Gruppenstunde Spiele | Alter: 12-14 | Aufwand: hoch
Manchmal finden wir uns in Situationen, in denen wir zu unser Meinung stehen sollen oder wollen, was recht schwierig sein kann. In dieser Gruppenstunde können die Kids überlegen, welche Argumente oder Beweggründe ihnen in solchen Situationen Standfestigkeit verleihen können.
Nach dem einleitenden Ja/nein-Spiel werden konkrete Situationen gesammelt und besprochen, in denen es darum geht, dass jemand zu seiner Meinung stehen soll. In selbst gebastelte "Maxerl" werden symbolisch Argumente eingefüllt, die dabei helfen sollen, nicht umzufallen, wenn ein Widersacher (in Form eines Föns) versucht, die Maxerl ins Schwanken zu bringen.
Während des Spiels sind die einzigen beiden Wörter, die gesprochen werden: "ja" oder "nein". Jede/r entscheidet sich vorläufig für eines der beiden Wörter. Nun sucht sich jede/r ein oder mehrere Gegenüber (der/die sich für das andere Wort entschieden hat) und kommuniziert mit ihm/ihr. Lässt sich der/die andere überzeugen? Probiert aus, welchen Effekt es hat, wenn ihr den Wörtern einen bestimmten Ausdruck verleiht: z.B. freundlich, cool, abweisend, zynisch, ermunternd,...
Immer wieder kann es passieren, dass wir uns in Situationen finden, in denen sich die Frage stellt: Soll ich jetzt zu meiner Meinung stehen und eventuell auch unangenehme Konsequenzen in Kauf nehmen oder soll ich umfallen und mit dem Strom schwimmen? Um diese Frage konkret an einigen Situationen zu besprechen, fertigt ihr zunächst "Maxerl" an, indem ihr ein Stück Papier zu einer Rolle formt, festklebt und das ganze noch mit einem Boden verseht. Wichtig ist, dass die Figuren ohne fremde Hilfe stehen können, dass sie recht leicht sind und dass man etwas einfüllen kann.
Nun nennst du einige Situationen, in denen es schwierig sein kann, zu seiner Meinung zu stehen, z.B.:
Jetzt fallen den Kids vielleicht auch noch ein paar Situationen ein. Pro Situation schreibt ihr ein Stichwort auf eines der Maxerl.
Wenn man sich dazu entscheidet, dass man gegen den Strom schwimmen, sich von seiner Meinung nicht abbringen lassen will, fällt dies oft leichter, wenn man anderen erklären kann, warum man das tut. Also könnt ihr nun Argumente dafür sammeln, warum die Maxerl in den jeweiligen Situationen nicht umfallen sollten.
Wie könnte z.B. Jürgen seinem Opa erklären, was ihm an der "grauslichen" Musik gefällt? Pro Argument, das Jürgens Standfestigkeit sichert, legt ihr einen kleinen, relativ leichten Gegenstand (z.B. Würfel, Münzen) in das Maxerl.
Wenn ihr alle Argumente gesammelt habt, die euch einfallen, könnt ihr überprüfen, ob dies jetzt schon genug gewichtige Argumente sind, die der betroffenen Person helfen, zu ihrer Meinung zu stehen: Mit einem vorher vereinbarten Abstand schaltet ihr den Fön ein und richtet ihn auf das Maxerl. Bleibt es stehen, wunderbar! Fällt es um, dann könnt ihr, falls ihr Lust habt, noch weiter Argumente sammeln, die es leichter machen, stehen zu bleiben.
Autor/in: Lisi Paulovics
Publikation: Kumquat_4/02