dem Verwalter (gr. oikonomos) den Auftrag, der Dienerschaft Verpflegung zuzuteilen. Wenn der rückkehrende Herr ihn bei dieser Pflichterfüllung findet, gilt ihm die Seligpreisung und die Beförderung zum obersten Vermögensverwalter.
Falls aber der betreffende Knecht meint, angesichts der ausbleibenden Rückkehr des Chefs, die Sklaven (gr. pais) drangsalieren zu dürfen und sich selbst besaufen zu müssen, dann wird "der Herr ihn in Stücke hauen und ihm seinen Platz unter den Ungläubigen zuweisen". Die Gemeindevorsteher sollen angesichts der unvermuteten Plötzlichkeit der Wiederkunft des Menschensohnes die ihnen Anvertrauten sorgfältig pflegen und ihren Dienst (der Pastoral) gewissenhaft ausführen. Die Verse 47-48 sind Sondergut des Lukas und beziehen sich ebenfalls auf die Gemeindeverantwortlichen. Wer trotz besseren Wissens sich nicht um die Weisungen des Herrn kümmert, wird hoch bestraft. Wer aber, ohne den Willen des Herrn zu kennen, etwas Böses tut, wird mild bestraft. Gott fordert von den Begabten viel zurück und von den hohen Verantwortungsträgern wird umso mehr gefordert. Lukas dürfte dabei wohl eine redliche Kritik an den Amtsträgern in seiner Gemeinde anbringen haben wollen.
1. Jesus, du warst bereit, ganz so zu werden wie wir Menschen.
2. Jesus, du warst bereit, deine Meinung zu sagen, obwohl du gewußt hast, daß du dir dadurch Feinde machst.
3. Jesus, du warst bereit, für uns zu sterben.
Der/Die Gottesdienstleiter/in zeigt den Kindern einen Gürtel mit dem Hinweis, daß auch im Evangelium ein Gürtel eine große Rolle spielt.
Wer gut hinhört, wird bald herausfinden, wo dieser Gürtel vorkommt.
Zu Beginn der Predigt probieren wir aus, warum es denn für die Predigt Israeliten wichtig war, gegürtet zu sein. Das hat nämlich mit den langen, weiten Gewändern von ihnen zu tun.
Ein Kind zieht ein langes, weites Kleid an. Ihm wird ein Gürtel angelegt, so, daß es gut gehen kann. Dann wird der Gürtel gelöst. So können wir sehen, daß es wahrscheinlich stolpern wird und daß das Kleid sehr unpraktisch zu tragen ist. (Wenn Ministrant/innen passende Gewänder haben, kann das auch mit einem/einer Ministrant/in ausprobiert werden.)
Jetzt wissen wir, warum das Tragen eines Gürtels für die Israeliten wichtig war. Für uns kann so ein Gürtel also auch ein Zeichen sein. Er kann uns sagen: Achtung, da mußt du auf irgendetwas Besonderes gefaßt sein, da gilt es, etwas zu tun. Wenn du darauf nicht vorbereitet bist, kannst du nachher stolpern!
Auf Kartonkarten sind einige Situationen oder Begebenheiten beschrieben. Nun darf ein Kind eine Karte ziehen und vorlesen, was darauf geschrieben steht. Wir überlegen uns nun, wo oder was in dieser Situation der Gürtel sein könnte und was passieren könnte, wenn ich diesen Gürtel nicht anlege. Ist das geschehen, zieht ein anderes Kind eine Karte und wir überlegen ebenso wie bei der vorigen.
Folgende Situationen können auf den Karten stehen:
Der/Die Gottesdienstleiter/in hat so viele Gürtel mit wie Karten. Immer, wenn wir herausgefunden haben, was der Gürtel in der bestimmten Situation sein könnte, wird er um ein Stück Stoff herumgeschnallt.
Wir tragen die Stoffstücke mit den Gürteln zum Altar. Sie sind ein Zeichen dafür, daß wir uns bemühen, aufmerksam und für besondere Handlungen bereit zu sein. Der Nachvornetragen ist auch ein Zeichen dafür, daß wir für die Eucharistiefeier bereit sind.
Auf jedem Platz liegt ein Lederbändchen. Beim Friedensgruß binden wir einander die Bändchen um das Handgelenk. Sie können uns solange wir sie am Handgelenk haben daran erinnern, daß es oft gut ist, aufmerksam zu sein, mit offenen Augen durch die Weit zu gehen und bereit zu sein, etwas Neues, etwas Besonderes zu tun.
Publikation: effata
Lesejahr: C
Sonntag im Jahreskreis : 19. Sonntag
Schlagwort: Gottesdienst
Mit Kindern Gottesdienst feiern ist eine besondere Herausforderung. In dieser Publikation der Jungschar gibt es neben einigen grundsätzlichen Überlegungen eine Reihe von praktischen Anregungen für die Arbeit in pfarrlichen Kindergruppen ...