Vom Selig und Heilig sein

Wer’s glaubt, wird selig! Dieser Ausspruch geht auf die Bergpredigt zurück, wo Jesus sagt „Selig, die nicht sehen und doch glauben“ – also ja, wer daran und an ihn glaubt, wird selig. Dieses selig sein meint die Vollendung im Himmelreich. Selig werden also alle Gläubigen nach ihrem Tod.

Heilig hingegen sind diejenigen, die von Gott gerufen (also gläubig) sind, schon jetzt. Das mag erst einmal verwundern, assoziieren wir mit „heilig“ doch in erster Linie einmal Heiligtümer oder Heilige, die verehrt und angerufen werden. Gemeint sind aber genauso all diejenigen, deren Leben „heil“ ist, also gemäß den göttlichen Geboten verläuft bzw. nach Paulus sogar jede/r, der/die getauft und damit in das Heil Gottes hineingenommen ist.

Wenn das jetzt also so ist, dass alle Gläubigen heilig sind und selig werden – warum werden dann manche Menschen noch extra selig oder heilig GESPROCHEN?

Zuerst einmal darf die Selig- oder Heiligsprechung nicht falsch verstanden werden. Der Papst (und damit die Kirche) MACHT jemanden nicht selig oder heilig (das kann ohnehin nur Gott), sondern sagt damit, dass er darauf vertraut, dass diese Person bei Gott selig oder heilig ist. Damit gibt die Kirche sozusagen „nur“ die offizielle Erlaubnis, dass jemand verehrt werden darf, weil sein/ihr Leben vorbildlich für alle Christ/innen war.

Voraussetzungen dafür gibt es viele und das Verfahren, bis jemand selig oder heilig gesprochen wird, kann Jahre dauern. Wenn du dich dafür interessierst, findest du zum Beispiel auf der Seite des Bistums Regensburg (www.bistum-regensburg.de) eine informative Übersicht zu Selig- und Heiligsprechungsverfahren.

Sandra Fiedler

kumquat "lol" 4/2013